Lebensdaten
1807 – 1864
Geburtsort
Wetzlar
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Arzt
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 117645044 | OGND | VIAF: 22924394
Namensvarianten
  • Schömann, Ignaz Franz Xaver
  • Schömann, Ignaz Franz Xaver
  • Schoeman, Ign. Franc.
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Schömann, Ignaz Franz Xaver, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117645044.html [16.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Schömann: Ignaz Franz Xaver S., Arzt, ist am 9. Mai 1807 als Sohn des Rechtsgelehrten und seit 1810 als Professor der Rechte nach Jena versetzten Franz Joseph Constantin S. geboren. Er besuchte von seinem 11. Lebensjahre ab das Gymnasium in Weimar, das er 1826 verließ, um in Jena sich dem Studium der Heilkunde zu widmen. 1829 nach beendigtem Triennium erhielt er von der med. Facultät den ersten Preis für seine Bearbeitung der Preisaufgabe „Ueber die Natur des Mark- und Blutschwammes“. Dann setzte er behufs vollkommenerer Ausbildung seine praktischen Studien in der Chirurgie, Ophthalmologie und Geburtshülfe unter Leitung von Stark und Suckow fort und erlangte am 4. Juni 1832 mit seiner Inauguralabhandlung: „De humore cranii recens natorum sanguineo“ die Doctorwürde. Noch in demselben Jahre wurde er als Hülfsarzt bei den Landesheilanstalten zu Jena angestellt und war in dieser Eigenschaft bis 1835 thätig. Dann habilitirte er|sich als Privatdocent an der med. Facultät zu Jena und zwar für Arzneimittellehre und Receptirkunst. Später hielt er auch Vorlesungen über gerichtliche Medicin. Nachdem er 1837 zum außerordentlichen Professor ernannt war, unternahm er eine wissenschaftliche Reise durch das südliche Deutschland mit längerem Besuch von Dresden, Prag, Wien, München, Stuttgart, Heidelberg und Würzburg. Nach Jena zurückgekehrt übernahm er die durch Joh. Chr. Stark's Tod erledigten Fächer und las seit 1838 über Chirurgie und Verbandlehre, später über Ophthalmologie. Zugleich wurde ihm die Stellung als Stadt- und Amtsphysicus übertragen. 1839 unternahm er gleichfalls eine wissenschaftliche Reise nach Paris und London und trat auf dem Rückwege in nähere Beziehungen zu Fricke in Hamburg, Ruft, Gräfe und Dieffenbach in Berlin. 1846 wurde er zum ordentlichen Honorarprofessor ernannt. Er starb während einer Reise nach Köln unterwegs an den Folgen eines apoplektischen Anfalles ganz plötzlich am 16. September 1864. S. war ein tüchtiger Wundarzt. Um den chirurgischen Unterricht in Jena hat er sich das specielle Verdienst erworben, daß er hier zuerst die subcutanen Sehnen- und Muskeloperationen einführte, die er in Berlin bei Dieffenbach kennen gelernt hatte, auch im J. 1839 die erste Oberkiefer-Resection in Jena ausführte. Seine litterarischen Arbeiten bewegen sich fast-ausschließlich auf dem Gebiete der Arzneimittellehre. So schrieb er: „Lehrbuch der Arzneimittellehre“ (Jena 1852, 2. Aufl. auf Grund der neuesten preuß. Pharmacopoe bearb., ebds. 1856); „Lehrbuch der Receptirkunst für Aerzte als Leitfaden zu akademischen Vorlesungen und zum Selbststudium“ (ebendas. 1854; 2. Auflage ebendas. 1856); „Lehrbuch der allgemeinen und speciellen Receptirkunst für Aerzte“ (auf dem Grunde der neuesten österreichischen Pharmacopoe bearb., Jena 1856); „Lehrbuch der allgemeinen und speciellen Arzneimittellehre“ (auf dem Grunde der neuesten österr. Pharmacopoe bearb., ebendas. 1857; 2. Aufl. 1858). Außerdem rühren von ihm u. a. noch her: „Commentatio de lithotomia Celsiana critico-chirurgica“ (Jena 1841); „Das Malum coxae senile“ (Monographie, mit 4 Tafeln Lithogr., ebendas. 1851). Seit 1841 war S. auch Mitarbeiter an C. C. Schmidt's Encyclopädie der Medicin — Ein Theil von Schümann's Schriften ist in H. Döring's Jenaischem Universitäts-Almanach 1845, S. 111 f. angeführt.

    • Literatur

      Vgl. noch Biographisches Lexikon hervorragender Aerzte etc., herausgegeben von A. Hirsch, Bd. V, p. 263.

  • Autor/in

    J. L. Pagel.
  • Zitierweise

    Pagel, Julius Leopold, "Schömann, Ignaz Franz Xaver" in: Allgemeine Deutsche Biographie 32 (1891), S. 237-238 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117645044.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA