Lebensdaten
gestorben um 473
Beruf/Funktion
König der Ostgoten
Konfession
andere
Normdaten
GND: 13914322X | OGND | VIAF: 100446532
Namensvarianten
  • Widemer (ADB)
  • Widimer
  • Widemer (ADB)
  • mehr

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Zitierweise

Widimer, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13914322X.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Widemer, amalischer Ostgotenkönig (v. J. 440—475? jedenfalls bis 474), Sohn Wandalar's, Bruder Walamer's (a. 440—470) und Theodemer's (440—475), s. diese; unter dem älteren Bruder Walamer als Oberkönig herrschte W. wie Theodemer über einen Gau oder einige Gaue des Volkes am schwarzen Meer. Jordanis rühmt die schöne Eintracht der drei Brüder, im Gegensatz zu der thörichten Zwietracht der Söhne Attila's; von deren Oberherrschaft reißen sich die Ostgoten los (a. 453), räumen aber die bisherigen Sitze, in welche die ostwärts weichenden Hunnen einfluthen, sie erhalten von den Römern unter Anerkennung der kaiserlichen Ueberordnung Land in Pannonien, wo nun jedesfalls, wenn nicht schon früher, eine räumliche Theilung der Herrschaft der drei Brüder eintrat. Walamer waltete zwischen Saritza (nach Anderen Leitha) und Raab, Theodemer am See Pelsodis (Platten-See? Neusiedler-See?), W. in der Mitte zwischen beiden. Als Walamer in der Schlacht gegen die Skiren gefallen, folgt ihm als Oberkönig Theodemer (Theoderich's des Großen Vater), dem W. als Unterkönig gehorsamt, z. B. dem Herrbannrufe folgt. Als sich aber, offenbar wegen Nahrungsmangels, die gotischen Gaue trennten, Theodemer das byzantinische, W. das weströmische Reich anzugreifen aufbrachen — widersprechend läßt die nämliche Quelle hierüber das Loos und die Erwägung der geringeren Macht Widemer's im Vergleich mit der Theodemer's entscheiden — trat W. ohne weitere Unterordnung als Allein-König an die Spitze seiner Schaaren (a. 474). Dem weströmischen Kaiser Glycerius gelang es, durch Geschenke den Italien bedrohenden Zug Widemer's nach Gallien abzulenken, wo diese ostgotischen Haufen mit den dort herrschenden Westgoten verschmolzen, ohne ein selbständiges Theilreich zu bilden.

    • Literatur

      Quellen und Litteratur s. unter Theodemer und Walamer.

  • Autor/in

    Dahn.
  • Zitierweise

    Dahn, Felix, "Widimer" in: Allgemeine Deutsche Biographie 42 (1897), S. 340 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13914322X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA