Lebensdaten
1874 – 1944
Geburtsort
Köln
Sterbeort
Buchenwald
Beruf/Funktion
sozialdemokratischer Politiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11851492X | OGND | VIAF: 4972145
Namensvarianten
  • Breitscheid, Rudolf
  • Breitscheid, Rodolf
  • Breitscheid, Rudolph
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Zitierweise

Breitscheid, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11851492X.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1837–83), Buchhandlungshilfe, S des Ackerers Johann Wimar und der Anna Maria Bender;
    M Wilhelmine, T des Schneiders Johann Thorwester und der Wilhelmine Schumacher;
    Battenberg 1908 Tony (* 1878), Frauenrechtlerin, Mitglied der SPD,|dann USPD, T des Fabrikanten Ernst Drevermann und der Emilie Funke; 1 S.

  • Biographie

    Nach dem Studium der Nationalökonomie in München und Marburg redigierte B. von 1898 ab freisinnige und liberale Blätter in Hamburg und Hannover. 1905-10 war er Geschäftsführer des Handelsvertragsvereins in Berlin. Als die „Freisinnige Vereinigung“, deren Mitglied er war, nach der Aufnahme von Fr. Naumanns „Nationalsozialem Verein“ einen bürgerblockfreundlichen Kurs einschlug, trennte sich B. von ihr und gründete 1908 mit Th. Barth und H. von Gerlach die „Demokratische Vereinigung“, doch die geringe Resonanz, die sie im Bürgertum fand, bewog ihn 1912 zum Anschluß an die Sozialdemokratie. Bei der Parteispaltung während des 1. Weltkrieges stellte sich B. auf die Seite der Unabhängigen, gab in deren Sinne 1915 bis 1923 die Wochenschrift „Der Sozialist“ heraus und vertrat sie vom 11.11.1918-4.2.1919 als Minister des Innern in der ersten preußischen Revolutionsregierung. Nach Wiederherstellung der Parteieinheit im Jahre 1922 wurde B. einer der Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Deutschen Reichstag, dem er seit 1920 angehörte, und ihr Hauptsprecher in außenpolitischen Fragen. Neben Rud. Hilferding galt er als führender Kopf der Partei, deren Politik in der Weimarer Republik er wesentlich mitbestimmt hat, denn er war eine der stärksten Stützen der Großen Koalition und der Locarnopolitik Stresemanns, der ihn 1926 in die deutsche Völkerbundsdelegation berief. Vom NS-Regime ausgebürgert, lebte B. bis 1940 in Paris, floh dann nach Marseille, wurde aber nach dem Waffenstillstand von der Vichy-Regierung an die Gestapo ausgeliefert und kam am 24.8.1944 bei einem Luftangriff auf das KZ Buchenwald ums Leben.

  • Werke

    Der Bülowblock u. d. Liberalismus, 1908.

  • Literatur

    In memoriam R. B., in: Die Gegenwart, Jg. 1, 1945/46, Nr. 6/7;
    E. Unger, R. B., in: Polit. Köpfe d. sozialist. Dtld., 1920, S. 128;
    C. Severing, Mein Lebensweg, Bd. 1/2, 1950;
    F. Stampfer, Die vierzehn J. d. ersten dt. Republik, ³1953.

  • Autor/in

    Paul Mayer
  • Zitierweise

    Mayer, Paul, "Breitscheid, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 579-580 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11851492X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA