Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
staufisches Ministerialengeschlecht ; Reichserbschenken
Konfession
-
Normdaten
GND: 139796487 | OGND | VIAF: 102642374
Namensvarianten
  • Schenk von Limpurg
  • Schenk von Limburg, Grafen von (seit 1648)
  • Schenk von Limburg
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Zitierweise

Schenk von Limburg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139796487.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Von den Kindern Walthers II. ist sein ältester Sohn Friedrich I. seit 1274 urkundlich erwähnt. 1356 wurde dessen Nachkommen in der Goldenen Bulle Ks. Karls IV. das Reichserbschenkenamt zuerkannt; im 15. Jh. waren die S. Semperfreie. 1541 erfolgte der Vorkauf der Limburg an Schwäbisch Hall (1575 zerstört). Zu den S. zählen auch die Brüder Konrad, Wilhelm und Gottfried (26.1.1404-55), Söhne des Friedrich III. und der Elisabeth v. Hohenlohe-Speckfeld. Sie studierten an der Univ. Heidelberg. Gottfried wurde 1443 Bischof von Würzburg (Epitaph im Dom). Eingang in die Literatur fand Georg III. (1470–1522, s. L) als Gegenspieler des Götz v. Berlichingen in Goethes gleichnamigem Schauspiel. Er war der zweite Sohn des Rr. Georg v. Limpurg-Speckfeld-Obersontheim und der Margarethe v. Hohenberg, versah Domherrnstellen in Bamberg (1483), Straßburg (spätestens 1486) und Köln (1493), studierte in Ingolstadt (1486), Basel (1490) und Pavia und nahm als Bischof von Bamberg (seit 1505) 1521 am Wormser Reichstag teil (Epitaph im Bamberger Dom v. L. Hering|nach Zeichnung v. A. Dürer). 1648 in den Grafenstand erhoben, starben die S. im 18. Jh. in männlicher Linie aus. Nachkommen in weiblicher Linie waren u. a. Karl August Ghzg. v. Sachsen-Weimar und Friedrich Leopold Gf. v. Stolberg sowie (väterlicher- und mütterlicherseits) Ks. Wilhelm II.

    Die Große Heidelberger Liederhandschrift überliefert unter dem Namen S. sechs Minnelieder; den Anfang der Sammlung bewahrt auch das Fragment einer Abschrift des 15. Jh. (sog. Troßsches Bruchstück). Beidemal gehen Lieder Heinrichs v. Morungen voran, und zusammen mit Morungen nennt Hugo v. Trimberg um 1300 den S. in seinem Lob der Minnesänger. Das kleine Liedœuvre variiert einfallsreich das bekannte Thema. Es ist jenem Strang jüngeren Minnesangs zuzuordnen, den v. a. Gottfried v. Neifen prägte, läßt aber zugleich eigenständige Vertrautheit mit der klassischen Tradition erkennen. Direkt von Gottfried angeregt sind vielleicht Züge wie die Vorliebe für den „roten munt“ (doch vgl. schon Morungen) und für den Natureingang. Neben einfache, im 13. Jh. gängige Formmuster (III, VI) treten ausladende, anspruchsvolle Formen; bemerkenswert sind IV (mit Refrain) und II (Daktylen). Die Forschung sah, zumal seit Burdach (1890, ADB), in Konrad den Minnesänger. Doch fehlt eine stichhaltige Begründung, da Lied III nicht gegen Walther II. als Dichter spricht: Es besingt aus der Ferne jenseits des Gebirges die Geliebte und scheint einen Italienzug vorauszusetzen, der für Walther II. zwar nicht nachgewiesen, aber immerhin (unter Konrad IV. oder Konradin) möglich ist. Der Stil der Lieder schließt, wie Worstbrock gezeigt hat, nicht aus, daß sie von Walther I. stammen, dem Zeitgenossen des wohl etwas jüngeren Neifen, mit dem zusammen er 1234 bei Kg. Heinrich bezeugt ist.

  • Werke

    C. v. Kraus, Dt. Liederdichter d. 13. Jh., I: Text, 1952, ²1978, II: Kommentar, 1958, ²1978, je Nr. 34 (L);
    Urkk. u. Hegg.:
    Wirtemberg. Urk.b. III-IX, 1871–1907, XI, 1913;
    Regg. Imp. V, 1881-1901, VI, 1, 1898.

  • Literatur

    ADB 31;
    H. Prescher, Gesch. u. Beschreibung d. z. fränk. Kreise gehörigen Reichsgfsch. Limpurg, 2 T., 1789/90 (Neudr. 1978);
    K. Weller, in: Württ. Vjhh. f. Landesgesch. NF 7, 1898, S. 212 Anm. 1 (Aug. 1249);
    Hohenloh. Urk.b. I, hg. v. K. Weller, 1899;
    J. Kittel, in: Archiv d. Hist. Ver. v. Unterfranken u. Aschaffenburg 47, 1905, S. 242 Nr. 14 (1254);
    Möller I, 1922, S. 42-45;
    K. O. Müller. Das Geschl. d. Reichserbschenken zu Limpurg bis z. Aussterben d. Mannesstammes (1713), in: Zs. f. württ. Landesgesch. 5, 1941, S. 215-43;
    K. Bosl, Die Reichsministerialität d. Salier u. Staufer II, 1951, S. 376-83;
    G. Wunder, Walter Schenk v. Schüpf, in: Lb. Schwaben VIII, 1962, S. 13-18;
    ders. u. a., Die S. v. L. u. ihr Land, 1982;
    F. J. Worstbrock, in: Vf.-Lex. d. MA²;
    M. Eikelmann, Denkformen im Minnesang, 1988;
    H. de Boor, Gesch. d. dt. Lit. III/1, ⁵1997 neubearb. v. J. Janota, S. 266;
    zu Georg:
    F. F. Leitschuh, Georg III. S. v. L., 1888;
    M. Kleiner, Georg III. S. v. L., Bf. v. Bamberg (1505–1522), als Reichsfürst u. Territorialherr, in: Ber. d. Hist. Ver. f. d. Pflege d. Gesch. d. ehem. Fürstbm. Bamberg 127, 1991, S. 13-117;
    Das Bistum Bamberg, bearb. v. E. v. Guttenberg, Germania Sacra, 1937, Nachdr. 1963, S. 280-86;
    NDB VI;
    Gatz III.

  • Porträts

    Miniatur v. „Grundstockmaler“ in d. Gr. Heidelberger Liederhs., Anf. 14. Jh., mit Wappen, Abb. u. a. in: I. F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen, 1988, Taf. 35;
    Miniatur im „Troßschen Bruchstück“ e. Minnesängerhs., um 1440. mit aktualisiertem Wappen, Abb. in: Codex Manesse, hg. v. E. Mittler u. W. Werner, 1988, S. 566 f., vgl. S. 11-13.

  • Autor/in

    Gisela Kornrumpf
  • Zitierweise

    Kornrumpf, Gisela, "Schenk von Limburg" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 673-674 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139796487.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA