Lebensdaten
erwähnt 1249, gestorben 13. Jahrhundert
Beruf/Funktion
erwählter Bischof von Utrecht
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136051995 | OGND | VIAF: 80461681
Namensvarianten
  • Goswin van Randerath
  • van Randerath, Goswin
  • Randerath, Goswin van
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Orte

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Zitierweise

Goswin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136051995.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    G., Domdechant von Köln, wurde Mai 1249 zum Bischof von Utrecht gewählt. Der Wahlvorgang zeigt, daß man damals vergeblich versucht hat, auch in Utrecht das ausschließliche Wahlrecht des Domkapitels einzuführen. Weil aber Innocenz IV. April 1249 jede Bischofswahl im Reich ohne vorhergehende päpstliche Genehmigung verboten hatte und für die Wahl G.s keine Zustimmung eingeholt war, erklärte der Papst die Wahl für ungültig. Ob eine – eventuelle – staufische Gesinnung G.s dieser Haltung des Papstes zugrunde lag, ist nicht festzustellen. Wohl auf Drängen der anti-staufischen Partei ernannte Innocenz IV. den Dompropst in Köln, Heinrich von Vianden, zum Bischof von Utrecht. Aber bis Mai 1250 regierte G. – dem staufische Beziehungen nicht nachgewiesen werden können – als Erwählter das Stift Utrecht. Dann wurde er in einer Synode in Lüttich vom päpstlichen Legaten gezwungen zurückzutreten. In der Zeit, wo er Propst von Sankt Johann war, begünstigte er den Orden von Sankt Franciscus, der sich 1240 in der Stadt Utrecht niederließ.

  • Literatur

    ADB IX (G. v. Amstel);
    C. Pijnacker Hordijk, Lijsten van Utrechtsche Prelaten, Groningen 1912, S. 39;
    ders., Jets over den Elect Gozewijn van Utrecht, in: Bijdragen voor Vaderlandsche Geschiedenis en Oudheidkunde, 3. R., 10. T., Den Haag 1899, S. 185-204;
    R. R. Post, Geschiedenis der Utrechtsche Bisschopverkiezingen tot 1535, Utrecht 1933, S. 69;
    ders., Kerkgesch. v. Nederl.|in de middeleeuwen I, ebd. 1957, S. 174 f.;
    Algemene Gesch. d. Nederl. II, ebd. 1950, S. 284.

  • Autor/in

    W. Jappe Alberts
  • Zitierweise

    Alberts, W. Jappe, "Goswin" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 653-654 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136051995.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Goswin von Amstel. Als der Bischofsstuhl von Utrecht, durch den Tod Otto's III., welcher dem holländischen Grafenhause nahe anverwandt war, 1249 erledigt war, machten sich die Domherren der fünf Kapitelkirchen die Abwesenheit des römischen Königs, Wilhelm II. von Holland, welcher vom Kriege um die deutsche Krone ganz in Anspruch genommen war, zu Nutze, um frei von fremder besonders holländischer Einmischung, die Bischofswahl zu vollziehen. Sie wählten einstimmig G. v. A., seit 1225 Propst von St. Johann zu Utrecht, welcher zwar einem holländischen, aber um seiner heranwachsenden Macht bei dem Grafen Wilhelm wenig in Gunst stehenden Geschlechte angehörte. Die Wahl war indeß keine glückliche. Wie Heda und andere Chronisten berichten, machte man dem neuen Bischof bald den Vorwurf großen Ungeschickes in Behandlung der kirchlichen Angelegenheiten, und als er kaum einige Monate sein Amt bekleidet hatte, erschien der römische König, vom päpstlichen Legaten Petrus de Caputio und vom kölnischen Erzbischof Konrad begleitet, zu Utrecht, worauf sich G. genöthigt sah, auf einer allgemeinen Kapitelsynode seine Würde niederzulegen. König und Legat empfahlen auf den Vorschlag des Erzbischofs dem Kapitel den Heinrich von Vianden. Daß in Wahrheit das Kapitel sich über die Fähigkeiten eines Mannes, den es seit 25 Jahren kannte, so getäuscht haben sollte, ist doch kaum glaublich. Der wirkliche Grund, um dessen Willen G. zum Rücktritt gewungen ward, war doch wol der, daß Graf Wilhelm seinen Einfluß im Stift behaupten und darum den Bischofsstuhl nicht in die Hände eines der mächtigsten Geschlechter des Landes kommen lassen wollte. Als vom Papste Innocentius IV. gekröntem römischen Könige konnte es Wilhelm nicht schwer fallen, die Gutheißung des Papstes zu erlangen. Ob G. nach seiner Entsetzung|zu seiner Propstei zurückkehrte, wie er es sich bei der Wahl vorbehielt, ist streitig. Mehr Wahrscheinlichkeit hat eine andere Nachricht, nach der er Decan der Kathedralkirche zu Köln geworden und dort gestorben sei. Weiteres über ihn bei Moll, Kerkgesch. v. Nederl. II. 1. St. Bl. 116 ss. Arend, Gesch. d. Vaderl. II. Bl. 283 und van der Aa, Biogr. Woordenb.

  • Autor/in

    van Slee.
  • Zitierweise

    Slee, Jacob Cornelis van, "Goswin" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 410-411 unter Goswin van Amstel [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136051995.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA