Lebensdaten
1596 – 1649
Geburtsort
Frankfurt/Main
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Diplomat ; Gelehrter ; Frankfurter Bürgermeister
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 117022322 | OGND | VIAF: 67232268
Namensvarianten
  • zum Jungen, Johann Maximilian
  • Jungen, Johann Maximilian zum
  • zum Jungen, Johann Maximilian
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Jungen, Johann Maximilian zum, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117022322.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans Hector (1570–1635), Ratsherr, Schöffe u. Bgm. in F., S d. Ratsherrn Ogier u. d. Justina v. Holzhausen;
    M Christina (1570–1613), T d. Heinrich Kellner (1536–89), Dr. iur., Syndikus v. F., Reichstagsgesandter, u. d. Margarete Neuhaus;
    Frankfurt 1625 Maria Salome (1602–46), T d. Daniel Stalburger (1578–1619), Schöffe u. Bgm. in F., u. d. Kunigunde v. Holzhausen;
    1 S, 1 T u. a. Daniel (s. Gen. 2);
    E Joh. Hieronymus (s. 2).

  • Biographie

    J. studierte in Helmstedt, Jena und Bourges die Rechte und Sprachen, war danach 2½ Jahre am großhzgl. Hof in Florenz und erwarb sich große Sprachkenntnisse, die er 1624 durch eine Reise nach Holland vermehrte. Er galt als hervorragender Gelehrter und begann früh mit dem Aufbau einer großen Bibliothek. 1633 wurde er Ratsherr und vertrat als solcher wiederholt Frankfurts Interessen auf diplomatischen Missionen, so auch 1646 zusammen mit Zacharias Stenglin bei den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück. Er führte einen ausgedehnten Briefwechsel mit bedeutenden Gelehrten seiner Zeit und hinterließ ein Manuskript über die Geschichte der Frankfurter Geschlechter. Seine Bibliothek von 5 000 Bänden wurde 1689/90 von der Stadt Frankfurt angekauft und ihrer Bibliothek einverleibt, die dafür ein größeres Gebäude bereitstellte und erstmals einen Bibliothekar, J. M. Waldschmidt, der 1682 bereits den Katalog der Bibliotheka Jungiana verfaßt hatte, in ihre Dienste nahm. J.s Ausgabenbuch 1642-48 wurde 1915 ediert.

  • Porträts

    Ölgem. v. J. v. Sandrart, 1636 (Frankfurt, Hist. Mus.), Abb. b. Schnapper-Arndt, Lerner u. Körner, s. L.

  • Autor/in

    Franz Lerner
  • Zitierweise

    Lerner, Franz, "Jungen, Johann Maximilian zum" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 682-683 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117022322.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Jungen: Johann Maximilian zum J., geb. zu Frankfurt a. M. 1596, 1649. Er studirte 1614—1619 in Helmstädt und Jena, reiste zwei Jahre in Frankreich, wobei er sich besonders in der Universitätsstadt Bourges|aushielt, bereiste dann 2½ Jahr Italien, wobei er besonders in Florenz verweilte und lernte auf diesen Reisen außer der französischen und italienischen auch die spanische Sprache, so daß er mit seiner Muttersprache und der lateinischen fünf Sprachen mächtig war. 1624 kehrte er zurück, bereiste aber noch in demselben Jahre Holland; an der Weiterreise nach England verhinderte ihn die in diesem Lande ausgebrochene Pest. —1625 verheirathete er sich mit Maria Salome von Stalberg, 1646. J. kam in den Rath 1633, war 1636 Zeugherr, 1637 jüngerer Bürgermeister, wurde 1639 Schöff und 1644 älterer Bürgermeister. — Wegen seiner Gelehrsamkeit, politischen und Sprachkenntnisse wurde er von Seite des Rathes seiner Vaterstadt öfters zu diplomatischen Missionen verwendet, so 1638 zu dem oberrheinischen Kreistag zu Worms, 1641 zu dem Reichstag in Regensburg und in demselben Jahre nach Wetzlar zum Vergleich zwischen dem Rath und der Bürgerschaft daselbst, endlich 1646 zu dem Friedenscongreß in Münster und Osnabrück, doch ließ er sich nach dem Tode seiner Frau zurückberufen. Außerdem wurde er oft zum Empfang und der Begrüßung fürstlicher Personen deputirt. Er unterhielt einen Briefwechsel mit hervorragenden Gelehrten und sammelte eine Bibliothek ausgesuchter Werke in 5000 Bänden, welche 1690 von dem Frankfurter Rath angekauft und der Stadtbibliothek einverleibt wurde. Er hinterließ ein Manuscript über die Geschlechtergeschichte von Frankfurt. — Sein Bildniß in ganzer Figur, 1636 von Joachim Sandrart gemalt, befindet sich im Frankfurter Stadtarchiv.

    • Literatur

      A. v. Lersner, Chronik von Frankfurt a. M. K. v. Fichard, Manuscript zur Geschlechtergeschichte von Frankfurt, auf der Stadtbibliothek daselbst.

  • Autor/in

    W. Stricker.
  • Zitierweise

    Stricker, W., "Jungen, Johann Maximilian zum" in: Allgemeine Deutsche Biographie 14 (1881), S. 705-706 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117022322.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA