Lebensdaten
erwähnt 1124, gestorben 1160 oder 1164
Beruf/Funktion
Bischof der Pommern
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13564691X | OGND | VIAF: 75073942
Namensvarianten
  • Adelbert
  • Adalbert
  • Adelbert
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Orte

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Zitierweise

Adalbert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13564691X.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    A. war Mönch im Kloster Michelsberg in Bamberg, seit 1124 vertrauter Begleiter Bischof Ottos von Bamberg auf seinen Reisen zu den Pommern, deren Sprache er beherrschte (er war früher Kaplan Herzog Boleslaws III. von Polen gewesen). Noch Otto schlug ihn als Bischof für das zu errichtende pommersche Bistum vor und Papst Innozenz II. weihte ihn am 19.10.1140 in Rom zum Bischof des exempten Bistums in Wollin. Mit Hilfe Herzog Ratibors I., seiner Söhne und besonders auch der Prämonstratenser setzte er Ottos Werk fort, gründete 1153 die Benediktinerabtei Stolpe und konnte 1147 das Kreuzheer Bischof Heinrichs von Mähren gegen Pommern zum kampflosen Rückzuge bewegen und damit die Unabhängigkeit und den Frieden dem Lande sichern.

  • Literatur

    ADB I (unter Adelbert);
    W. Wiesener, Die Gesch. d. christl. Kirche in Pommern zur Wendenzeit, 1889;
    Hauck IV, S. 604-11;
    A. Hofmeister, Die Prüfeninger Vita d. Bischofs Otto v. Bamberg, in: Denkmäler d. Pommerschen Gesch. I, 1924, S. XXXIV ff., 68 u. 89.

  • Autor/in

    Karl H. Lampe
  • Zitierweise

    Lampe, Karl H., "Adalbert" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 45 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13564691X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Adelbert: Adalbert, erster Bischof von Pommern, von polnischer Abkunft und bisher Pfarrer an der Vorstadtkirche zu Wollin, wurde, als nach dem Tode des Bischofs Otto von Bamberg, des Pommernapostels, und noch durch ihn angebahnt, in diesem Lande ein eigenes Bisthum begründet ward, noch auf Otto's Empfehlung und nach Vorschlag des Herzogs Ratibor I., da ein Domcapitel noch nicht existirte, durch die versammelten Großen des Landes im J. 1139 zum Bischof gewählt. Dem neuen, von jedem Suffraganverhältniß eximirten und allein dem Papst unterstellten Bisthum, dessen Sitz die Adalbertskirche zu Wollin wurde und dessen Sprengel mit den politischen Grenzen des damaligen Pommerns zusammenfallen sollte, trat alsbald das Stift Bamberg seine Rechte und Einkünfte in den Gegenden links von der Oder ab und Herzog Ratibor I. fügte Begabungen auf dem rechten Ufer hinzu. Nach seiner Wahl hat sich A. nach Rom begeben, wo am 14. Oct. 1140 seine Weihe und Confirmation durch Papst Innocenz II. stattfand. Nach der Rückkehr in seinen, noch keineswegs dem|Christenthum innerlich völlig zugewendeten Sprengel ließ A. es sich angelegen sein, für die Befestigung des neuen Glaubens durch oberhirtliche Thätigkeit, wie Gründung von Kirchen und Heranziehen von Geistlichen zu sorgen, wobei er durch Herzog Ratibor I. unterstützt wurde. An den politischen Schicksalen Pommerns war er genöthigt Antheil zu nehmen, als im J. 1147 der Bischof Heinrich von Mähren mit seinem zur Bekehrung oder Unterjochung der vermeintlich noch heidnischen Ostseeländer gesammelten Kreuzheere bis vor Stettin gekommen war und die Stadt umlagerte. Es gelang Bischof A. im Verein mit den einflußreichsten Männern der Stadt, die Gefahr abzuwenden, indem sie darauf hinwiesen, daß zur Befestigung des christlichen Glaubens in diesen Ländern wol Predigt, nicht aber Waffengewalt vonnöthen sei. Durch weitere Unterhandlungen brachte es A. dahin, daß die Kreuzfahrer gänzlich abzogen. In der für sein Bisthum nun folgenden Zeit der Ruhe wandte sich A. von neuem der seelsorgerischen Thätigkeit zu und gründete am 3. Mai 1153 im Verein mit Herzog Ratibor I. das erste Kloster in Pommern zu Stolp an der Peene an der Stelle, wo 1136 des Herzogs Bruder, Wartislav I., erschlagen und zu seinem Gedächtniß eine Kirche erbaut war. Die neue Stiftung wurde mit Mönchen aus dem Kloster Bergen bei Magdeburg besetzt und ihm alle künftig noch zu erbauenden Kirchen dieser Landschaft untergeben. Gleiche Unterstützung erfuhr A. nach Herzog Ratibors I. Tode durch die beiden Neffen desselben, die Herzoge Bogislav I. und Kasimir I. (s. diese). Seine letzte Handlung war die Bestätigung des noch von Ratibor I. gestifteten und reich begabten Klosters Grobe bei Usedom am 8. Juni 1159. Adalberts Todesjahr ist nicht genau festzustellen, er starb am 3. April 1160—1162.

    • Literatur

      Barthold, Geschichte von Rügen und Pommern. Bd. I. Klempin, Die Exemtion des Bisthums Camin.

  • Autor/in

    v. Bülow.
  • Zitierweise

    Bülow, von, "Adalbert" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 66-67 unter Adelbert [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13564691X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA