Lebensdaten
1544 – 1618
Geburtsort
Seebach (Weinbergen)
Sterbeort
Bad Langensalza
Beruf/Funktion
protestantischer Dramatiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 130555789 | OGND | VIAF: 65117426
Namensvarianten
  • Sommer, Wolfgang
  • Sommer, Wolffgang
  • Sommer, Wolffgangus

Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Sommer, Wolfgang, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130555789.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Sommer: Wolfgang S., protestantischer Dramatiker zu Ende des 16. Jahrhunderts. Er ward 1544 zu Seebach bei Langensalza geboren, studirte in Erfurt, Wittenberg und Jena und trat 1568 als Diakon zu Thamsbrück ins Pfarramt. 1574 wurde er Prediger im nahen Bothenheilingen und 1579 in Altengottern, wo er mindestens bis 1618 lebte. Er widmete 1602 seinem Kurfürsten Christian II. zu seiner am 12. September zu Dresden gefeierten Vermählung mit der dänischen Prinzessin Hedwig eine gereimte „Comoedia, Daß ist Einn fein Christliches lustiges Spiel vom Heiligenn Patriarchen Isaac“, deren Originalhandschrift, 80 Quartblätter umfassend, noch vorhanden ist. Das Leben Isaak's von der Geburt bis zur Heirath ist darin mit Empfindung und naiver Treuherzigkeit ohne geschwätzige Breite ausgemalt; den biblischen Gestalten treten ein paar Nachbarn Abraham's und einige deutlich charakterisirte Dienerfiguren, darunter der Trunkenbold Gehasi, zur Seite. Von Interesse ist die Schilderung der Kinderspiele, bei denen Ismael seinen kleinen Bruder pufft, auch manche Bühnenanweisungen. Anstatt Gottes tritt immer der Engel Gabriel auf, gegessen wird nur hinter der Scene. Aber ein dramatisches Talent besitzt|S. keineswegs, wie auch seine sinnlose Verwendung der antiken Begriffe Prologus, Epitasis, Katastrophe zeigt. Dazu kommt eine außerordentliche Roheit in der Versbehandlung, für die er nur das Gesetz der Achtsilbigkeit streng befolgt, und im Reime, wo Verbindungen wie trawn: glaubn, euch: besteubt, viel: blawel, Isac: Rebeck, Vexirér: Meistér, allmechtig: gnedig fortwährend begegnen. Eine Einwirkung älterer Dramatiker vermag ich nicht nachzuweisen.

    • Literatur

      Dietmann, Priesterschaft in dem Churfürstenth. Sachsen III, 161 (1754). — Dresdener Handschrift M 227.

  • Autor/in

    J. Bolte.
  • Zitierweise

    Bolte, Johannes, "Sommer, Wolfgang" in: Allgemeine Deutsche Biographie 34 (1892), S. 608-609 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130555789.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA