Lebensdaten
1759 – 1833
Sterbeort
Glowe-Bobbin
Beruf/Funktion
Naturforscher ; Geologe
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 136004806 | OGND | VIAF: 80422686
Namensvarianten
  • Frank, Bernhard Olivier

Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Frank, Bernhard Olivier, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136004806.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Frank: Bernhard Olivier, geb. zu Harnekow in Neu-Vorpommern 25. Juni 1759, zu Bobbin auf Jasmund 4. Nov. 1833, genoß den ersten Unterricht auf der Wolgaster Stadtschule, bezog 1774 die Greifswalder große Rathsschule und ward Hausgenosse des durch seine Dichtungen bekannten Theophilus Cölestinus Piper, derzeitigen Rectors der Anstalt. Am 7. März 1766|auf der Universität Greifswald immatrikulirt, studirte er zwei Jahre daselbst und ging nach längerem Aufenthalt im väterlichen Hause nach Göttingen. 1780 heimgekehrt, lebte er zur Repetition seiner Studien eine Zeit lang zu Hause, begab sich sodann als Hauslehrer zum Pastor Baier nach Bobbin und bereitete sich zugleich praktisch zum geistlichen Amte vor. 1790 unternahm er von dort eine Reise nach Schweden zu Verwandten, betrieb in Stockholm und Upsala vornehmlich naturhistorische Studien, zu denen er durch den Umgang mit dortigen Gelehrten angeregt ward und machte zur Erweiterung der mineralogischen und geologischen Landeskunde wiederholentlich Ausflüge. Dadurch bekannt geworden und den Behörden empfohlen, erhielt er durch den Grafen Brahe als einflußreichen Gönner Berufung zur erledigten Pfarre in Bobbin, wo er, zu Greifswald examinirt und ordinirt, am 1. November 1791 eingeführt, bis an sein Lebensende verblieb. Ueber seine amtliche Wirksamkeit hinaus hat er sich in weiteren Kreisen auch schriftstellerisch durch seine geognostischen und geologischen Forschungen namentlich in Betreff der heimathlichen Insel und durch naturhistorische und antiquarische Sammlungen bekannt gemacht. Mit großem Fleiß und wissenschaftlicher Umsicht brachte er als Einer der Ersten in diesem Fache eine reiche Sammlung von Rügen’schen Stein- und Metalldenkmälern, Petrefacten und Bernsteinstücken, Muscheln aus allen Weltgegenden und werthvollen Gesteinen zusammen, welche kaum ein Reisender des schönen Eilandes unbesucht ließ. Ging dieselbe auch durch Verkauf nach England der Heimath verloren, so hat doch Frank's Beispiel Andere zum Sammeln in seinem Sinne angeregt und die spätere Errichtung eines Provinzialmuseums für heimathliche Alterthümer vorbereitet. Schriftstellerisch erwarb er sich durch Beiträge naturhistorischen, geologischen und antiquarischen Inhalts zu Weigel's Magazin für Freunde der Naturlehre und Naturgeschichte und zum Greifswalder akademischen Archiv, unter denen wir die später vervollständigte Abhandlung „Ueber Götzendienst und Orakel weiland zu Arkona auf der Insel Rügen“ hervorheben, einen Namen. — Sein Sohn Karl Wilhelm, geb. 4. Sept. 1797, offenbarte von früh auf eine unwiderstehliche Neigung zum Seeleben, trat in den Dienst der ostindischen Compagnie und zeichnete sich als Officier beim Schiffbruch der Cabalva im indischen Ocean rühmlichst aus, indem er im offenen Boote mehrere hundert Seemeilen weit nach Mauricius hinüberfuhr und von dort aus die Rettung der Schiffbrüchigen auf dem Korallenriff bewerkstelligte. Später entlassen, wandte er sich der früher verschmähten Theologie zu, studirte zu Cambridge und ward Pfarrer der evangelischlutherischen, deutsch-dänischen Seefahrergemeinde zu Hull. Für dieselbe erbat er persönlich gegen das Ende der vierziger Jahre von Friedrich Wilhelm IV. eine Beisteuer und erhielt dieselbe um so bereitwilliger, als der König in ihm jenen durch den Schiffbruch der Cabalva bekannt gewordenen Predigersohn von Jasmund erkannte. Gegenwärtig lebt er als emeritirter Prediger in Sussex.

    • Literatur

      Biederstedt, Nachrichten von den jetzt lebenden Schriftstellerei in Neu-Vorpommern und Rügen, Strals. 1822. — Kirchenbücher von Bobbin.

  • Autor/in

    Haeckermann.
  • Zitierweise

    Häckermann, Adolf, "Frank, Bernhard Olivier" in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 247-248 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136004806.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA