Lebensdaten
1623 – 1706
Geburtsort
Sorau (Niederlausitz)
Sterbeort
Wiesau (heute Neuwiesau, Schlesien)
Beruf/Funktion
Orgelbauer
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 130581135 | OGND | VIAF: 50338127
Namensvarianten
  • Caspari, Eugen
  • Caspar, Eugen
  • Casparini, Johann (ursprünglich)
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Zitierweise

Casparini, Eugen, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130581135.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adam (1590–1665), Orgelbauer u. Mathematicus in Sorau;
    M Elis. Lange;
    B George Adam, Orgelbauer in Sorau;
    Venedig 1672 Elis. Sportella;
    S Adam Horatio (* 1676 Padua, 11.8.1745 Breslau, kath.), Schüler C.s, einer der begehrtesten u. hervorragendsten Orgelbauer Schlesiens in der 1. Hälfte der 18. Jh. (1725 Kloster Czenstochau, 1737 Lissa, ferner 11 000 Jungfrauen u. St. Adalbert in Breslau, 1740 Dominikanerkirche Glogau), baute außer dem Register Unda maris auch eine labiale Vox humana;
    E Joh. Gottlob, Orgelbauer, Adam Gottl. (1705–88), Orgelbauer in Ostpreußen (s. Altpreuß. Biogr.).

  • Biographie

    C. erlernte den Orgelbau bei seinem Vater. Etwa um 1638 oder 1639 begab er sich auf die Wanderschaft und arbeitete zunächst drei Jahre in Regensburg, dann hat er dem Herzog von Friaul und der Republik Venedig 30 Jahre gedient. In Görz wirkte C. 10 Jahre als Organist und Orgelbauer. In dieser Zeit trat er zum Katholizismus über, wobei er den Namen Eugen angenommen haben dürfte. Von etwa 1669 ab ist er in Padua, vorübergehend aber auch wieder in Venedig tätig. Er wohnte 28 Jahre in Padua und hatte dort seinen Hauptwirkungskreis. Auch in Südtirol baute er eine Anzahl bedeutender Orgelwerke. In Wien besserte er am kaiserlichen Hof verschiedene Orgeln aus und schenkte der kaiserlichen Kunstkammer ein Positiv, dessen Pfeifen aus Papier gefertigt waren. 1686 wurde C. durch Kaiser Leopold I. zum Maestro d'organi ernannt. 1697 kehrte er nach Schlesien zurück und baute dort unter anderem in Görlitz die berühmte „Sonnenorgel“ zu Sankt Peter und Paul, deren einzigartiger Prospekt bis heute erhalten ist. Das Werk wurde 1703 von ihm vollendet. Als Orgelbauer genoß C. einen Ruhm wie wenige Meister seiner Zeit. Durch seine Kenntnisse des italienischen Orgelbaus befruchtete er den deutschen. So schuf er neue Klangfarben und baute in seine Orgeln schwebende und streichende Stimmen wie Unda maris und Viola di Gamba ein. Die von ihm mensurierten und intonierten Aliquoten und Mixturen gaben seinen Werken einen strahlenden Glanz. C. erfand ferner die kanzellenlose Schleiflade, die jeder Pfeife eine volle Windzufuhr garantiert. Vor seinem Tode wurde er wieder Protestant.

  • Werke

    Weitere W Orgeln im Dom in Trient, 1656;
    im Kloster Marienberg,1675;
    in S. Maria Maggiore in Trient, 1686 (1707 v. Händel gespielt);
    in Brixen, 1689.

  • Literatur

    ADB IV;
    J. Ch. Schwedler, Lpr. (Kirchenbibl. St. Peter u. Paul, Liegnitz);
    E. Flade, in: Biehle-Festschr., 1931, S. 18-26;
    ders., Gottfr. Silbermann, Neuaufl. 1953;
    MGG.

  • Autor/in

    Thekla Schneider
  • Zitierweise

    Schneider, Thekla, "Casparini, Eugen" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 165 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130581135.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA