Lebensdaten
1738 – 1816
Geburtsort
Gernsheim/Rhein
Sterbeort
Limburg/Lahn
Beruf/Funktion
Generalvikar der Diözese Limburg an der Lahn
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129786829 | OGND | VIAF: 80341280
Namensvarianten
  • Beck, Ludwig Joseph
  • Beck, Joseph Ludwig
  • Beck, Josephus Ludovicus
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Orte

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Zitierweise

Beck, Ludwig Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129786829.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Philipp Ludwig Beck;
    M Maria Esther, T des Joseph Heert.

  • Biographie

    B. studierte an der Universität Mainz, wurde 1761 Priester, sodann Hauskaplan beim Freiherrn von Eltz-Rübenach zu Eltville, 1770 auf dessen|Präsentation Pfarrer von Kempenich bei Brohl/Rhein. 1775 wurde er zum Geistlichen Rat, Assessor am Offizialat und Fiskal am Koblenzer Vikariat ernannt, 1779 Kanoniker in St. Paulinus in Trier, 1780 Geheimer Rat und Staatsreferendar in der Geheimen Konferenz. 1782 zum Offizial beim Erzbischöflichen Kommissariat Koblenz bestellt, wurde er 1786 auch Propst zu St. Martin in Oberwesel/Rhein. Infolge der Kriegsereignisse wurde ihm 1794 die Jurisdiktion für das trierische rechtsrheinische Erzstift mit Sitz in Limburg/Lahn. übertragen. 1803 erfolgte seine Bestellung zum Generalvikar mit Sitz in Limburg. 1807 wurde er auch Kommissar des Archidiakonates Dietkirchen. 1784 der neuerrichteten Kurtrierer Schulbehörde vorgesetzt, war er 1786 als Vertreter des Erzbischofs von Trier Leiter der Verhandlungen des Emser Kongresses und Verfasser der dem Kaiser übermittelten „Emser Punktation“. B. bemühte sich besonders um Errichtung der Diözese Limburg aus Trierischen, Mainzischen und Kölnischen Pfarreien des Herzogtums Nassau und wehrte dabei entschieden staatskirchliche Tendenzen ab.

  • Literatur

    ADB II;
    M. Höhler, Gesch. d. Bistums Limburg. 1908 (P);
    ders., Des kurtrier. geistl. Rates Arnoldi Tagebuch üb. d. zu Ems gehaltene Zusammenkunft, 1915 (P);
    L. Kaas, Das Trierer apostol. Vikariat in Ehrenbreitstein, 1917;
    A. Schüler, Restdiözese Trier, in: Pastor bonus 43, 1932, S. 178-81;
    Der Weltklerus d. Diözese Trier seit 1800, 1941 (anonym);
    Kosch, Kath. Dtld. I, 1933;
    Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques VII. 1934.

  • Autor/in

    Ludwig Lenhart
  • Zitierweise

    Lenhart, Ludwig, "Beck, Ludwig Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 703-704 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129786829.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Beck: Ludwig Joseph B., Dr. theol., Generalvicar des Erzbisthums Trier, geb. zu Mainz (Geburtsjahr unbekannt), zu Limburg a. Lahn im März 1816. Auf der Mainzer Hochschule vorgebildet, auch juristisch gut geschult, dann Hofmeister eines Grafen von Elz-Kempenich, erhielt er die sehr einträgliche Pfarrei Kempenich (Kreis Adenau) im Erzbisthum Trier. Im Archiv der gräflichen Familie hatte er verloren gegangene Gerechtsame des Kurstaates Trier entdeckt; dadurch empfahl er sich dem Kurfürsten Clemens Wenzel. Er ward (gegen 1780) als Fiscal nach Coblenz berufen und, da er sich hier bewährte, zum geheimen Rath, Referenten in geistlichen Sachen und Generalvicar zu Coblenz ernannt. In dieser Stellung ward B., was ihn hauptsächlich bemerkenswert macht, im Jahre 1786 die Seele des Emser Congresses, wie aus dessen Acten hervorgeht. Ein vorbereitendes Erachten von ihm findet sich gedruckt in (Eilers) „Deutschen Blättern“, N. Folge (1841) II. 93 ff. Von ihm war der lateinische Entwurf, welcher zuerst berathen wurde. Er leitete die Verhandlungen. Von ihm ist die deutsche, dem Kaiser übergebene Formulirung, welche unter dem Titel „Resultat des Emser Congresses“ später bekannt ward. Nach dem Tode Hontheim's (2. September 1790) würde das weihbischöfliche Amt B. zugekommen sein; der Kurfürst wagte aber wegen seines Antheils an den Emser Punctationen nicht, ihn in Rom zu präsentiren. Wie man dort gegen ihn gesinnt war, mag eine Aeußerung des Jesuiten Feller in seinem „Blick auf den Emser Congreß“ zeigen. Wie die dort betheiligten Erzbischöfe, sagt er, so hätten auch ihre Deputirten jeder mehrere Pfründen: der für Trier (B.) habe eine Pfarrei, Kempenich, von 3000 fl. Einkünften, wo er nicht wohne, ein Canonicat zu St. Paulin in Trier, wo er nicht zu Chor gehe, und die Propstei Oberwesel, wo er nicht residire. — Als 1792 der Kurfürst mit seinen Behörden vor den Franzosen von Coblenz flüchtete, ging B. mit dem Generalvicariate nach Limburg a. Lahn, und leitete Von hier aus, während der Kurfürst sich nach Augsburg zurückzog, die geistliche Regierung der Erzdiöcese; seit 1802 nur noch des rechtsrheinischen Theiles derselben, denn den linksrheinischen hatte der Papst in jenem Jahre zur französischen Kirche geschlagen. Der nassauischen Regierung gegenüber suchte B.|die Rechte seiner Kirche zu wahren; manche darauf bezügliche Arbeiten von ihm aus dem Anfange des Jahrhunderts sind noch vorhanden: s. Eilers, „Deutsche Blätter“, III. 106 (vergl. überhaupt das. III. 84 den Brief in der Note) und „Zeitschrift f. d. Geschichte des Ermelandes“ V. 28. Nach dem Tode des Kurfürsten, 27. Juli 1812, fungirte B. als Vicarius capituli sede vacante. Er ist nicht zu verwechseln mit einem anderen Beck, welchen der Kurfürst als Beichtvater an seinem Hofe hatte und der wahrscheinlich der Urheber zu dem Rücktritte seines Herren von den Emser Punctationen ist. Auf Andringen des Domcapitels wurde er entfernt.

  • Autor/in

    Mejer.
  • Zitierweise

    Mejer, "Beck, Ludwig Joseph" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 217-218 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129786829.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA