Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Greifswalder Familie
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 138897360 | OGND | VIAF: 95510321
Namensvarianten
  • Lübeck, von

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Zitierweise

Lübeck, von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138897360.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Kein anderes Geschlecht der pomm. Hansestadt Greifswald hat eine so große Anzahl von Ratsmitgliedern und Bürgermeistern gestellt wie das sich beträchtlichen Reichtums und offenbar großen Ansehens erfreuende Geschlecht von L. 21 (oder 22) Angehörige der Familie waren innerhalb von 250 Jahren Mitglieder des Greifswalder Ratskollegiums, acht hatten die Bürgermeisterwürde inne, einer (Bertram IV. aus der jüngeren Linie) gehörte dem Rat der Stadt Stralsund an (seit 1479). Auf die Herkunft des Geschlechts weist der Name hin. Der Ahnherr Johann I. wird 1258 und 1281 als Greifswalder Ratsherr genannt. Johann II. ( 1322) begründete die ältere, Walter I. die jüngere Linie des Geschlechts. Johann II., seit 1311 im Rat genannt, unterstützte durch Darlehen aus seinem beträchtlichen Vermögen sowohl den Landesherrn Hzg. Wartislaw IV. als auch die Stadt Greifswald in jenen infolge der Ausdehnungspolitik des Dänenkönigs Erich VI. Menved und des Aussterbens der brandenburg. Askanier auch für Pommern kriegerischen Zeiten. Walter I., der erste nachweisliche Bürgermeister aus dem Geschlecht, seit 1314 als solcher genannt, setzte sich erfolgreich für die von Mecklenburg angefochtenen Rechte von Wartislaws IV. minderjährigen Söhnen auf das rügische Erbe ein und beteiligte sich an den erheblichen Kriegskosten der Stadt selbst mit 820 Mark. Von den Angehörigen der älteren Linie sind noch Siegfried senior ( 1382), seit 1356 im Rat genannt, und Siegfried iunior, seit 1361 im Rat genannt, nach 1379/80 Bürgermeister, zu nennen; welcher von beiden Greifswald 1368-71 auf Hansetagen vertrat, läßt sich nicht sicher ausmachen. Von der jüngeren Linie nahm Heinrich II. ( 1364/65), seit 1341 im Rat genannt, seit 1354 Bürgermeister, zu Zeiten der Auseinandersetzungen der Hanse mit Kg. Waldemar IV. Atterdag zusammen mit den beiden Genossen im Bürgermeisteramt an Hansetagen teil, etwa an denen von 1361 und 1363 in Greifswald. Auch sein jüngerer Bruder Gotschalk I. ( vor 1382), seit 1372 im Rat genannt, Kämmerer 1376, 1378 und 1379, Bürgermeister nach 1379/80, ein Mann von großem Reichtum, vertrat die Stadt innerhalb der Hanse. Von ihm stammen die letzten fünf uns bekannten Generationen der|Familie ab. Weitere im späten 14. und im 15. Jh. lebende Angehörige der jüngeren Linie bekleideten das Bürgermeisteramt und vertraten ihre Vaterstadt auf Hansetagen. Jakob IV. ( 1509) war der letzte vom Geschlecht gestellte Ratsherr, das mit ihm im Mannesstamme ausstarb. Bertrams III. Tochter Gesa vermählte sich 1498 mit dem Stralsunder Bürgermeister Nikolaus II. Smiterlow. Dieser Verbindung entsproß eine zahlreiche Nachkommenschaft. Angehörige des Geschlechts von L. besaßen außer Liegenschaften innerhalb der Stadt auch Liegenschaften und Hebungen in Dörfern der Umgebung (so in Hanshagen, Leist, Mesekenhagen, Salchow, Sellentin, Tremt).

  • Literatur

    ADB 19;
    Th. Pyl, Pomm. Genealogien, Bde. 2, 4, 5, 1873/95/96;
    G. Fengler, Unterss. zu d. Einnahmen u. Ausgaben d. Stadt Greifswald im 14. u. beginnenden 15. Jh. (bes. nach dem Kämmereibuch v. 1361-1411), Diss. Greifswald 1936;
    H. Koeppen, Führende Stralsunder Ratsfamilien vom Ausgang d. 13. b. z. Beginn d. 16. Jh., Diss. Greifswald 1938.

  • Autor/in

    Rudolf Benl
  • Zitierweise

    Benl, Rudolf, "Lübeck, von" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 440-441 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138897360.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA