Lebensdaten
1738 – 1789
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Schleswig
Beruf/Funktion
Schauspielerin ; Dramatikerin
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116720964 | OGND | VIAF: 52448885
Namensvarianten
  • Hensel, Sophie Friederike (verheiratete)
  • Sparmann, Sophie Friederike (geborene)
  • Seyler, Sophie Friederike (verheiratete)
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Seyler, Sophie Friederike (verheiratete), Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116720964.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Wilhelm Sparmann ( 1764), aus Annaberg, Dr. med., sächs. Gen.stabsmedikus, Arzt in Dresden, zuletzt in Riga (s. I. Brennsohn, Die Ärzte Livlands, 1905; BLÄ);
    M Luise Catharina (1712–75), trat um 1750 in e. Stift ein u. vertraute S. einem Onkel als Vormund an, T d. Matthaeus Daniel Pöppelmann (um 1662–1736, Architekt in D. (s. NDB 20) u. d. Catharina Margarethe Stumpf ( 1712);
    1) 1754/55 1759/72 Johann Gottlieb Hensel (1728–87, 2] N. N. Henrici), Schausp. (s. ADB XI; Kosch, Theater-Lex.), 2) 1772 Abel Seyler (s. 1).

  • Biographie

    S. entfloh dem als Vormund eingesetzten Onkel und einer aufgezwungenen Heirat und wandte sich stattdessen dem Theater zu. Sie debütierte 1754 bei der Kirschschen Schauspieltruppe und heiratete den ebenfalls dort engagierten Johann Gottlieb Hensel, von dem sie sich aber bereits nach wenigen Jahren trennte. Als erste Schauspielerin der Ackermannschen Truppe, mit der sie die Schweiz und weite Teile Deutschlands bereiste, erlangte sie früh überregionale Berühmtheit. 1765 kam sie schließlich mit Konrad Ernst Ackermann (1712–71) nach Hamburg. Bei der Übernahme des Theaters durch ein Konsortium Hamburger Bürger, zu denen auch ihr späterer Ehemann Abel Seyler gehörte, blieb sie die erste Schauspielerin dieser „Hamburger Entreprise“ (1767–69). Nach dem Scheitern der Hamburger Unternehmung spielte sie teilweise in der Schauspieltruppe Seylers, gastierte aber auch mehrmals mit unterschiedlichem Erfolg in Wien. 1785–87 war sie unter der Direktion Friedrich Ludwig Schröders (1744–1816) wiederum in Hamburg am Theater, danach blieb sie bis zu ihrem Tod am Schleswiger Hoftheater engagiert, das ihr Mann in dieser Zeit leitete.

    S. war eine der bedeutendsten dt. Schauspielerinnen der zweiten Hälfte des 18. Jh. und brillierte v. a. in großen tragischen Rollen. Gotthold Ephraim Lessing (1729–81) lobte ihre Darstellung der Titelfigur seines Trauerspiels „Miss Sara Sampson“ und bezeichnete sie als „eine von den besten Aktricen, welche das deutsche Theater jemals gehabt hat“ (Hamburg. Dramaturgie, 1767, 4. Stück). Als Medea in dem gleichnamigen Melodram von Friedrich Wilhelm Gotter (1746–97) und Georg Benda (1722–95) verhalf sie dieser Modegattung zum Durchbruch. Wurden die darstellerischen Leistungen S.s bis auf wenige Ausnahmen sehr gelobt, so finden sich allerdings viele kritische Stimmen von Kollegen und Kolleginnen, die ihre Herrschsucht und ihre Ansprüche auf sämtliche guten und großen Rollen kritisierten. S. war auch als Dramatikerin tätig. Ihr Stück „Die Familie auf dem Lande“ wurde am 1.3.1770 von der Seylerschen Truppe in Hannover uraufgeführt und später überarbeitet unter dem Titel „Die Entführung“ gegeben. 1789 verfaßte sie das Libretto des romantischen Singspiels „Hüon und Amande“, das auf Wielands Versepos „Oberon“ basiert. Damit initiierte sie eine ganze Folge von „Oberon“-Bearbeitungen für das Musiktheater, die sich bis zu der bekannten romantischen Oper „Oberon“ von Carl Maria v. Weber hinzog.

  • Werke

    Die Entführung oder d. zärtl. Mutter, Drama 1772, Nachdr. ²2004.

  • Literatur

    ADB XI (unter Hensel);
    E. Pies, Prinzipale, Zur Geneal. d. dt.sprachigen Berufstheaters v. 17. bis 19. Jh., 1973, S. 309–11 (P);
    Friedrichs;
    Kosch, Theaterlex.;
    Killy, Lit.-Lex.

  • Porträts

    Rollenporträt als Merope, Gem. v. A. Graff (Kunsthalle Hamburg) u. danach v. Ch. G. Geyser in: Gothaer Theaterkal. auf d. J. 1776, Abb. in: Pies (s. L), S. 312.

  • Autor/in

    Andrea Heinz
  • Zitierweise

    Heinz, Andrea, "Seyler, Sophie Friederike" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 301 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116720964.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA