Lebensdaten
1780 – 1829
Geburtsort
Straßburg
Sterbeort
Straßburg
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Jurist ; Dialektdichter
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118927698 | OGND | VIAF: 39499545
Namensvarianten
  • Arnold, Georg Daniel
  • Arnold, Johann Georg Daniel
  • Arnold, Georg Daniel
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Arnold, Johann Georg Daniel, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118927698.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Daniel Arnold, Küfermeister;
    Stief-M Maria Katharina Delpy.

  • Biographie

    A. besuchte das Straßburger protestantische Gymnasium, war von 1795-98 Sekretär im Kriegsbüro des niederrheinischen Departements und studierte anschließend Geschichte und Jurisprudenz in Straßburg, 1801-03 in Göttingen; dabei lernte er 1803 auf der Rückreise in Jena Schiller kennen, der ihn an Goethe weiter empfahl. Er bereiste sodann Frankreich und Italien, wurde 1806 Professor für Zivilrecht in Koblenz, 1809 Professor für Geschichte in Straßburg, 1811 für römisches Recht, 1820 Präfekturrat und Mitglied des Direktoriums der Augsburger Konfession. – Die juristischen Werke A.s waren von zeitbedingter Bedeutung. Das 5-aktige Alexandriner-Lustspiel in Straßburger Mundart „Der Pfingstmontag“ (1816, aufgeführt in Straßburg 1835), Straßburger Zustände 1789 vor der Revolution schildernd, charakterisierte hingegen Goethe 1820 (Über Kunst und Altertum, II, Heft 2, und III, Heft 1) als „ein unvergleichliches Denkmal altstraßburgischer Sitte und Sprache, ein Werk, das an Klarheit und Vollständigkeit des Anschauens und an geistreicher Darstellung unendlicher Einzelheiten wenig seinesgleichen finden dürfte“. Für A.s Lyrik dürfte J. P. Hebel das unerreichte Vorbild gewesen sein.

  • Werke

    Elementa juris civilis Justinianei cum Codice Napoleoneo et reliquis legum codicibus collati, Straßburg u. Paris 1812; Der Pfingstmontag, Lustspiel, 1816, hrsg. v. E. Martin, 1890 (mit Biogr.), neu hrsg. mit Biogr. v. J. Lefftz u. E. Marckwald als Jahresgabe d. Ges. f. elsäss. Lit. 2, 1914 (P); Blessig's Todtenfeyer (Elegie), Straßburg 1816.

  • Literatur

    ADB I;
    Goedeke VII, 1906, S. 519-21 (W, L), XIII, 1938, S. 54-58 (W, L);
    G. Koehler, Das Elsaß u. sein Theater, 1907;
    Goethe-Hdb., hrsg. v. J. Zeitler, I, 1916;
    K. Holl, Gesch. d. dt. Lustspiels, 1923, S. 238-41;
    J. Lefftz, Der Dichter d. „Pfingstmontag“, Ein Gedenkblatt z. Wiederkehr seines 100. Todestages, in: Elsaß, Bd. 9, 1929, S. 33-37;
    F. Engel, J. G. D. A., Zum 100. Todestag d. Dichters d. „Pfingstmontag“, in: Elsaß-Lothring. Heimatstimmen 7, 1929, S. 177-79.

  • Autor/in

    Walter Kunze
  • Zitierweise

    Kunze, Walter, "Arnold, Johann Georg Daniel" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 387 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118927698.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Arnold: Georg Daniel A., Dialektdichter, geb. 18. Febr. 1780 zu Straßburg, das. an seinem Geburtstage 1829. In seiner Vaterstadt besuchte er das Gymnasium und arbeitete seit 1795 im Kriegsbüreau des niederrheinischen Departements. Im Sept. 1801 ging er nach Göttingen, wo er dem Studium der Rechte zwei Jahre widmete. Auf der Heimreise im Aug. 1803 lernte er Schiller und Goethe kennen, die seinen Ernst und seine liebevolle Anhänglichkeit an das deutsche Wesen zu achten wußten. Nach einer Reise nach Paris und Italien erhielt er im April 1806 die Professur des Civilrechts an der Rechtsschule in Coblenz und 1809 eine Professur der Geschichte in Straßburg, mit welcher er 1811 die Professur des römischen Rechts verband. Auch wurde er bald darauf Präfecturrath und Mitglied des Directoriums der augsburgischen Confession. Im J. 1818 machte er eine Reise nach England. Außer einem größeren juristischen Werke: „Elementa juris civilis Justinianei cum Codice Napoleano et reliquis legum Codicibus collati, Argentorati et Parisiis 1812“, verfaßte er mehrere lyrische Gedichte, unter denen sich die classische Elegie „Blessig's Todtenfeier“ auszeichnet. Seinen Ruhm begründete er jedoch mit dem in Straßburger Mundart gedichteten, in Versen geschriebenen fünfactigen|Lustspiele „Der Pfingstmontag". (Straßb. 1816, verm. Aufl. mit Biographie: Straßb. 1850), das oft in Straßburger Familien aufgeführt und von Goethe in „Kunst und Alterthum“ als „ein unvergleichliches Denkmal altstraßburgischer Sitte und Sprache, ein Werk, das an Klarheit und Vollständigkeit des Anschauens und an geistreicher Darstellung unendlicher Einzelnheiten wenig seines gleichen finden dürfte“ lebhaft empfohlen wurde. Es ist ein lebensvolles Gemälde der Zustände und Sitten des alten Straßburgs, wie es vor dem großen mit der Revolution eingetretenen Wendepunkte war; auf jahrelangem Studium des Dialektes beruhend, bildet es zugleich einen wahren alemannischen Sprachschatz.

    • Literatur

      Vgl. Goedeke 3. 207 f. N. Nekrol. 7. 186. 916.

  • Autor/in

    K. Goedeke.
  • Zitierweise

    Goedeke, Karl, "Arnold, Johann Georg Daniel" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 586-587 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118927698.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA