Lebensdaten
1724 – 1790
Beruf/Funktion
Schwärmer ; Separatist
Konfession
andere
Normdaten
GND: 136233244 | OGND | VIAF: 80614090
Namensvarianten
  • Ladensack, Johann Michael

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Ladensack, Johann Michael, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136233244.html [23.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Ladensack: Johann Michael L., geb. im J. 1724 zu Merseburg und gestorben den 10. August 1790 zu Altona, war ein Schwärmer und Separatist, der sich durch die von ihm geleiteten Conventikel bekannt gemacht hat. Seinem Stande nach Schneider ward er in London durch den dortigen Prediger Zegenhagen mit den pietistischen Bestrebungen bekannt. Als er sich darauf im J. 1755 in Hamburg niederließ, hielt er in seinem Hause Erbauungsstunden, die als „Herrnhuter Zusammenkünfte“ bezeichnet werden. Versuche, die abseilen seines Beichtvaters im Auftrage des Ministeriums gemacht wurden, ihn davon abzubringen, fruchteten nichts. Schließlich machten diese Conventikel solches Aufsehen, daß ihm „der Pöbel in starker Anzahl in das Haus drang“ und ihn zwang, sie einzustellen. Unter dem 10. Decbr. 1762 erließ sodann der Senat an ihn und einen Gesinnungsgenossen Johann Gottfried Schuster den Befehl, bei ihren an und für sich löblichen häuslichen Andachten keine fremden Personen zulassen oder belehren zu wollen. L. verließ darauf Hamburg und zog nach Altona. Hier hatte seine Aufnahme anfänglich Schwierigkeiten, weil er den Eid verwarf und deshalb auch den Bürgereid nicht leisten wollte; aber durch Vermittelung des Administrators von Rantzau, des Baron von Söhlenthal, erhielt er kraft unmittelbarer königlicher Erklärung ohne Eidesleistung das dortige Bürgerrecht. Er fing nun in Altona an, die Versammlungen der Separatisten in seinem Hause zu leiten; man sang dabei aus den „Stimmen aus Zion“, einem bekannten pietistischen Liederbuche und L. hielt dann eine Ansprache. Anfänglich hielt man auch Liebesmahle, stellte sie aber hernach wegen bei ihnen entstandenec Streitigkeiten wieder ein. Im ganzen gehörte L. zu den weniger kirchenfeindlichen Separatisten, so daß sich allmählich die weitergehenden von ihm trennten und eigene Gemeinschaften bildeten. Unter seinen gedruckten Schriften ist die merkwürdigste die „Nachricht von seiner am 24. Januar 1762 gehabten Erscheinung“.

    • Literatur

      Vgl. Bolten. Historische Kirchennachrichten von der Stadt Altona, 2. Bd. Altona 1791. S. 15 ff. u. S. 412. — Lexikon der Hamburg. Schriftsteller, Bd. 4, S. 271 ff. — Bei Meusel. Lexikon. Bd. 8. S. 10, ist der Titel der ersten genannten Schrift aus den Titeln zweier bei Bolten a. a. O. S. 20 angefühlten, von denen die eine gar nicht von L. ist, zusammengeschrieben.

  • Autor/in

    l. u.
  • Zitierweise

    l. u., "Ladensack, Johann Michael" in: Allgemeine Deutsche Biographie 17 (1883), S. 503 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136233244.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA