Lebensdaten
erwähnt 1270, gestorben 1297
Beruf/Funktion
Bischof von Osnabrück ; Graf von Rietberg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136420796 | OGND | VIAF: 80767219
Namensvarianten
  • Rietberg, Konrad II. Graf von
  • Konrad II.
  • Konrad von Rietberg
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Zitierweise

Konrad II. von Rietberg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136420796.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus e. Nebenlinie d. Hauses Arnsberg-Cuijk (s. NDB I);
    V Gf. Konrad I. v. Rietberg ( 1284/85), seit 1264 Dt.ordensritter, S d. Gf. Heinrich v. Arnsberg;
    M Oda ( 1262), T d. Edelherrn Hermann II. zur Lippe ( 1229);
    B Otto ( 1307), seit 1281 Bischof v. Paderborn;
    N Gf. Otto v. R. ( 1308), 1301-06 Bischof v. Münster.

  • Biographie

    Mit den Kölner Erzbischöfen Engelbert II und dem auf Erneuerung des Herzogtums Westfalen bedachten Siegfrid II. bis 1277 und wieder seit 1285 verbündet, geriet K. in Fehde mit Graf Konrad von Diepholz. Seine Verpfändungen von Stiftsgut führten 1278 zur Erneuerung des Bündnisses von Dienstmannenschaft und Stadt für den Bischof gegen den Grafen, doch brach im folgenden Jahr ein Kampf zwischen Bischof und Stadt aus, dessen Beilegung die Rechte der Stadt vertraglich stärkte. K. mußte mit dem Domkapitel 1282 Vorsorgemaßnahmen bei Übergriffen gegen die Geistlichkeit vereinbaren. Nach dem Sieg des Herzogs von Brabant über EB Siegfrid und dem pfandweisen Erwerb der Tecklenburg mußte sich der verschuldete und isolierte K. den seit 1295 mit Graf Otto von Ravensberg gegen ihn verbündeten Ständen unterwerfen. Das Augustinerkloster hat er 1287 in die Stadt Osnabrück verlegen lassen und das Dominikanerkloster dort 1295 errichtet. Den Festkalender des Bistums hat er bereichert. Sein Widersacher Ludwig von Ravensberg, Dompropst in Minden, wurde sein Nachfolger.

  • Literatur

    ADB 16;
    C. Berlage, Zur Gesch. d. Ständ. Privilegien, insbes. d. Personal- u. Realfreiheit d. Klerus …, in: Osnabrücker Mitt. 11, 1878, S. 230-68;
    H. Spangenberg, Btrr. z. älteren Vfg.- u. Verwaltungsgesch. d. Fürstentums Osnabrück, ebd. 25, 1900, S. 16;
    J. Prinz, Zur Chronol. d. Bischöfe v. Osnabrück im 13. Jh., ebd. 56, 1936, S. 108 ff.;
    O. Loegel, Die Bischofswahlen zu Münster u. Osnabrück, in: Münster. Btrr. z. Gesch.forschung 4, 1883, S. 221-24;
    B. Beckschäfer, Gesch. d. Dominikanerklosters z. Hl. Kreuz in Osnabrück, 1913, S. 6 f.;
    F. Bösken, Musikgesch. d. Stadt Osnabrück, 1937, S. 22 f.;
    F. Kränke, Die Osnabrücker Domherrn im MA, 1939, S. 14, 74;
    W. Leesch, Die Grafen v. Rietberg aus d. Häusern Arnsberg u. Ostfriesland, in: Westfäl. Zs. 113, 1963, S. 301;
    W. Hillebrand, Die Besitz- u. Standesverhältnisse d. Osnabrücker Adels bis 1300, 1961, S. 73. -
    s. a. L zu Konrad III. v. Osnabrück.

  • Autor/in

    Wolfgang Seegrün
  • Zitierweise

    Seegrün, Wolfgang, "Konrad II. von Rietberg" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 519 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136420796.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Konrad II., Bischof von Osnabrück 1268—1297, Sohn des Grafen Konrad und der Oda von Rietberg, bekleidete vor seiner Wahl die Würde des Propstes zu Wildeshausen und St. Martin in Münster. Die Zeit seiner Regierung war erfüllt von Unruhen nach Außen und im Innern, welche nur zum Theil mit den auf eine Wiederherstellung des Herzogthums Westfalen abzielenden Bestrebungen des Erzbischofs Siegfried von Köln im Zusammenhang stehen. Im|Gegensatz zu den meisten kirchlichen und weltlichen Fürsten des Landes unterstützt K. mit dem Abt von Corvey jene Politik, bis eine zwiespältige Bischofswahl zu Paderborn, bei welcher sein Bruder Otto unterlag, ihn auch mit dem Erzbischof entzweit. Das gemeinsame Interesse gegenüber dem Grafen Eberhard von der Mark führte sie in den ersten Jahren König Adolfs von Nassau noch einmal zusammen. Die Verwickelungen nach Außen in Verbindung mit einer, wie es scheint, wenig wirthschaftlichen Verwaltung nöthigten den Bischof wiederholt zur Veräußerung kirchlichen Tafelgutes zu greisen und führten schließlich zu einem Conflict mit dem Klerus und der Bürgerschaft, dessen Ausgang die Erstarkung der ständischen Körperschaften im Hochstifte nicht mehr im Zweifel ließ. Schon unmittelbar nach der Wahl hatte K. Excesse der Bürgerschaft zu bekämpfen; später nimmt man eine Einwirkung der Stadt und insbesondere des Schöffenthums neben dem Domkapitel und den Ministerialen auf den Willen des Landesherrn wahr; zu seinen Gunsten vereinigen sie sich 1278 zu einem Bunde gegenüber dem Grafen Konrad von Diepholz. Andererseits schließen sich drei Jahre später Bischof und Domkapitel aufs engste aneinander gegen die Stadt. Die Verlegung des Augustinerklosters von Holte nach Osnabrück und die Niederlassung der Dominikaner daselbst, welche der Bischof begünstigte, die erneute Veräußerung von bischöflichem Taselgut während der Bedrängung durch Graf Eberhard von der Mark in Folge der pfandweisen Erwerbung der Burg Teklenburg führten schließlich 1295 zu einem offenen Bündniß der Majorität des Domkapitels und des Rathes mit Graf Otto von Ravensberg, dem Dompropst Ludolf von Minden u. A. Bischof K. sah sich völlig isolirt und unterwarf sich dem Bunde im folgenden Jahre, indem er die Machtstellung seiner Gegner und ihren Einfluß auf die Verwaltung des Hochstiftes unumwunden anerkannte. Nicht lange danach, am 16. April 1297, starb er.

    • Literatur

      Vgl. Stüve, Geschichte des Hochstifts Osnabrück, S. 114—144; Urkunden in (Friderici und Stüve), Geschichte der Stadt Osnabrück, 1. Thl. (Osnabrück 1816), Nr. 35—48; Wilmans, Westfälisches Urkundenbuch, Bd. III.

  • Autor/in

    Doebner.
  • Zitierweise

    Doebner, "Konrad II. von Rietberg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 16 (1882), S. 602-603 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136420796.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA