Lebensdaten
1818 – 1898
Geburtsort
Grünberg (Oberhessen)
Sterbeort
Mannheim
Beruf/Funktion
Biologe ; Entomologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116653701 | OGND | VIAF: 42594502
Namensvarianten
  • Glaser, Johann Ludwig Valentin
  • Glaser, Ludwig
  • Glaser, Johann Ludwig Valentin

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Glaser, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116653701.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann (1784–1856), Präzeptor, S d. Joh. Seb. (1756–1828), aus Römhild, Stadtmusikus u. Turmmann in G., u. d. Marie Elis. Eger;
    M Friederike Magd. Marie (1778–1862), T d. Pfarrers Johs. Vigelius in Merlau;
    Auerbach 1848 Anna Marg. Luise, T d. Gustav App, Domänenbote in Homberg/Ohm, u. d. Joh. Maria Carol. Roth;
    2 S, 3 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Friedberg studierte G. 1837-39 in Gießen Naturwissenschaften und Philologie, ging dann bis 1842 an die Höhere Gewerbeschule (später Polytechnikum) nach Darmstadt und wurde, nachdem er bereits die Leitung einer Privatschule in Biedenkopf übernommen hatte, 1842 von der Philosophischen Fakultät Gießen promoviert. Ab 1846 wirkte er als Lehrer und Direktor an Realschulen und Gymnasien in Biedenkopf, Friedberg (ab 1856), Worms (ab 1858, 1872 Professortitel) und Bingen (ab 1874), bis er 1879 auf eigenen Wunsch in den Ruhestand trat. – Neben seiner Lehrtätigkeit beschrieb G. eingehend die Flora und Fauna Hessens sowie die Beziehungen der Lebewesen zu ihrer Umwelt, wobei er sich den naturphilosophischen Ansichten von Oken und J. B. Wilbrand anschloß. Seine Bedeutung liegt in der Erforschung der damals noch wenig untersuchten Schutzanpassung, für die er kausale Erklärungen suchte. Seine Abhandlung „Von der Uebereinstimmung zwischen den Characteren der Pflanzen und der an ihnen lebenden Insecten, im Besonderen der Schmetterlinge“ (in: Isis, 1842) gab die Anregung zu ausgedehnten wissenschaftlichen Untersuchungen jener Tier- und Pflanzenformen, die später als „Mimikry“ bekannt wurden. Darüber hinaus waren G.s Hauptanliegen die Popularisierung biologischer Erkenntnisse und die praktische Verwertung wissenschaftlicher Beobachtungen für Tierschutz und Schädlingsbekämpfung.

  • Werke

    Weitere W u. a. Der neue Borkhausen od. hess.-rhein. Falterfauna, 1863;
    Landwirtsch. Ungeziefer, dessen Feinde u. Vertilgungsmittel, 1867;
    Taschenwb. d. Botanik, 1885, ²1890;
    Die Kleintiere in ihrem Nutzen u. Schaden, 1886;
    Catalogus etymologicus coleopterorum et lepidopterorum, 1887. - W-Verz. in: CSP;
    W. Horn u. S. Schenkling, Index Litteraturae Entomologicae II, 1928, S. 429 f.

  • Literatur

    ADB 49;
    Rud. Glaser [N], in: Entomol. Nachrr. 24, 1898, S. 217-23 (W);
    O. Boettger, in: Der Zoolog. Garten 39, 1898, S. 325;
    N. Wiedermann, in: Jb. d. Nat.wiss. 14, 1898/99, S. 520.

  • Autor/in

    Ilse Jahn
  • Zitierweise

    Jahn, Ilse, "Glaser, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 431 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116653701.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Glaser *)Zu S. 380.: Ludwig G. wurde 1818 geboren und starb als Professor und Realschuldirector in Mannheim am 20. Juni 1898. Er hatte Naturwissenschaften studirt und sich namentlich der Entomologie gewidmet. Schon 1842 machte er sich bekannt durch einen Aufsatz in Oken's Isis, in welchem er die später Mimicry genannte Erscheinung behandelt. Seine Hauptwerke sind: „Hessisch-rheinische Falter-Fauna zum Selbstbestimmen“, Darmstadt 1863 und „Catologus etymologicus coleopterorum et lepidopterorum“, Berlin 1887. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche kleinere Abhandlungen in verschiedenen Zeitschriften und war namentlich ein eifriger Mitarbeiter der Zeitschrift: „Der zoologische Garten“.

  • Autor/in

    W. Heß.
  • Zitierweise

    Heß, Wilhelm, "Glaser, Ludwig" in: Allgemeine Deutsche Biographie 49 (1904), S. 684 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116653701.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA