Lebensdaten
1895 – 1959
Geburtsort
Gräfenroda (Thüringen)
Sterbeort
Wiesbaden
Beruf/Funktion
Politiker ; Widerstandskämpfer ; Pädagoge ; Abgeordneter ; Hochschullehrer ; Jurist ; Sozialdemokrat ; Widerstandskämpfer
Konfession
evangelisch-lutherisch, 1922–1926 Mitglied der Gemeinschaft sozialistischer Freidenker
Normdaten
GND: 119072688 | OGND | VIAF: 110752768
Namensvarianten
  • Brill, Hermann Louis
  • Brill, Hermann
  • Brill, Hermann Louis
  • mehr

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Weitere Erwähnungen in der NDB-online/NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Brill, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119072688.html [28.03.2024].

CC0

  • Hermann Brill engagierte sich seit 1934 im Widerstand gegen die NS-Diktatur in der Gruppe „Neu Beginnen“, seit 1936 als Gründer der „Deutschen Volksfront“. Nach seiner Befreiung aus dem KZ Buchenwald wurde er im Mai 1945 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Thüringischen Staatsministeriums beauftragt und gehörte 1948 als Teilnehmer am Verfassungskonvent von Herrenchiemsee zu den Vätern des Grundgesetzes der Bundesrepublik. Brill war ein herausragender Repräsentant der europäischen Einigungsbewegung und des demokratischen Aufbaus der staatlichen Verwaltung.

    Lebensdaten

    Geboren am 9. Februar 1895 in Gräfenroda (Thüringen)
    Gestorben am 22. Juni 1959 in Wiesbaden
    Grabstätte Nordfriedhof in Wiesbaden
    Konfession evangelisch-lutherisch, 1922–1926 Mitglied der Gemeinschaft sozialistischer Freidenker
    Hermann Brill, BArch / Bildarchiv (InC)
    Hermann Brill, BArch / Bildarchiv (InC)
  • Lebenslauf

    9. Februar 1895 - Gräfenroda (Thüringen)

    1901 - 1909 - Ohrdruf bei Gotha (Thüringen)

    Schulbesuch

    Michaelis-Bürgerschule (Volksschule)

    1909 - 1914 - Gotha

    Lehrerausbildung (erste Lehrerprüfung am 4.8.1914)

    Herzog-Ernst-Lehrerseminar

    1914 - 1918 - Ost-und Westfront

    Kriegsdienst

    3.10.1918 - 1922

    Mitglied

    Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)

    1919 - Gotha

    Abgeordneter der USPD

    Landesversammlung

    1919 - Gotha

    Abgeordneter der USPD

    Volksrat von Thüringen

    1920 - 1933 - Erfurt

    Abgeordneter der USPD

    Landtag von Thüringen

    1921 - 1923 - Gotha

    Staatsrat für das Gebiet Gotha

    Landesregierung Thüringen

    1922 - 30.5.1933

    Mitglied

    SPD

    1923 - 1924 - Erfurt

    Ministerialdirektor (am 15.4.1924 in den Ruhestand versetzt)

    Ministerium des Innern

    1926 - 1928 - Jena

    Studium der Rechtswissenschaften

    Universität

    1927 - 1932 - Jena

    Mitglied

    Staatsgerichtshof für Thüringen

    1927 - 1932

    Mitglied der Prüfungsausschüsse für den Verwaltungs- und Schuldienst

    1928 - Jena

    Promotion (Dr. iur.)

    Universität

    Juli 1932 - November 1932 - Berlin

    Abgeordneter der SPD

    Reichstag

    Juni 1933 - Juli 1933 - Gotha

    „Schutzhaft“

    Landgerichtsgefängnis

    1934 - Berlin

    Übersiedlung

    1936 - Berlin

    Mitbegründer

    Deutsche Volksfront (Widerstandsgruppe)

    1938 - 1939 - Berlin

    Verhaftung und Untersuchungshaft

    Zuchthaus (Prinz-Albrecht-Straße)

    28.7.1939 - Berlin

    Verurteilung zu zwölf Jahren Zuchthaus wegen Vorbereitung zum Hochverrat

    Volksgerichtshof

    1939 - 1943 - Brandenburg-Görden

    Inhaftierung

    Zuchthaus

    Dezember 1943 - April 1945 - Buchenwald bei Weimar

    Häftling; seit Februar 1944 Vorstand des illegalen Deutschen Volkfrontkomitees

    KZ Buchenwald

    April 1945 - Juli 1945

    Berater der US-amerikanischen Militärregierung; am 7.5.1945 beauftragt mit der Wahrnehmung der Geschäfte der bisherigen Landesregierung, am 9.6.1945 zum Regierungspräsidenten der Provinz Thüringen ernannt

    9.7.1945

    Gründer

    Bund Demokratischer Sozialisten (gescheiterter Versuch einer neuen Einheitspartei von SPD und KPD)

    16.7.1945

    Wiedereintritt

    SPD

    Dezember 1945 - Berlin

    Berater

    Office of Military Government for Germany (USMA)

    Juni 1946 - 1949 - Wiesbaden

    Staatssekretär

    Staatskanzlei

    1948 - Herrenchiemsee

    Mitglied des Verfassungskonvents

    1949 - 1953 - Berlin

    Abgeordneter; Mitglied u. a. des Rechts- und Verfassungsausschusses, des Berlin- und des Gesamtdeutschen Ausschusses

    Deutscher Bundestag

    22. Juni 1959 - Wiesbaden
  • Genealogie

    Vater Michael Johann Brill Schneidermeister in Gräfenroda (Thüringen)
    Großvater väterlicherseits Johannes Jeremias Brill gest. 1888
    Großmutter väterlicherseits Barbara Katharina Brill, geb. Hopf
    Mutter Lina Brill, geb. Otto
    Großvater mütterlicherseits Günther Otto
    Großmutter mütterlicherseits Anna Otto, geb. Graulich
    Schwester Ida Brill 1896–1945 ermordet im KZ Ravensbrück
    Bruder Paul Brill 1898–1943
    Bruder Ernst Brill 1900–1963
    Bruder Willy Brill 1902–1937
    1. Heirat 1920 in Gotha
    Ehefrau Hildegard Brill, geb. Wiechert 1901–1972
    Schwiegervater N. N. Buchdruckereibesitzer in Gotha
    Scheidung 11.2.1930
    Tochter Barbara Brill geb. 1921
    2. Heirat 21.3.1931 in Berlin-Schöneberg
    Ehefrau Martha Brill, geb. Pluskat 1904–1980
    Schwiegervater Richard Pluskat Tischlermeister aus Berlin-Falkensee
    Schwiegermutter N. N. Sozialdemokratin in Berlin
    Kinder zwei weitere Töchter
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Brill, Hermann (1895 – 1959)

    • Vater

      Michael Johann Brill

      Schneidermeister in Gräfenroda (Thüringen)

      • Großvater väterlicherseits

        Johannes Jeremias Brill

        gest. 1888

      • Großmutter väterlicherseits

        Barbara Katharina Brill

    • Mutter

      Lina Brill

      • Großvater mütterlicherseits

        Günther Otto

      • Großmutter mütterlicherseits

        Anna Otto

    • Schwester

      Ida Brill

      1896–1945

      ermordet im KZ Ravensbrück

    • Bruder

      Paul Brill

      1898–1943

    • Bruder

      Ernst Brill

      1900–1963

    • Bruder

      Willy Brill

      1902–1937

    • 1.·Heirat

      in

      Gotha

      • Ehefrau

        Hildegard Brill

        1901–1972

    • 2.·Heirat

      in

      Berlin-Schöneberg

      • Ehefrau

        Hildegard Brill

        1901–1972

  • Biografie

    alternativer text
    Hermann Brill (sitzend links), BArch / Bildarchiv (InC)

    Aufgewachsen in kleinbürgerlichen Verhältnissen, meldete sich Brill nach Abschluss seiner Lehrerausbildung im August 1914 als Kriegsfreiwilliger. Im Februar 1919 kehrte er nach Einsätzen an Ost- und Westfront als überzeugter Sozialist nach Gotha zurück, wo er als Volkschullehrer tätig wurde. 1919 erarbeitete er die Verfassung der kurzlebigen Gothaer Räterepublik und gehörte von 1920 bis 1933 ununterbrochen dem thüringischen Landtag an, zunächst für die USPD, seit 1922 für die SPD, die er 1932 auch im Reichstag vertrat. Am 17. Mai 1933 verließ er seine Partei, nachdem die Restfraktion der SPD im Reichstag mit allen Fraktionen dem außenpolitischen Programm Adolf Hitlers (1889–1945) zugestimmt hatte.

    Als Referent im Thüringischen Volksbildungsministerium plädierte Brill 1920 für die Greilsche Schulreform, die mit der Einheitsschule Chancengleichheit für alle Schüler zu gewährleisten versuchte. Seit Oktober 1923 als Staatsrat in der Arbeiterregierung unter August Frölich (1877–1966) tätig, war er nach deren Absetzung durch eine Reichsexekution im November desselben Jahres als Ministerialdirektor im Innenministerium u. a. für die Polizeiabteilung verantwortlich. Im April 1924 wurde seine Versetzung als Beamter im Wartestand verordnet.

    Brill studierte seit 1926 Rechtswissenschaften in Jena und wurde 1928 bei Franz Wilhelm Jerusalem (1883–1970) und Otto Koellreutter (1883–1972) zum Dr. iur. promoviert. Als Mitglied des Staatsgerichtshofs und Vorsitzender der parlamentarischen Untersuchungskommission verhinderte er im März 1932 die von dem nationalsozialistischen thüringischen Volksbildungs- und Innenminister, Wilhelm Frick (1877–1946), geforderte Ernennung Hitlers zum Gendarmeriekommissar von Hildburghausen und damit die geplante Verleihung der deutschen Staatsbürgerschaft an Hitler.

    Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme in den Ruhestand versetzt, wurde Brill im Frühjahr 1934 das Ruhegeld entzogen. 1936 gründete er mit Otto Brass (1875–1950) und Oskar Debus (1886–1942) in Berlin die Widerstandsgruppe „Deutsche Volksfront“. Seit 1939 im Zuchthaus Brandenburg-Goerden inhaftiert, kam Brill im Dezember 1943 in das Konzentrationslager Buchenwald. Im April 1945 verfasste er das „Buchenwalder Manifest der demokratischen Sozialisten“, das Deutschlands „schuldrechtliche Verpflichtung der Wiedergutmachung“ der vom NS-Staat angerichteten Schäden anerkannte und dem Wunsch Ausdruck verlieh, „in die Weltorganisation des Friedens und der Sicherheit aufgenommen“ zu werden. Das Manifest forderte einen „neuen Typ der Demokratie“, die „den breiten Massen in Stadt und Land eine effektive Betätigung in Politik und Verwaltung“ ermöglichen sollte.

    Brill wurde am 7. Mai 1945 von der US-amerikanischen Militärregierung zum Regierungspräsidenten Thüringens ernannt. Noch im Mai 1945 gründete er den Bund demokratischer Sozialisten, trat aber nach dessen Verbot im Juli 1945 erneut der SPD bei. Nach seiner Flucht aus der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) hatte er von 1946 bis 1949 als Staatsekretär im Hessischen Staatsministerium und Leiter der Hessischen Staatskanzlei maßgeblichen Anteil an der Vorbereitung der Verfassungen in Hessen und Bremen. 1946 legte Brill im ersten Heft der „Wege zum Sozialismus“ einen Nachdruck seiner umfangreichen Schriften aus dem Widerstand für eine Neuordnung Deutschlands unter dem Titel „Gegen den Strom“ vor.

    Im August 1948 gehörte Brill zu den 30 Staatsrechtsgelehrten, die am Verfassungskonvent von Herrenchiemsee teilnahmen und den Verfassungsentwurf vorlegten, der am 23. Mai 1949 durch den Parlamentarischen Rat als Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verabschiedet wurde. Brills Hauptaugenmerk galt dem Aufbau eines demokratischen und sozialen Rechtsstaats mit gesicherten Bürger- und Menschenrechten, dem Ausbau der Selbstverwaltungsorgane und des Genossenschaftswesens sowie der Verstaatlichung der Banken, des Großgrundbesitzes, der Schwerindustrie und der Energiewirtschaft. Er befürwortete zudem die Errichtung eines Senats nach US-amerikanischem Vorbild mit Vetorecht im Gesetzgebungsverfahren, das der Bundestag nur mit Zweidrittelmehrheit überstimmen können sollte. Brill wurde nicht in den Parlamentarischen Rat delegiert.

    1949 wurde Brill zum ersten Vorsitzenden des „Königsteiner Kreises“ gewählt, der sich aus Juristen und Ökonomen zusammensetzte, die aus der SBZ geflohen waren, und sich inteniv mit der Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungsentwicklung der DDR beschäftigte. Von 1949 bis 1953 Mitglied des Deutschen Bundestags, opponierte Brill wiederholt fraktionsintern gegen den SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher (1895–1952) und isolierte sich so zunehmend. 1953 setzte er das Bundesgesetz zur Entschädigung für Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung (BEG) durch und war als Berichterstatter für die europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Vorsitzender des Exekutivkomitees des Deutschen Rates für Europäische Bewegung tätig.

    Zugleich forcierte Brill die geschichtswissenschaftliche Aufarbeitung der NS-Diktatur und initiierte 1949 mit Friedrich Glum (1891–1974), Dieter Sattler (1906–1968) und Walter Strauß (1900–1976) die Gründung des Deutschen Instituts für Geschichte der nationalsozialistischen Zeit (seit 1952 Institut für Zeitgeschichte) in München. Brill plädierte für die Einrichtung politikwissenschaftlicher Lehrstühle an deutschen Universitäten und regte Freunde aus dem Exil und Widerstand wie Franz Leopold Neumann (1900–1954), Wolfgang Abendroth (1906–1985) und Eugen Kogon (1903–1987) an, sich auf die Lehrstühle in Berlin, Marburg an der Lahn und Frankfurt am Main zu bewerben. Sein Engagement erleichterte zudem die Rückkehr bedeutender Emigranten wie Fritz Bauer (1903–1968), Ernst Fraenkel (1898–1975) und Franz Leopold Neumann (1900–1954), mit denen er bereits 1928 in der Sozialistischen Heimvolkshochschule Tinz bei Gera zusammengearbeitet hatte. Trotz seiner bedeutenden Rolle in der Gründungsphase der Bundesrepublik geriet Brill nach seinem Tod 1959 rasch in Vergessenheit und fand auch in der historischen Forschung bislang wenig Aufmerksamkeit.

  • Auszeichnungen

    1927–1933 Gastlehrer für Staats- und Verwaltungsrecht, Heimvolkshochschule Tinz (bei Gera), u. a. mit Otto Jenssen (1883–1963), Franz Leopold Neumann (1900–1954) und Ernst Fraenkel (1898–1975)
    1948 Honorarprofessor für Öffentliches Recht, Universität Frankfurt am Main
    1950/51 Dozent für Öffentliches Recht an der Akademie der Arbeit, Frankfurt am Main
    1951–1955 Honorarprofessor, Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
    1952–1959 Dozent bei den Hochschulwochen für staatswissenschaftliche Fortbildung des Landes Hessen
    1953–1959 Leiter der Hessischen Hochschulwochen für staatswissenschaftliche Fortbildung in Bad Homburg
  • Quellen

    Nachlass:

    Bundesarchiv, Koblenz, N 1086. (weiterführende Informationen)

    Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., Bonn. (umfasst u. a. die Manuskripte „Erlebnisse der Kindheit“ von 1939 und „Ein Leben in Freiheit“ von 1946) (weiterführende Informationen)

    Hessisches Hauptstaatsarchiv, Wiesbaden, HHStAW, Abt. 1199/054. (weiterführende Informationen).

    Thüringisches Hauptstaatsarchiv, Weimar.

    Weitere Archivmaterialien:

    Bundesarchiv, Berlin-Lichterfelde, u. a. Akten des Instituts für Marxismus und Leninismus zum Widerstand gegen das NS-System.

    Buchenwald-Archiv der Gedenkstätte Buchenwald, Akten zur Befreiung des KZ und zum Widerstand.

    Gedruckte Quellen:

    Für Freiheit, Frieden, Sozialismus! Manifest der demokratischen Sozialisten des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald. (Onlineressource)

    Rüdiger Griepenburg, Hermann Louis Brill. Herrenchiemseer Tagebuch 1948, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 34 (1986), H. 4, S. 587–622. (Onlineressource)

    Ernst Thapes Buchenwalder Tagebuch von 1945, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 29 (1981), H. 4, S. 631–672. (Onlineressource)

    Helmut Berding (Hg.), Die Entstehung der Hessischen Verfassung von 1946. Eine Dokumentation, 1996.

    Jörg Wollenberg, „Die Einheit des deutschen Raumes wahren“. Ein Briefwechsel von Buchenwald-Häftlingen 1946/47, dem Müllhaufen in Bielefeld entrissen, in: Mitteilungen des Förderkreises Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung 48 (2015), S. 7–9.

  • Werke

    Monografien:

    Das thüringische Gesetz über Elternräte an öffentlichen Schulen, 1921.

    Das Thüringische Staatsbeamtengesetz, 1923.

    Der Kampf um die Erhaltung des Berufsbeamtentums, 1926.

    Verwaltungsreform und Beamtengewerkschaften, 1928.

    Studien zur Entstehung und Entwicklung der deutschen Selbstverwaltung, 1928. (Diss. iur.)

    Über kommunale Verwaltungsreform, 1928.

    Der geldlose, zinslose, steuerlose Staat. Wege aus der Not, 1931.

    Reichsreform. Eine Schicksalsfrage, 1932.

    Gegen den Strom, in: Wege zum Sozialismus, H. 1, 1946, Neuausg. 1995.

    Verfassungsfragen. Sozialistische Schriftenreihe, hg. v. Kulturausschuss der SPD Bremen, 1947.

    Die Verwaltungsreform in Hessen, 2 Bde., 1947/48.

    Reform des öffentlichen Dienstes. Pläne der Kabinettskommission zur Reform des Beamtenrechtes, hg. v. Hessischen Staatsministerium, 1948.

    Das Sowjetische Herrschaftssystem. Der Weg in die Staatssklaverei, 1951.

    Aufgaben und Grenzen der Verwaltung, 1953.

    Herausgeberschaft:

    Hermann Brill/Otto Suhr (Hg.), Das sozialistische Jahrhundert (seit 1947).

    Hermann Brill/Wilhelm Kaisen (Hg.), Europa-Brücke (seit 1956).

    Aufsätze und Vorträge:

    Das wahre Gesicht der Verwaltungsreform, in: Der Beamte 1930, S. 112–120.

    Der Kampf um den Rechtsstaat, in: Die Justiz 7 (1930), S. 96–108.

    Das große Reformwerk? Landes-und Kommunalverwaltung, in: Die Gemeinde 7 (1930), S. 934–944.

    Weltstädte und Weltwirtschaft, in: Zeitschrift des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller 19 (1938), Nr. 6.

    Menschenrechte, in: Das sozialistische Jahrhundert 1 (1947), S. 6–8.

    Drei Verfassungen: Bayern, Württemberg, Hessen, in: ebd., S. 118 f.

    Die Auflösung Preußens, in: ebd., S. 136–139.

    Hundert Jahre Kommunistisches Manifest, in: Das sozialistische Jahrhundert 2 (1947/48), S. 5–7.

    Von London nach London. Außenminister Konferenz, in: Das sozialistische Jahrhundert 2 (1948), S. 98–100.

    Die Revolution der Freiheit, in: ebd., S. 126 f.

    Literatur und Demokratie, in: Heinrich Bechthold (Hg.), Literatur und Politik, 1948, S. 29–39.

    Das westdeutsche Staatsfragment, in. Das sozialistische Jahrhundert 2 (1948), S. 319–323.

    Grundrechte als Rechtsproblem, in: Die öffentliche Verwaltung, 1948, S. 54–57.

    Die Problematik der modernen Staatstheorie. Vortrag, gehalten an der Deutschen Hochschule für Politik, am 25. November 1949, 1950.

    Der Typ des künftigen deutschen Bundeslandes, in: Die Bundesländer. Beiträge zur Neugliederung der Bundesrepublik, 1950, S. 5–16.

    Politische Bildung und wissenschaftliche Politik in Deutschland, in: Bericht über die 1. Arbeitstagung für Staats-und Völkerrecht vom 23.–25.5.1950 im Polizei-Institut Hiltrup (Westf.), 1950, S. 6–13.

    Die Bedeutung der Menschenrechte im Staats-und Völkerrecht, in: ebd., S. 14–19.

    10 Thesen zu aktuellen europäischen Problemen, in: Die sozialistische Bewegung für die Vereinigten Staaten von Europa. 5. Kongress in Frankfurt/Main 1952, S. 25 f.

    Freiheitsrechte und die menschliche Gemeinschaft, in Recht, Staat und Wirtschaft, Bd. 4., 1953, S. 17–26.

    Dr. Faust und Konsorten. Der Prozess N. Wollheim gegen IG Farben Industrie, in Geist und Tat 10 (1955), S. 273–276.

    Staatsrecht und Literatur. Zum 80. Geburtstag von Thomas Mann, in: Gewerkschaftliche Monatshefte 6 (1955), S. 364–368 (Onlineressource).

    Rechtsfragen der Wiedervereinigung, in: Gewerkschaftliche Monatshefte 6 (1955), S. 607–614 (Onlineressource).

    Gewaltenteilung im modernen Staat, in: Gewerkschaftliche Monatshefte 7 (1956), S. 385–393 (Onlineressource).

    Vor der Entscheidung in Deutschland, in: Zukunft (Wien) 1957, S. 204–208.

    Allgemeine Menschenrechte und politische Selbstbestimmung, in: Deutsche Rundschau 84 (1958), S. 235–239.

  • Literatur

    Monografien und Sammelbände:

    Manfred Overesch, Hermann Brill in Thüringen 1895–1946. Ein Kämpfer gegen Hitler und Ulbricht, 1992.

    Renate Knigge-Tesche/Peter Reif-Spirek (Hg.), Hermann Louis Brill 1895–1959. Widerstandskämpfer und unbeugsamer Demokrat, 2011.

    Aufsätze:

    Eugen Kogon, Hermann Brill zum Gedächtnis, in: Politische Vierteljahressschrift. Zeitschrift der Vereinigung für politische Wissenschaft 6 (1965), H. 1, S. 114–116.

    Hellmuth Auerbach, Die Gründung des Instituts für Zeitgeschichte, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 18 (1970), H. 4, S. 529–554. (Onlineressource)

    Rolf Faber/Axel Ulrich, Im Kampf gegen Diktatur und Rechtlosigkeit – für Menschlichkeit und Gerechtigkeit. Ein Klarenthaler Straßen-ABC des Widerstandes und der Verfolgung in 21 Lebensbildern, in: Peter Joachim Riedle (Hg.), Wiesbaden und der 20. Juli 1944, 1996, S. 135–238, hier S. 141–146.

    Manfred Overesch, Hermann Louis Brill, in: Peter Steinbach/Johannes Tuchel (Hg.), Opposition und Widerstand in der DDR, Politische Lebensbilder, 2002, S. 76–83.

    Ursula Langkau-Alex, Deutsche Volksfront 1932–1939. Zwischen Berlin, Paris, Prag und Moskau, Bd. 2, 2004, S. 294–308 u. Bd. 3, 2005, S. 173–179.

    Dietfrid Krause-Vilmar, Hermann Brill und die Gründung des Instituts für Zeitgeschichte, in: Newsletter zur Geschichte und Wirkung des Holocaust. Informationen des Fritz Bauer Instituts 15 (2006), Nr. 29, S. 19–23.

    Petra Weber, Gescheitertes „Neu Beginnen“. Hermann Louis Brill (1895–1959), in: Bastian Hein/Manfred Kittel/Horst Möller (Hg.), Gesichter der Demokratie. Porträts zur deutschen Zeitgeschichte, 2012, S. 125–143.

    Angela Kirsch, Art. „Verfassungskonvent von Herrenchiemsee, 10.-23. August 1948“, in: Historisches Lexikon Bayerns, 2014. (Onlineressource)

    Jörg Wollenberg, Das Widerstandswerk um Hermann Brill. Von der Deutschen Volksfront (1936) zum Buchenwalder Manifest des Bundes demokratischer Sozialisten für Freiheit, Frieden und Sozialismus“ (1945), in: ders., Die andere Erinnerung. Spurensuche eines widerständigen Grenzgängers, 2017, S. 214–234.

    Jörg Wollenberg, „Für Frieden, Freiheit und Sozialismus“ und vom „Traum von Europas Vereinigten Staaten“. Konzepte zur Neuordnung Deutschlands von Hermann Brill in Buchenwald und Willy Brandt im skandinavischen Exil, in: spw. Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, 2018, H. 3, S. 78–84 (Teil 1) u. H. 4, S. 86–89 (Teil 2).

    Lexikonartikel:

    Max Schwarz, MdR. Biographisches Handbuch der Reichstage, 1965, S. 627. (Onlineressource)

    Peter Steinbach/Johannes Tuchel, Art. „Brill, Hermann“, in: dies. (Hg.), Lexikon des Widerstandes 1933–1945, 2. überarb. u. erw. Aufl. 1998, S. 35.

    Manfred Overesch, Art. „Brill, Hermann Louis“, in: Manfred Asendorf/Rolf von Bockel (Hg.), Demokratische Wege. Deutsche Lebensläufe aus fünf Jahrhunderten. Ein Lexikon, 1997, S. 104–106. (P)

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Fotografie, ca. 1930, Abbildung in: Reichstags-Handbuch. VI. Wahlperiode 1932, hg. v. Büro des Reichstags, 1932, S. 316 (Onlineressource).

    Fotografien, Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar, Bildersammlung.

    Fotografien, Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abt. 3008-Bildersammlung.

    Fotografien, Archiv der sozialen Demokratie in er Friedrich Ebert-Stiftung, Bonn, Bildersammlung.

    Fotografien, Archiv der Gedenkstätte Buchenwald.

  • Autor/in

    Jörg Wollenberg (Bremen)

  • Zitierweise

    Wollenberg, Jörg, „Brill, Hermann“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2022, zuletzt geändert am 01.01.2023, URL: https://www.deutsche-biographie.de/119072688.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA