Lebensdaten
vermutlich um 1370 oder 1371 – 1439
Geburtsort
Schöppingen
Sterbeort
Münster
Beruf/Funktion
Begründer der Gemeinschaft der Brüder vom gemeinsamen Leben in Deutschland
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129090565 | OGND | VIAF: 30607017
Namensvarianten
  • Ahuys, Heinrich
  • Heinrich
  • Heinrich von Ahuys
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Zitierweise

Heinrich von Ahaus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129090565.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludolf Edelherr v. A. (erw. 1362-1406);
    M Hedwig v. Schöppingen; Tante Jutta, Äbtissin zu Vreden;
    Halb-Schw Margarethe, Äbtissin zu Frekkenhorst (1410–22), Agnes ( 1467, Joh. v. Langerake), Stiftsdame u. Äbtissin zu Nottuln.

  • Biographie

    H. wurde 1396 Priester und Vikar an der Domkirche zu Münster. Durch die Äbtissin zu Vreden, seine Tante, wurde er mit den Brüdern vom gemeinsamen Leben bekannt. Er war 1400 ein Jahr Gast im Fraterhaus zu Deventer. Von dem urchristlichen Geiste dort tief beeindruckt, gründete er nach seiner Rückkehr 1401 in Münster das 1. Haus der Brüder vom gemeinsamen Leben in Deutschland. – Seit 1409 wird er als Rektor dieser anfangs wohl noch loseren Brüdergemeinschaft genannt. Trotz mancherlei Widerstand der „groven ende onbesnedenen Westphalen“ wurden diese unter seiner Leitung bald die Hauptträger der deutschen Brüderbewegung. In Köln gründete H. 1417 (1416?) ein Fraterhaus, das er 3 Jahre bis zu seiner Rückkehr nach Münster (1419) leitete. Inzwischen weilte er 1418 auf dem Konzil von Konstanz und verteidigte dort mit den Prioren von Windesheim und Zwolle erfolgreich die Brüder gegen die Beschuldigungen des Dominikaners Matthäus Grabow. Die Schwesternhäuser in Borken, Coesfeld, Wesel, Dinslaken, Lippstadt, Schüttorf und Münster verdanken H. ihre Gründung. 1435 rief er in Wesel ein weiteres Brüderhaus ins Leben. – Durch eine gegenseitige Verbrüderung („confederatio“) der einzelnen Häuser suchte er ihren Bestand zu sichern und den rechten Geist in ihnen zu erhalten. Eine solche Konföderation kam 1425 zwischen Münster und Köln zustande, woraus sich das „Münstersche Kolloquium“ von 1431 entwickelte.

  • Literatur

    ADB I (unter Ahuys);
    H. A. Erhard, Gedächtnisbuch d. Fraterhauses zu Münster, in: Zs. f. Vaterländ. Gesch. u. Altertumskde. 6, 1843, S. 89-126;
    C. Tücking, Gesch. d. Herrschaft u. d. Stadt Ahaus, ebd. 28, 1869, S. 1-78, bes. S. 43 Anm. 150 lat. Vita d. „Frenswegener Chronik “ (1494);
    L. Schulze, H. v. A., in: Zs. f. kirchl. Wiss. u. kirchl. Leben 3, 1882, S. 38-48, 93-104;
    K. Löffler, H. v. A., in: HJb. 30, 1909, S. 762-98;
    ders., Neues üb. H. v. A., in: Zs. f. vaterländ. Gesch. u. Altertumskde. 74, 1916, S. 229-40;
    E. Barnikol, Stud. z. Gesch. d. Brüder v. gemeinsamen Leben, 1917, dort S. 190-92 niederdt. Vita d. „Frenswegener H.s“, Ende 15. Jh., hrsg. v. W. J. Alberts u. A. L. Hulshoff, Groningen 1958;
    H. Draht, Sankt Martini Wesel, 1936, dort S. 18-22 lat. Vita d. „Gedächtnisbuches d. Weseler Fraterhauses“ (um 1481);
    B. Windeck, Die Anfänge d. Brüder v. gemeinsamen Leben, Diss. Bonn 1951 (ungedr.);
    LThK².

  • Autor/in

    Erwin Iserloh
  • Zitierweise

    Iserloh, Erwin, "Heinrich von Ahaus" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 405 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129090565.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Ahuys: Heinrich A. aus Münster, 1439. Vorher Vicarius an der Kathedralkirche, reiste er 1400 nach Deventer, um die Weise der Brüder des gemeinsamen Lebens kennen zu lernen. Heimgekehrt stiftete er ein solches Haus bei Münster auf seinem Landgut zur Wyck; 1417 begründete er das Bruderhaus am Wydembach in Köln und beförderte später eine gleiche Stiftung in Wesel. Eine vierte Stiftung in Osnabrück hatte nur einen kurzen Bestand.

    • Literatur

      Vgl. Delprat, Die Brüderschaft des gemeinsamen Lebens. Deutsch von Mohnike S. 73 ff.

  • Autor/in

    Crcl.
  • Zitierweise

    Crecelius, Wilhelm, "Heinrich von Ahaus" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 163 unter Ahuys: Heinrich [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129090565.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA