Lebensdaten
1872 – 1941
Geburtsort
Chemnitz
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Erfinder ; Elektrogerätefabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 1026319935 | OGND | VIAF: 263881150
Namensvarianten
  • Koch, Josef
  • Koch, Franz Josef
  • Koch, F. J.
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Koch, Josef, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1026319935.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz (1846–1934), Kaufm. in Ch., S d. Eduard, preuß. Beamter in Mainz, u. d. Lisette Kohrhammer;
    M Helene (1850–1911), T d. Moritz Nottnagel (1821–54), Inh. e. Woll- u. Garngeschäfts in Ch., u. d. Auguste Viehweger;
    B Walter (1870–1947), Dr. iur., Dr. med. vet. h. c., sächs. Innenmin. Okt. 1918, dt. Gesandter in Prag (s. W; s. Wi. 1935);
    - Dresden 1897 Dorothea (1872–1946), T d. Franz Hoffmann (1836–1906), Geh. Baurat b. d. sächs. Staatseisenbahn, u. d. Lolo Schilbach;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    K. wuchs in einem geistig aufgeschlossenen Elternhause auf, in dem vor allem die Musik gepflegt wurde. Er selbst spielte zahlreiche Instrumente. Nach mehrjährigem Besuch des Realgymnasiums ging er 3 Jahre lang in Berlin in die kaufmännische Lehre. Anschließend arbeitete er in der Agentur seines Vaters und übernahm dann mit gutem Erfolg technische Vertretungen. Während dieser Zeit hatte er sich durch private Weiterbildung umfassende technische Kenntnisse allgemeiner Art, hauptsächlich aber solche auf elektrotechnischem Gebiet erworben. Besonders interessierte ihn das Problem der Gleichrichtung von Wechselströmen. Sein erster Erfolg war die Erfindung des mechanischen Gleichrichters (Pendelgleichrichter) für Niederspannung (1901), der einen erheblich besseren Wirkungsgrad hatte als rotierende Umformer. Die Erkenntnis der Möglichkeit, die synchronen Schwingungen auch zu Konphasen durch Einbau von Kondensatoren und Drosselspulen zu machen, führten zu weiteren Verbesserungen des Niederspannungsgleichrichters und im März 1903 zur Erfindung des Synchron-Hochspannungsgleichrichters. Dessen Einführung in die Röntgentechnik ermöglichte es, in dieser auch den Hochspannungstransformator zu verwenden. Zur besseren Auswertung seiner Erfindungen gab K. den Vertreterberuf auf und trat als Teilhaber in eine Offene Handelgesellschaft in Chemnitz (seitdem Nostiz & Koch) ein. Doch verließ er diese bald wieder und gründete am 1.10.1904 mit seinem Freund, dem Chemiker Kurt Sterzel, die Firma Koch & Sterzel in Dresden. Sie begann mit 4 Arbeitern, wuchs sehr rasch und hatte 1939 über 1 800 Betriebsangehörige. 1920 wurde sie in eine AG umgewandelt, doch lag die oberste Leitung bis zum Tode K.s in dessen Händen. Das Werk wurde allmählich führend auf dem Gebiet der Hochfrequenztechnik, zum Beispiel im Bau von Röntgenapparaturen, Prüfeinrichtungen, Meßwandlern, an deren Entwicklung und Verbesserung K. zunächst maßgeblich beteiligt war, bis ihn in späteren Jahren die kaufmännische Leitung immer mehr beanspruchte. Bei seinem Tode genoß das Werk Weltruf auf dem Gebiet der Elektromedizin und im Transformatorenbau.

    In seinen Mußestunden beschäftigte sich K. mit dem Geigenbau. Er suchte dem Geheimnis der alten italienischen Meistergeigen auf die Spur zu kommen. Langjährige Versuche und das sorgfältige Studium alter Schriften ermöglichten es ihm schließlich, Verfahren der Holzveredelung (Homogenisierung) an einfachen Markneukirchner Geigen zu entwickeln. So konnten diese seit etwa 1919 erfolgreich in Wettbewerb mit den alten Meistergeigen treten. Die Firma Geigenbau Professor F. J. Koch Gesellschaft mit beschränkter Haftung baute mehrere tausend „Koch-Geigen“ von zum Teil hervorragender Qualität.|

  • Auszeichnungen

    Titel Professor, 1914;
    Dr.-Ing. E. h. (TH Dresden 1926);
    Ehrensenator (TH Stuttgart 1929).

  • Werke

    Über e. neues System d. Entnahme v. Gleichstrom aus Wechselstromnetzen, in: Elektrotechn. Zs. 22, 1901, S. 853;
    Über Wechselstromgleichrichter, ebd. 29, 1908, Sp. 41;
    Einrichtung z. Erzeugung hochgespannten Gleichstroms im Anschluß an e. Wechsel- od. Gleichstromquelle, in: Ann. d. Physik, 1904, S. 547. -
    Zu Walter: Erinnerungen 1870-1937 (Dresden, Landeshauptarchiv).

  • Literatur

    K. Riemenschneider, Elektr. Umformer u. Gleichrichter, 1915, S. 190-205;
    G. Schulze, Übersicht üb. d. heutigem Stand d. Gleichrichter, 1921, S. 8 f.;
    Elektrotechn. Zs. 62, 1941, S. 663 (P);
    Wenzel;
    Rhdb. -
    Mitt. d. S Dipl.-Ing. Franz Koch (1958/59).

  • Autor/in

    Harry Wilson
  • Zitierweise

    Wilson, Harry, "Koch, Josef" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 267-268 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1026319935.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA