Lebensdaten
1860 – 1942
Geburtsort
Klein-Paschleben bei Köthen (Anhalt)
Sterbeort
Göttingen
Beruf/Funktion
Veterinär ; Professor für Tierernährung
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11764790X | OGND | VIAF: 54931083
Namensvarianten
  • Lehmann, Franz

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Zitierweise

Lehmann, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11764790X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August (* 1820), Gutsbes., S d. Gutsbes. Christian Ernst u. d. Eleonore Sophie Schönefeld;
    M Wilhelmine (* 1820), T d. Ludwig Böhler, Gastwirt u. Windmüller in Trinum, u. d. Friederice. Pötsch;
    Magdeburg 1892 Mathilde (1866 - n. 1931), T d. Dr. med. Hermann Henneberg, Arzt in Magdeburg, u. d. Marie Hildebrandt; Schwäger Richard Henneberg ( 1962), Neuropathologe (s. NDB VIII), Wilhelm Henneberg ( 1936), Gärungsbakteriologe (s. NDB VIII);
    2 S (1 ⚔), 2 T.

  • Biographie

    L. studierte Naturwissenschaften und Chemie in Jena, Berlin und Göttingen. Seine Dissertation fertigte er bei H. Hübner im Institut für Organische Chemie der Univ. Göttingen an (Dr. phil. 1884). W. Henneberg, der Direktor der Landwirtschaftl. Versuchsstation in Göttingen-Weende, übernahm ihn im Okt. 1884 als Assistent und prägte seine wissenschaftliche Entwicklung maßgebend. 1889 berichtete L. über den Nährwert der Zellulose und erhielt mit dieser Arbeit die venia legendi für Tierernährung. Seit April 1891 war er als Nachfolger Hennebergs und gleichzeitig als erster o. Professor für Tierchemie an der Univ. Göttingen tätig (Sept. 1916 o. Honorarprofessor). Die Versuchsstation in Weende wurde im April 1923 von der Univ. Göttingen übernommen; damit erhielt L. den neuen Lehrstuhl für Tierernährungslehre am Landwirtschaftlichen Institut der damaligen Philosophischen und später Naturwissenschaftlichen Fakultät (1928 emeritiert).

    L. führte Hennebergs Forschungen weiter und befaßte sich, angeregt durch die neuen|Erkenntnisse in der Humanphysiologie, mit der Zusammensetzung von Tierfutter und mit dessen Auswirkung auf die Nutzungsqualität der Tiere. Dabei konnte L. nicht nur eine Anzahl neuer, ernährungsphysiologisch grundlegender Begriffe formulieren und begründen, sondern sie auch in die Praxis der Fütterung landwirtschaftlicher Nutztiere als entscheidende Verbesserungen einführen. So gehen auf L. zurück die Definition der Gesamtnährstoffe als Maß für die energetische Futtermittelverwertung bei Schwein und Huhn, die Verwertungszahl zur Beurteilung des Masterfolges und vor allem im Rahmen der von ihm besonders ausführlich betriebenen Untersuchungen zur „Ökonomie der Nährstoffe“ die Herausarbeitung der Lehre von der Rolle des Ballastes als unverdaulichem Anteil der organischen Futtersubstanz; hierbei führte L. die beiden Wertgrößen „Ballastzahl“ und „Ballastverhältnis“ ein. Er betrieb schon 1922 erste Versuche zum Strohaufschluß, erkannte dabei die Verbesserung des Futterwertes von Stroh und ließ sich das Verfahren patentieren. In die gleiche Richtung zielten L.s Versuche, das getrocknete Rübenblatt in die Wiederkäuerfütterung einzuführen. Erwähnenswert sind auch die Untersuchungen über den Einfluß des Futterfettes auf die Schlachtkörperbeschaffenheit und seinen Übertritt ins Milchfett. – Die von L. geschaffenen Verfahren zur Verbesserung der Fütterung in der Schweine- und Geflügelmast (Göttinger Schweine-Schnellmast-Methode, Getreideschrotmast, Kartoffel- u. Hackfruchtmast des Schweines u. a. m.) haben sich bis in die Produktionsmethoden unserer Tage ausgewirkt.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Regierungsrat (1917);
    Dr. agr. h. c. (Landwirtsch. Hochschule Berlin 1928).

  • Werke

    u. a. Die Lehre v. d. Fütterung u. Mast d. Schweines, hrsg. v. H. Lüthge u. W. Stahl, 1944. L Dt. Landwirtsch.-Ztg. 63, 1942, H. 29/30;
    O. Keune, Männer, die Nahrung schufen, 1952;
    Kürschner Gel.-Kal. 1931.

  • Autor/in

    Klaus-Dietrich Günther
  • Zitierweise

    Günther, Klaus-Dietrich, "Lehmann, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 78-79 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11764790X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA