Lebensdaten
um 1580 – nach 1657
Beruf/Funktion
klevischer Staatsmann ; Herr zu Bellinghoven
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 135542626 | OGND | VIAF: 18442346
Namensvarianten
  • Bernsau, Wirich von

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Zitierweise

Bernsau, Wirich von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135542626.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1556–95), Amtmann zu Steinbach, S des Wilhelm, Amtmann zu Solingen (beide Marschälle des Herzogtums Berg und Herren zu Hardenberg), und der Anna von Plettenberg;
    M Magdalena (1557–82), T des Philipp Graf von Daun-Falkenstein-Oberstein, ehemaliger Domherr zu Köln, Herr zu Broich, und der Caspara von Holtey;
    8.4.1614 Marg. (katholisch), T des Heinrich von Münster, Herr zu Meinhövel (Westfalen) und Ruinen (Overijssel), und der Sophia Aldenbockum, Erbin zu Till (Kleve);
    1S, 2T.

  • Biographie

    B.s Erziehung stand unter dem Einfluß seines Onkels und Vormundes Wirich von Daun zu Broich, des Führers der reformierten Partei am Niederrhein. 1606 erbte er Haus Anger (Herzogtum Berg), 1607 Haus Bellinghoven (Herzogtum Kleve); seine Gattin brachte ihm Besitz in den Generalstaaten zu (Ruinen). - B. stand im jülich-klevischen Erbfolgestreit auf brandenburgischer Seite, wurde Amtmann zu Bislich und Ringenberg, außerordentlicher Geheimer Rat bei der Regierung in Kleve und 1631 Direktor der klevischen Ritterschaft. Als solcher vermittelte er zwischen den generalstaatischen Sympathien der klevischen Städte und dem Kurfürsten und versuchte durch weitgehende Befriedigung der holländischen Gläubiger desselben den Ständen einen „Condominat“ zu verschaffen. Ein Triumph seiner Politik war der Landtagsabschied von 1649, der die Zurückziehung des brandenburgischen Militärs aus Kleve, die Steuerhoheit der Stände, den Beamtenindigenat und die Einsetzung Moritz' von Nassau als Statthalter brachte. - Im Nordischen Krieg 1656 wehrte B. Kriegsbelastungen Kleves durch den Kurfürsten ab; andrerseits verhinderte er hohenzollernfeindliche Schritte der katholischen Ständeopposition beim Kaiser 1653 und 1657.

  • Literatur

    ADB II;
    Urkk. u. Aktenstücke z. Gesch. d. Kf. Friedr. Wilh. v. Brandenburg V, hrsg. v. A. v Haesten, 1869, S. 90 ff.;
    L. Bender, Gesch. d. vormal. Herrschaft Hardenberg, 1879, S. 43 ff.;
    L. van de Loo, Bernsau, 1940, S. 117 ff.

  • Autor/in

    Helmut Dahm
  • Zitierweise

    Dahm, Helmut, "Bernsau, Wirich von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 132 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135542626.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bernsau: Wirich v. B., Herr zu Bellinghoven, aus einem ritterlichen Geschlechte des Herzogthums Berg, das seit 1552 die Herrschaft Hardenberg besaß. Der vierte Sohn des bergischen Raths und Marschalls Wilhelm von Bernsau zu Hardenberg und der Gräfin Magdalene zu Dhaun und Falkenstein, hatte derselbe sich im J. 1614 mit Margaretha von Münster zu Meinhövel, Tochter Heinrichs von Rainer und der Sophie von Aldenbochum, vermählt, nachdem er am 17. Febr. 1611 bei der clevischen Ritterschaft wegen des Hauses Bellinghoven (zwischen Wesel und Rees) aufgeschworen worden war. Später clevischer außerordentlicher geheimer Regierungsrath und Amtmann zu Bislich und Ringenberg, trat er 1631 als Director an die Spitze der clevischen Ritterschaft und ward als solcher der Leiter ihrer Opposition gegen den Kurfürsten von Brandenburg und das geistige Haupt derjenigen Partei der evangelischen Ritterbürtigen des Landes, welche, ohne eine Verständigung mit der Regierung abzuweisen, doch die möglichste Selbständigkeit des Landes und als mehr oder minder bewußtes Ziel die Ausbildung der landständischen zur Staatenverfassung nach dem Vorbilde der sieben unirten Provinzen der Niederlande und zum einstigen Anschlusse an diese letzteren erstrebte. Sein Todesjahr ist nicht genau bekannt, wahrscheinlich aber um 1660.

    • Literatur

      S. Urkunden und Actenstücke zur Gesch. des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, V. Band, S. 90 ff.

  • Autor/in

    Harleß.
  • Zitierweise

    Harleß, "Bernsau, Wirich von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 483-484 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135542626.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA