Lebensdaten
1830 – 1899
Geburtsort
Martinskirchen bei Mühlberg/Elbe
Sterbeort
Weimar
Beruf/Funktion
Augenarzt
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116809264 | OGND | VIAF: 72154913
Namensvarianten
  • Graefe, Karl Alfred
  • Gräfe, Alfred
  • Graefe, Alfred Karl
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Zitierweise

Graefe, Alfred, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116809264.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Frdr. Heinr. ( 1846), preuß. Hptm., S d. Karl ( 1806, s. Gen. 3);
    M Florentine Stephan ( 1854/58);
    Ov Karl (s. 3);
    Schw Marie Therese ( Eduard Meier-Graefe, 1899, Gen.-Dir. d. Oberschles. Eisenbahnbedarfs-AG);
    Vt Albrecht (s. 1);
    1857 Marie Charl. (1834–1914), T d. Dr. Karl Frdr. Wilh. Colberg, Arzt u. Bes. d. Hirschapotheke, Stadtrat in Halle/S., u. d. Henriette Wilh. Volkmann;
    5 S, 5 T, u. a. Felix (1877-n. 1953), Kunsthistoriker (am Goethe-Nat.-Mus. Weimar u. an d. Staatl. Kunstbibl. Berlin) (s. Kürschner, Gel.-Kal. 1950).

  • Biographie

    G. studierte 1850-54 in Halle, Heidelberg, Würzburg, Leipzig und Prag Medizin und schloß sein Studium 1854 in Halle ab. 1855-58 arbeitete er als Assistenzarzt in der Privatklinik seines berühmten Vetters in Berlin und habilitierte sich 1858 in Halle mit der Arbeit „De signis ophthalmoscopicis quorundam amblyopiae generum quae ad retinae morbos referenda sunt“. Ein Jahr darauf gründete er in Halle eine Privatklinik für Augenkranke und begann an der Universität zu lesen. 1864 wurde er Extraordinarius, 1873 Ordinarius und 1884 schließlich Direktor der neuerbauten Universitäts-Augenklinik. Bis dahin hatte seine staatlich subventionierte|Privatklinik als Lehrklinik der Universität gedient. Seine Hauptarbeitsgebiete waren die Motilitätsstörungen des Auges, über die er bereits 1858 auf Grund der Erfahrungen an der Klinik seines Vetters eine Arbeit veröffentlicht hatte und die 1875 nochmals von ihm in klassischer Weise zusammengefaßt wurden. G. führte das Listersche Verfahren der Antisepsis in die Augenheilkunde ein, hat als erster eine Tränensackexstirpation ausgeführt und als erster auch die Ischaemia retinae eingehend beschrieben. Als sein größtes Verdienst gilt jedoch das gemeinsam mit Th. Sämisch herausgegebene „Handbuch der gesamten Augenheilkunde“ (7 Bände, 1874–80), das für die Ophthalmologie in der gesamten Welt bahnbrechend wurde. 1892 ließ er sich, nachdem ihn zunehmende Krankheit und Schwerhörigkeit in seiner Lehrtätigkeit immer mehr behindert hatten, emeritieren und zog sich bald darauf nach Weimar zurück.|

  • Auszeichnungen

    GMR.

  • Werke

    Weitere W u. a. Klin. Analyse d. Motilitätsstörungen d. Auges, 1858;
    Verz. in: Kukula.

  • Literatur

    ADB 49;
    H. Eulner u. R. Sachsenweger, in: Wiss. Zs. d. Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg 17, 1957/58, Math.-Naturwiss. R., S. 393-418 (P);
    BLÄ;
    s. a. L z. Gesamtart.

  • Autor/in

    Wilhelm Katner
  • Zitierweise

    Katner, Wilhelm, "Graefe, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 710-711 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116809264.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Graefe: Alfred Karl G., Augenarzt in Halle, Neffe seines berühmten Oheims und Specialgenossen Albrecht v. G. (s. A. D. B. IX, 550), war am 23. November 1830 zu Martinskirchen bei Mühlberg a. d. Elbe geboren, studirte seit 1850 in Halle, Heidelberg, Würzburg und Prag, erlangte 1854 in Halle die Doctorwürde mit einer Abhandlung über die Natur der Thränencanäle, widmete sich dann speciell dem Studium der Augenheilkunde als Assistent seines Oheims von 1855—59, besuchte inzwischen auch Paris und bildete sich hier bei Desmarres und Sichel aus. Dann habilitirte er sich in Halle, gründete gleichzeitig eine Privatklinik für Augenkranke, die später vom Staate unterstützt wurde. Nach Gründung einer staatlichen Universitätsklinik wurde er 1864 mit der Leitung derselben als Extraordinarius betraut, 1873 zum Ordinarius ernannt, später auch zum Geheimen Medicinalrath. Aus Gesundheitsrücksichten trat G. 1892 in den Ruhestand und siedelte nach Weimar über, wo er am 12. April 1899 starb.

    G. gehört zu den bedeutendsten Augenärzten des 19. Jahrhunderts. Viel gerühmt wurde er auch wegen der Vorzüge, die er als Mensch besaß. Die Zahl seiner schriftstellerischen Leistungen ist beträchtlich. Populär ist sein Name durch das bekannte, umfassend angelegte, mit seinem Genossen Saemisch zu Leipzig zusammen herausgegebene „Handbuch der gesammten Augenheilkunde" (1874—80; 2. Aufl. 1900 begonnen), ein Sammelwerk, in welchem er selbst verschiedene Capitel bearbeitete. Der größere Theil von Graefe's übrigen Arbeiten erschien als Journalabhandlungen in v. Graefe's „Archiv für Ophthalmologie“ und Zehender's „Klinischen Monatsblättern für Augenheilkunde“.

    • Literatur

      Vgl. Pagel, Biogr. Lex. hervorr. Aerzte d. XIX. Jahrh. Berlin u. Wien 1901, S. 622 (nebst Bild), ferner Virchow-Posner, Jahresbericht v. 1899. Berlin 1900, I, 333.

  • Autor/in

    Pagel.
  • Zitierweise

    Pagel, Julius Leopold, "Graefe, Alfred" in: Allgemeine Deutsche Biographie 49 (1904), S. 505 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116809264.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA