Lebensdaten
1779 – 1852
Geburtsort
Säckingen (Baden)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Maler ; Graphiker ; Kupferstecher
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 174364334 | OGND | VIAF: 32781952
Namensvarianten
  • Agricola, Karl Joseph Aloys
  • Agricola, Karl
  • Agricola, Karl Joseph Aloys
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Porträt(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Agricola, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd174364334.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Notar, Rat und Rentmeister im Damenstift Waldstadt bei Säckingen.

  • Biographie

    Nach kurzem künstlerischen Anfang in Karlsruhe übersiedelte A. 1793 nach Wien, wo er bis zu seinem Lebensende blieb. Von 1793 bis 1798 besuchte er die dortige Akademie. Zunächst arbeitete er als Graphiker (Wiedergabe von Gemälden Raffaels, H. Holbeins, N. Poussins u. a. in Radierungen und Kupferstichen). Seine Lithographien, die vor und nach 1830 entstanden, stellten Adel- und Bürgerporträts dar, z. B. den Dichter J. P. Hebel. A.s Gemälde standen weit zurück hinter seinen Porträtminiaturen in Aquarell und Öl auf Papier und Elfenbein, in denen sein künstlerischer Schwerpunkt liegt. In der Geschichte der Wiener Bildnisminiatur der ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts zählt A. zu den beim Kaiserhof, bei Adel und Bürgertum sehr beliebten und vielbeschäftigten Künstlern, wenn er auch nicht den führenden Meistern dieser Gattung in Wien, wie J. Daffinger und M. M. Kriehuber zuzurechnen ist. Aus dem umfangreichen Miniaturwerk A.s sind besonders ein Bildnis Zar Alexanders I. und des Herzogs von Reichstadt als Kind (Kopie nach E. Isabey) und als Jüngling hervorzuheben.

  • Werke

    Weitere W A. Canovas Grabmal d. Erzhzgn. Marie Christine in d. Wiener Augustinerkirche (Mappenwerk mit 6 Stichen), 1813;
    Türme d. Münchner Frauenkirche (Lithogr.), 1813;
    Kopf einer Mohrin (einziger Versuch in Schabkunst);
    Miniaturkopie d. 1808 v. Kronprinz Ludwig v. Bayern in Italien erworbenen sog. „Selbstporträt Raffaels“, 1813 (jetzt Washington, Nat. Gal. of Art).

  • Literatur

    ADB I;
    A. Andresen, Die dt. Malerradierer d. 19. Jh.s, IV, 1878, S. 5-29;
    A. Apell, Hdb. f. Kupferstichsammler, 1880, S. 3 f.;
    G. Williamson, The history of Portraitminiatures, London, ²1904, S. 104;
    Kunst u. Kunsthandwerk, Bd. 8, 1905, S. 256;
    E. Leisching, Bildnisminiatur in Österr., Wien 1907, S. 150-53 (L);
    E. Lemberger, Bildnisminiatur in Dtld., o. J.;
    ders., Meisterminiaturen aus 5 Jahrhunderten, 1911;
    Bildnisminiatur u. ihre Meister, Bd. 1 (Slg. Ullmann), S. 21, Bd. 2 (J. de Bourgoing, Die Wiener Bildnisminiatur), S. 16/17, Wien 1925/26;
    Mitt. d. Ges. f. vervielfältigende Kunst, 1924, S. 42 ff. (üb. neuentdeckte Lithogr. d. Künstlers);
    Wurzbach I, 1856;
    ThB;
    Bénézit I, 1948.

  • Autor/in

    Thomas Muchall-Viebroock
  • Zitierweise

    Muchall-Viebroock, Thomas, "Agricola, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 102 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd174364334.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Agricola: Karl Joseph Aloys A., Maler und Kupferstecher, geb. zu Säckingen im Großh. Baden 18. Oct. 1779, zu Wien 1852. Seine ersten Studien machte er in Karlsruhe und kam darauf gegen 1799 nach Wien, wo er an der Akademie, besonders durch Füger, seine Ausbildung erhielt. In Wien blieb er ansässig. Er malte hauptsächlich Miniaturbildnisse, die trotz ihrer Verschwommenheit und Buntheit in der Wiener vornehmen Welt beliebt waren; selten größere Oelgemälde, doch finden sich deren im Belvedere und in der Akademie in Wien. Hauptsächlich aber bekannt ist er in größeren Kreisen durch seine Radirungen, deren Weichheit und Zierlichkeit noch immer den Zögling des 18. Jahrhunderts erkennen lassen. Die größeren Blätter befriedigen am wenigsten, dagegen sind die kleineren sehr anziehend durch die zarte Behandlung, so das Studienblatt mit den vier Köpfen, dann verschiedene Blätter nach A. Elzheimer, Parmeggiano, An. Carracci und Andern. Der kleine Stich mit dem Herzog von Reichstadt war seiner Zeit sehr beliebt und man trug ihn als Ringzierde. Ein Blatt, orientalisches Mädchen mit Turban, hat er in Schwarzkunst ausgeführt, andere lithographirt.

    • Literatur

      J. Meyer's Künstlerlex. A. Andresen's Deutsche Maler-Radirer des 19. Jahrh. IV.

  • Autor/in

    W. Schmidt.
  • Zitierweise

    Schmidt, Wilhelm, "Agricola, Karl" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 150 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd174364334.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA