Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
schwäbische Familie
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118539914 | OGND | VIAF: 25394017
Namensvarianten
  • Gmelin

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Zitierweise

Gmelin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118539914.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Weitverzweigte schwäbische Familie, die viele bedeutende Theologen, Juristen, Ärzte, Apotheker und Naturwissenschaftler hervorgebracht hat. Der älteste nachweisbare Ahnherr war der Schulmeister Michael ( 1576) in Weilheim bei Kirchheim unter Teck. Dessen Sohn Wilhelm (1541–1612) wurde Pfarrer in Gärtringen, Enkel Wilhelm (1573–1635) und Urenkel Samuel (1611–1676) waren Spezialsuperintendenten in Böblingen beziehungsweise Herrenberg. Die Enkel des letzteren, Sigmund Christian (1679–1707), Diakonus in Herrenberg und Liederdichter, und Wilhelm Christian (1684–1746), Pfarrer in Iptingen, schlossen sich den pietistischen und separatistischen Gegnern der kirchlichen Lehre an. Sigmund Christian wurde deshalb des Landes verwiesen und fand Zuflucht bei den Schwärmern in Schwarzenau bei Berleburg (beide s. Literatur). Wilhelm ( 1635, siehe oben) ist der gemeinsame Stammvater der Tübinger, Stuttgarter und Oberbadischen Linien.

    Stammvater der Tübinger Linien ist der Apotheker Johann Georg (1674–1728), durch Heirat Inhaber der „Gmelinschen“ Apotheke; er lehrte privatissime Chemie an der Universität Tübingen. Zu seiner Nachkommenschaft gehören namhafte Gelehrte des 18. und 19. Jahrhunderts, Apotheker, Ärzte, Botaniker, Chemiker, Forschungsreisende (s. auch Artikel 2, 3, 4 und deren Genealogien).

    Zur Älteren Tübinger Linie gehören neben Johann Georg (s. 2) und Samuel (s. 4): Wilhelm von G. (württembergischer Personaladel 1871, 1821-86), Senatspräsident am Oberlandesgericht in Stuttgart, Liebhaber-Biologe (insbesondere Algen-, Schnecken-, Käfersammler) (s. Literatur), und seine Kinder Johann Georg (1861–1911), Oberlandesgerichtsrat in Stuttgart und juristischer Schriftsteller (s. Literatur), und Anna, verheiratet mit dem Kunsthistoriker Wilhelm von Bode ( 1929, s. NDB II). Nachkommen von Christian Gottlob (siehe Genealogie 4) sind: Ferdinand von G. (württembergischer Personaladel 1823, 1782-1848), Professor der Naturgeschichte und Medizin in Tübingen, Freund Uhlands, dessen Bruder Christian Gottlob (1792–1860), Professor der Chemie und Pharmazie in Tübingen, Erfinder des künstlichen Ultramarins (beide s. ADB IX; Pogg. I; BLÄ), ferner der Reichsgerichtsrat Ferdinand von G. (württembergischer Personaladel 1873, 1824-96, s. Literatur) und der Landgerichtspräsident Robert (1850–1945) in Ulm.

    Außer Leopold (s. 3) und Hermann (s. 1) sind von der Jüngeren Tübinger Linie zu erwähnen: Christian Gottlieb von G. (württembergischer Personaladel 1808, 1749-1818), Professor der Rechte (Kriminalist) in Tübingen (s. Literatur), dessen Söhne Christian Heinrich (1780–1824), Professor der Rechte in Bern und Tübingen (s. ADB IX), und Friedrich von G. (württembergischer Personaladel 1833, 1784-1847), Jurist, Mitglied der ständischen Verfassungskommission bei der konstituierenden Landesversammlung 1819, württembergischer Staatsrat und außerordentliches Mitglied des Geheimen Rats, Abgeordneter zur 2. Kammer (s. ADB IX), Hermann (1819–88), leitete als Hütten-Ingenieur den Bau und Betrieb von Hüttenwerken in der Bukowina und in Nordamerika, in Wasseralfingen und im Ruhrgebiet (s. Literatur), Friedrich von G. (württembergischer Personaladel 1908, 1846-1918), Oberfinanzrat in Stuttgart, Karl (1863–1941), doctor medicinae, Sanitätsrat, Gründer des Nordsee-Sanatoriums Südstrand-Föhr (1898) und des Nordseepädagogiums (s. Rhdb., Porträt), Eberhard (1894–1939), Professor, Chirurg, leitender Arzt des Deutschen Diakonissen-Hospitals in Jerusalem 1926–39, Otto (1886–1940), Schriftsteller, Verfasser von (vor allem historischen) Romanen und Erzählungen (s. Kosch, Lit.-Lex.), und dessen Bruder Helmut (1891–1959), Regisseur, Spielleiter in Braunschweig, seit 1934 in Hamburg, hier gründete er 1948 ein „Zimmertheater“, das Vorläufer vieler ähnlicher Unternehmungen wurde, bedeutende Schauspieler und Regisseure anzog und starke Anregungen für eine „intime“ Darstellungsweise des Kammerspiels gab.

    Stuttgarter Linien: Johann Georg (1652-1705), württembergischer Hof- und Leibmedikus, und die vier Söhne Georg Friedrich (1679–1745), württembergischer Hofmedikus und Feldmedikus 1709, Georg Ludwig (1687–1756), Spezialsuperintendent in Herrenberg und Tuttlingen, Johann Philipp (1692–1732), Stadt- und Amtsphysikus in Ludwigsburg, württembergischer Hofmedikus, und Wilhelm Gottfried (1695–1760), Stadtphysikus in Stuttgart und württembergischer Leibmedikus, ferner Philipp Jakob (1707–81), Oberpfarrer, Konsistorialassessor und Ephorus der Schulen in Speyer, Walter (1863–1943), Professor der Physiologie und Tierzucht an der Tierärztlichen Hochschule Stuttgart, dann Leiter des Veterinärwesens in Deutsch-Südwestafrika, Professor der Tierpathologie in Tübingen (s. Literatur), und Hans (* 1911), Oberbürgermeister von Tübingen. Ferner Moriz (1839–79), Archivrat in Karlsruhe, Verfasser vom „Stammbaum der Familie Gmelin“ (1877) (s. Literatur), Paul (* 1885), Physiker, 1914-45 Leiter der Abteilung Betriebskontrolle und des physikalisch-technischen Laboratoriums im Werk Oppau der IG-Farbenindustrie.

    Von der Oberbadischen Linie sind zu nennen: Jeremias (1613–98), Pfarrer in Auggen und Spezialsuperintendent der Landgrafschaft Sausenberg, Liederdichter, verdient um den Wiederaufbau nach dem 30jährigen|Krieg und den Franzoseneinfällen (s. ADB IX). Dessen Urenkel Georg Adam (1721–99) war 1757-63 als englischer Offizier in Nordamerika und seit 1771 Generalquartiermeister des Oberrheinischen, seit 1782 auch des Kurrheinischen Kreises (1784 Generalmajor). Dessen Neffen waren Karl Christian (1762–1837), doctor medicinae, Direktor des Naturalienkabinetts und des Botanischen Gartens in Karlsruhe, Verfasser der „Flora Badensis Alsatica“, Freund von Johann Peter Hebel als „Chrüterma vo Badewiler“ (s. Literatur), und Wilhelm Friedrich (1760–1820), Kupferstecher in Rom, Mitglied der Akademie San Luca in Rom (s. Literatur). Dessen Sohn Georg (1810–54) lebte als Landschaftsmaler in Rom (s. Literatur). Ein Neffe von Wilhelm Friedrich, Alexander Wilhelm (1812–88), war Apotheker und Medizinalrat in Wilna, erhielt 1844 den erblichen Adel und wurde 1872 Wirklicher Staatsrat.

  • Literatur

    L z. Gesamtfam.: ADB IX;
    Ersch-Gruber I, 70;
    Moriz Gmelin, Stammbaum d. Fam. G., 1877 (mit Einzelbiogrr. u. Stammtafeln);
    Eduard Gmelin, Aus d. Gesch. d. Fam. G., in: Bll. f. Württ. Fam.-kde. 2, H. 10, 1927, S. 150-58;
    ders., Stammbaum d. Fam. G., Ältere Stuttgarter Linie u. Ältere Tübinger Linie, 1929 (P);
    ders., dass., Oberbad. Linie, 1939 (P; beides Fortss. d. „Stammbaums“ v. 1877);
    Fam.verband G., Mitt., 1938-58/59;
    Ernst Lehmann, Schwäb. Apotheker, 1951 (P);
    P. Walden, The G. Chemical Dynasty, in: Journal of Chemical Education 31, Easton, Pa., 1954, S. 534-41 (W, L, P);
    H. Hermann, in: Neue dt. Hh. 11, 1955, S. 841-51;
    O. Brauss, Stammbaum d. Fam. G., Jüngere Tübinger Linie, 1961;
    Heyd II, IV, VI, VIII;
    Pogg. - Zu Sigm. Chrstn. u. Wilh. Chrstn.: ADB IX;
    F. Jehle, Ein schwäb. Dichterpaar vor 200 J., in: Mschr. f. Gottesdienst u. kirchl. Kunst 23, 1918, S. 192 f.;
    - zu Wilhelm:
    Hufnagel, in: J.hefte d. Ver. f. vaterländ. Naturkde. in Württemberg, 1887, S. 32-36;
    - zu Joh. Gg.:
    Schwäb. Merkur, 1911, Nr. 523 u. 533;
    - zu Ferdinand:
    ebd., 1896, S. 893;
    - zu Chrstn. Gottlieb:
    ADB IX;
    G.-D. Woelki, Ch. G. v. G., e. dt. Kriminalist d. Aufklärung, Diss. Mainz 1958 (ungedr.); - zu Hermann:
    E. Hennig, Württ. Forschungsreisende, 1953, S. 31;
    - zu Walter:
    Dt. tierärztl. Wschr. 46, 1938, S. 175, u. 50/52, 1944, S. 59 f.;
    E. Hennig, Württ. Forschungsreisende, 1953, S. 59;
    - zu Moriz:
    ADB XI;
    ZGORh 32, 1879, S. 491-96 (W);
    Bad. Biogr. III, S. 50-52;
    - zu Karl Chrstn.:
    ADB IX;
    Bad. Biogr. I, S. 304-07;
    E. Strobel, in: Bad. Heimat 40, 1960, S. 206-08 (P);
    - zu Wilh. Frdr.:
    ADB IX;
    Bad. Biogr. I, S. 307;
    G. Kircher, Die bad. Kupferstecher Gmelin, Haldenwang, Frommel, Diss. Heidelberg 1922 (ungedr.);erweitert u. mit Abb.Abbildung(en) versehen gedr.gedruckt u. d. T.unter dem Titel Vedute u. Ideallandschaft in Baden u. d. Schweiz 1750-1850, 1928; - ThB;
    - zu Georg:
    ADB IX;
    Bad. Biogr. I, S. 308;
    ThB.

  • Autor/in

    W. Theodor Elwert
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Elwert, W. Theodor, "Gmelin" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 476-478 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118539914.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Gmelin. Die Familie G. ist in Südwestdeutschland weit verbreitet. Der älteste Träger des Namens, der sich urkundlich nachweisen läßt, war ein um das J. 1510 geborener Michael G., der im J. 1576 zu Weilheim bei Kirchheim u. Teck als Präceptor starb. Für fünf größere Zweige, in welche sich die Familie gespalten hat, läßt sich die gemeinsame Abstammung von diesem Michael G. aus den Kirchenbüchern erweisen; und es ist mehr als wahrscheinlich, daß die zahlreichen, in der Gegend von Kirchheim, Göppingen und von Heilbronn ansässigen Träger des Namens Gmehle oder Gmehlin ebenfalls Nachkommen Michaels sind; obschon sich der Zusammenhang nicht mehr feststellen läßt, weil die Kirchenbücher an mehreren Orten nicht mehr weit genug zurückreichen.|Nach einer Familiensage sollten die G. aus Rom stammen und Nachkommen des Patriciergeschlechtes Lentulus sein. Ein Urbanus Lentulus, den die Sage sogar zum Bischof machen will, soll um die Mitte des 14. Jahrhunderts als Flüchtling von Rom nach Süddeutschland gekommen sein, sich an der Teck angesiedelt, sein hohes bischöfliches Hirtenamt mit dem schlichten Hirtenstab vertauscht, seinen Namen Lentulus aber in „Gemächlich, Gmächlin, Gmehlin“ verdeutscht haben. Es liegt nahe, die Entstehung der Sage durch den umgekehrten Proceß zu erklären: dadurch, daß der Weilheimer Präceptor Michael G. der zeitgenössischen, vollends unter der gelehrten Zunft ganz allgemeinen Uebung, den Namen zu latinisiren, folgte. Michaels Nachkommen erlitten im 30jährigen Kriege schweres Ungemach, und mehrere Familien starben ganz aus. Unter den Einwirkungen und Nachwehen dieses Krieges erfolgte die Uebersiedelung zweier Zweige der Familie in die der schwäbischen Heimath benachbarte Pfalz und nach dem badischen Oberland. In den pfälzischen Städtchen Heidelsheim und Sinsheim ließen sich nach der Mitte des 17. Jahrhunderts einige Familienglieder nieder, von denen eine sehr große Handwerkerfamilie abstammt. Schon früher war ein junger Magister aus Bebenhausen, dem Rufe des badendurlachischen Markgrafen Friedrich V. folgend, in den badischen Kirchendienst eingetreten. Dieser Jeremias G. (s. d. Art.) ist der Stifter eines in der Gegend von Müllheim und Badenweiler ansässigen ausgebreiteten Zweiges geworden, dem der Kupferstecher Wilhelm Friedrich G. (s. d. Art.) und sein jüngerer Bruder, der Botaniker Karl Christian G. (s. d. Art.) angehören. Von den 3 Linien, in welche die Würtemberger G. sich theilten, ist die eine im Mannsstamm ausgestorben; die beiden anderen, die Stuttgarter und die Tübinger Linie, sind zur Zeit noch durch 35 Familienhäupter vertreten. Wenn von den G. oft als von einer Familie von Gelehrten, Beamten und Geistlichen gesprochen wird, so hat dies volle Richtigkeit nur mit Bezug auf eine, auf die Tübinger Linie; nur theilweise gilt es für die Stuttgarter und für einen Zweig der oberbadischen Linie. Bei der Tübinger Linie trifft es allerdings zu, daß, mit verschwindend wenigen Ausnahmen, bei der Wahl des Berufes kaum ein anderes Gebiet in Betracht kommt, als die wissenschaftliche oder die Beamtenlaufbahn. Und wenn der Name G. weit über die Grenzen der engeren Heimath hinaus bekannt geworden ist, so ist dies das Verdienst einer Reihe von Angehörigen dieser Linie. Selten nur wird ein so wissenschaftlicher Geist, ein so ausgeprägter Trieb nach nüchterner Forschung und so tüchtige Gelehrsamkeit sich von Geschlecht zu Geschlecht fortgeerbt haben. Mit der Geschichte der Wissenschaft und speciell mit der Geschichte der Universität Tübingen, ist der Name G. aufs engste verknüpft; vom J. 1749 oder wenn man daran denkt, daß auch der Stifter der Tübinger Linie, der Apotheker und Chemiker Johann Georg G. ( 1728), zugleich Akademiker war und Vorlesungen an der Universität hielt, etwa vom J. 1710 an bis zum J. 1860 (Todesjahr des Chemikers Christian G.), war der Name im akademischen Lehrkörper zu Tübingen, zuweilen durch mehrere Mitglieder der Familie, vertreten. Es waren die Lehrstühle für Medicin und für die naturwissenschaftlichen Fächer, besonders Botanik und Chemie, sowie für Rechtswissenschaft, von denen der eine und der andere durch die Gmelin in drei oder vier Generationen eingenommen wurde. Auch an den Universitäten Göttingen, Heidelberg, Erlangen und Bern waren einige, sei es vorübergehend, sei es mit ihrer ganzen Lebenskraft wirksam. Zwei waren Mitglieder der k. russischen Akademie zu St. Petersburg. Und neben diesen Männern der Wissenschaft ist eine Reihe von Staatsbeamten und Geistlichen, die ihrer engeren Heimath in der Verwaltung und Justiz oder im seelsorgerlichen Berufe gedient haben, aus dieser Linie hervorgegangen. Eine gewisse Stetigkeit in der Wahl des Berufes läßt sich in|den verschiedenen Zweigen der Familie beobachten. Der geistliche und der pädagogische Beruf ist in einigen Linien mehrere Generationen hindurch vertreten; 120 Jahre lang hatten drei Angehörige der oberbadischen Linie, Vater, Sohn und Enkel, die Pfarrei Badenweiler inne. Wie die Tübinger Linie sieben Professoren der Medicin, Chemie und Botanik und eine Anzahl Aerzte und Apotheker stellte, so war in zwei Zweigen der Stuttgarter Linie durch mehrere Generationen nicht nur die herzogliche Hofapotheke, sondern auch das Amt eines Leibmedicus fast erblich geworden. Auf einem und demselben Hause in dem Dörfchen Hügelheim bei Müllheim betrieben die erstgeborenen Söhne eines Zweiges seit anderthalb hundert Jahren das Küferhandwerk; von der in der badischen Pfalz angesiedelten Handwerkerfamilie sind drei Fünftel sämmtlicher Hausväter Sattler geworden. Von nahezu 1400 Mitgliedern der Familie läßt sich die Abstammung von dem um das J. 1576 verstorbenen Michael G. (in 11 Generationen) nachweisen. 55 Proc. kommen davon auf die männliche, 45 Proc. auf die weibliche Nachkommenschaft; 36 Proc. haben einen selbständigen Haushalt gegründet (35 Proc. der männlichen, 37 Proc. der weiblichen Familienglieder). Vgl. M. Gmelin, Stammbaum der Familie Gmelin. Karlsruhe. G. Braun. 1877. Hier findet man, neben kleinen biographischen Skizzen über einzelne bekanntere Träger des Namens G., auch die biographische und bibliographische Litteratur über dieselben verzeichnet.

    Christian Gottlieb G., Professor des Criminalrechts und der juridischen Praxis zu Tübingen, geb. zu Tübingen am 3. November 1749, daselbst am 6. März 1818, Johann Friedrichs jüngerer Bruder; ein auf seinem Gebiete sehr fruchtbarer Schriftsteller, dessen „Ordnung der Gläubiger“ seiner Zeit als ein unentbehrliches Handbuch galt.

    Ersch und Gruber, Th. 70, S. 392—93. — Stammbaum S. LXI.

    Christian G., Pandektist zu Tübingen, geb. zu Tübingen am 23. Jan. 1750, zu Ludwigsburg am 6. Juni 1823; der älteste Sohn Johann Georgs, des älteren russischen Reisenden. Mit 23 Jahren trat G. die Professur für Pandekten, Institutionen, Rechtsgeschichte und gerichtliche Klagen in Erlangen an; 1781 folgte er der Berufung nach Tübingen an Hoffmann's Stelle, wo er später Hofacker's Nachfolger wurde.

    • Literatur

      Programma universitatis Tubingae 1781. — Neuer Nekrolog d. Deutschen 1823, I. 514—28. — Stammbaum S. LVIII.

  • Autor/in

    M. Gmelin.
  • Zitierweise

    Gmelin, Moriz, "Gmelin" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 264-266 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118539914.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA