Dates of Life
1789 – 1863
Place of birth
Wien
Place of death
Wien
Occupation
Violinist ; Komponist
Religious Denomination
katholisch?
Authority Data
GND: 120220644 | OGND | VIAF: 66732449
Alternate Names
  • Mayseder, Josef
  • Mayseder, Joseph
  • Mayseder, J.
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Mayseder, Josef, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120220644.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Mayseder: Josef M., vorzüglicher Violinspieler und Componist, als Sohn eines akademischen Malers in Wien geboren am 26. Octbr. 1789. Frühzeitig Talent für Musik verrathend wurde er seit seinem 8ten Lebensjahre der Reihe nach von Suche, Orchesterdirector im Theater auf der Wieden, Wranitzky und Schuppanzigh auf der Violine unterrichtet; Clavierspiel und Composition lernte er bei Emanuel Förster. Im Juli 1800 trat M. zum ersten Male im Augartensaale mit einem Violinconcert öffentlich auf und fand so großen Beifall, daß von da an sein Ruf begründet war. Bald darauf spielte er vor der Kaiserin in Laxenburg, in den großen Concerten im kaiserlichen Redoutensaale und in den Quartettaufführungen Schuppanzigh's. Sein Talent entfaltete sich nun immer blühender und fand allseitige Anerkennung. Im J. 1810 wurde er im Hoftheater als Solospieler angestellt; sechs Jahre später trat er in die kaiserliche Hofmusikcapelle ein und wurde auch Mitglied des Domchores bei St. Stephan. In Folge seiner oftmaligen Mitwirkung bei den Bürgerspitals-Concerten wurde er 1811 durch Verleihung der großen goldenen Salvatormedaille und 1817 mit dem Ehrenbürgerrechte ausgezeichnet. Im Jahre 1835 wurde er zum|kaiserlichen Kammervirtuosen, im Jahre 1852 zum Ehrenmitgliede der Gesellschaft der Musikfreunde ernannt und ihm endlich im Jahre 1862 das Ritterkreuz des Franz-Josef-Ordens verliehen. Bis ums Jahr 1840 gab M. jährlich Concerte, allein oder im Vereine anderer Künstler, z. B. mit Hummel und Giuliani die sogenannten Ducatenconcerte (später Moscheles als Ersatz für Hummel). Vorzüglich war er im Quartett und leitete ein solches zuletzt noch bei Fürst Constantin Czartoryski in den Jahren 1843—1856. Beethoven's Quartette spielte er dem Meister so sehr zu Dank, daß dieser ihn einlud, bei seinem Concert am 2. Decbr. 1808 mitzuwirken. Was Mayseder's Spiel so anziehend machte. war weniger die seltene Bravour als die Eleganz in der Bogenführung, der schöne einschmeichelnde Ton und seelenvolle Ausdruck, die Weihe und Hingebung beim Vortrag klassischer Werke. Seine Bescheidenheit hielt ihn von Kunstreisen ab; nur ein einziges Mal begleitete er einen Schüler nach Paris und ließ sich auch dort nur bewegen, in zwei Privathäusern vor ausgesuchtem Kennerkreise (Baillot, Viotti, Kreutzer, Cherubini, Habeneck, Lafont, Baudiot etc.) zu spielen. M. hatte zahlreiche Schüler, besonders in den höheren Dilettantenkreisen. Von seinen Compositionen, meistens für seinen eigenen Vortrag geschrieben, sind 63 Werke im Druck erschienen: 3 Violinconcerte, 2 Concertinos, 6 Polonaisen, 4 Rondeaus, 20 Hefte Variationen, 7 Streichquartette, 3 Quintette, 4 Claviertrios, 3 Sonaten, 3 Divertissements, 1 Phantasie für Clavier und Violine, 1 Trio für Violine, Harfe und Horn, 2 Potpourris, 1 Heft Etuden für eine Violine und 3 Duos für 2 Violinen. Aus seinen nachgelassenen Werken sind hervorzuheben ein achtes Quartett H-moll, und zwei Quintette, Es-dur und E-moll. Eine große Messe, Es-dur, erhebend und dabei doch anmuthig, wird noch heute in der Hofcapelle an bestimmten Festtagen jährlich aufgeführt. Seit 1825 mit Caroline Tiller vermählt, genoß M. das Glück, sich ein sorgenfreies heiteres Alter zu gründen. Allgemein verehrt und geliebt als Mensch und Künstler verschied er am 21. Novbr. 1863.

  • Author

    C. F. P.
  • Citation

    C. F. P., "Mayseder, Josef" in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), S. 149-150 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120220644.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA