Lebensdaten
1820 – 1871
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136118801 | OGND | VIAF: 80517555
Namensvarianten
  • Koelbl, Alois
  • Coelbl, Alois

Orte

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Zitierweise

Koelbl, Alois, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136118801.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Koelbl: Alois K., Genremaler, geb. am 14. Januar 1820 in München, Sohn eines Schlossermeisters, besuchte die Latein- und polytechnische Schule, trat dann, durch das Vorbild seines Vetters, des edlen klassisch gebildeten Bildhauers Friedrich Brugger, welchem K. mit unbegrenzter Verehrung anhing und dessen treuer Gefährte er im Mannesalter blieb, zur Kunst über, kam in den Antikensaal und in die Malkasse von Heinrich von Heß, übte sich unter Bernhard in der Portraitmalerei, bereiste mit M. Echter Italien, wendete sich aber schließlich ganz zum kleinen Genre. Außer einem großen Freskogemälde in der historischen Gallerie des baierischen Nationalmuseums ("Pfalzgraf Rudolf I. und Herzog Otto von Niederbaiern fechten für Kaiser Adolf von Nassau in der Schlacht bei Göllheim 1298") bewegte sich K. in einem eng begrenzten Repertoire und auch hier noch mit möglichst geringem Personal. Die geringfügigsten Dinge waren ihm am meisten genehm: wie ein Dienstmädchen eine Pfanne scheuert oder ein Kind einen Schulpreis überbringt, eine Bauernstube etc. Dabei suchte er nie nach anmuthigen, ansprechenden Gestalten, sondern begnügte sich lieber mit ländlicher Häßlichkeit. Auf seine Bilder wendete er größtmöglichen Fleiß. Dazu gehören z. B.: „Ministranten in einer Sakristei naschend" (1852); „Ein Spaziergang" (1859); „Vorbereitung zum Sonntagsspaziergang“ (1860); „Der Rekrut in der Küche“ (photographirt von J. Albert). Unter seinen Kunstgenossen war K. seiner fröhlichen Laune wegen sehr beliebt. Er starb am 28. März 1871. — Sein Bruder Peter K., welcher 63 Jahre alt, am 26. Juli 1880 zu München starb, leistete im Gebiete der Kunstschlosserei ganz Vorzügliches, weckte durch mustergültige Arbeiten den guten Geschmack und brachte das Kunstgewerbe in erfreuliche Blüthe. Er verstand den zum gewöhnlichen Handgebrauch dienenden Gegenständen eine gefällige, sinnreiche und schöne Form zu geben; seine Leuchter, Schlösser und Schlüssel. Kassetten, Thürbänder und Beschläge u. dgl. tragen alle originelles und handsames Gepräge. Für den „Linderhof“ lieferte K. u. A. vier schmiedeeiserne Balkongitter im reichdecorativen Prachtstile des 16. Jahrhunderts; er wurde in Anbetracht seiner Verdienste um|Hebung des Kunstgewerbes am 25. August 1874 von König Ludwig II. durch Verleihung der „Ludwigs-Medaille für Industrie“ ausgezeichnet.

    • Literatur

      Vgl. v. Spruner, Wandbilder des baier. Nat.-Museums, 1868. S. 236. — Beil. 92. Allg. Ztg. Augsb. 2. April 1871. — Kunstvereinsbericht für 1872. S. 63.

  • Autor/in

    Hyac. Holland.
  • Zitierweise

    Holland, Hyacinth, "Koelbl, Alois" in: Allgemeine Deutsche Biographie 16 (1882), S. 466-467 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136118801.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA