Lebensdaten
1783 – 1855
Geburtsort
Preßburg
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Dichter ; Übersetzer ; Folklorist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116324295 | OGND | VIAF: 8136409
Namensvarianten
  • Gaal, Georg von
  • Gaál, Georg von
  • gaal, georg von
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Gaál, Georg von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116324295.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Michael, Registrator;
    M Anna N. N.;
    Wien 1823 Karoline (1799-n. 1855), T d. k.k. Wasserbauinsp. Joh. Heinzmann in Graz u. d. Maria Anna Huber;
    1 S.

  • Biographie

    Nach juridischen Studien in Erlau trat G. 1804 in Eisenstadt in den Dienst des Fürsten Esterházy als Bibliothekar, später in Wien auch als Galeriedirektor. Er brachte zuerst eine komische Volkszeitschrift in ungarischer Sprache heraus, wandte sich aber fortan der deutschen Sprache zu. Als Lyriker blieb er ohne jede Originalität, sein in Schweizer Landschaft und Verhältnissen spielendes, idyllisches Epos „Die nordischen Gäste“ lehnt sich etwa an die „Louise“ von Voß an. G.s Verdienste liegen mehr in seinen Übersetzungen aus dem Ungarischen (Theater der Magyaren, Brünn 1820) als Sprachmittler sowie in seinen folkloristischen Arbeiten als Märchen- und Sprichwörtersammler. Von seinen encyklopädischen Schriften, zu denen er stark hinneigte, wie sein literarischer Nachlaß anzeigte, ist wenig erhalten.

  • Werke

    Weitere W u. a. Die Horen, 1812 (neuer Titel: Gedichte, 1812);
    Die nord. Gäste od. d. 9. Jan., 1814;
    Gedicht in 12 Gesängen, 1819;
    Märchen d. Magyaren, 1822;
    Sprichwörterbuch in 6 Sprachen, 1830;
    Mytholog. Taschenbuch, 1834;
    Erzz., Sagen, Märchen u. hist. Anekdoten a. d. Französischen, Italienischen …, 1834;
    Sagen u. Novellen a. d. Ungarischen, 1834;
    Ungar. Volksmärchen, Pest 1857 (aus d. Nachlaß).

  • Literatur

    ADB VIII;
    Goedeke VII, S. 110;
    Ztg. f. d. elegante Welt, 1812, Sp. 897 ff., 1819, Sp. 361 f.;
    A. Sauer, Briefe an Goethe aus Österreich-Ungarn, 1918, S. 174 f.;
    Wurzbach V;
    Kosch, Lit.-Lex. (Todesdatum b. allen unrichtig);
    ThB;
    ÖBL (L).

  • Porträts

    Lith. v. Haemmerlein (Wien, Nat.bibl.).

  • Autor/in

    Gustav Gugitz
  • Zitierweise

    Gugitz, Gustav, "Gaál, Georg von" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 1 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116324295.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Gaal: Georg von G., ein nicht unangesehener österreichischer Dichter. Geboren am 21. April 1783 zu Preßburg, erhielt er eine gelehrte Bildung und studirte Philosopie und Jurisprudenz zu Erlau, Preßburg, Pesth und Wien. Nach vollendeter akademischer Laufbahn trat er 1804 in die Dienste des Fürsten Esterhazy bei dessen Domänenregie in Eisenstadt und 1811 als dessen Bibliothekar zu Wien; als solcher so wie als Galleriedirector pensionirt, starb er daselbst am 8. Novbr. 1855. G. war ein vorzügliches Talent, mit lebhafter Einbildungskraft, Scharfsinn und Wärme ausgestattet, das besonders glücklich in der poetischen Erzählung sich versuchte und außerdem die deutsche Litteratur mit vortrefflichen Uebertragungen aus dem Ungarischen bereicherte. Ein besonderes Verdienst hat er sich durch sein „Sprüchwörterbuch in sechs Sprachen“ (deutsch, englisch, lateinisch, italienisch, französisch und ungarisch) erworben, das 1830 zu Wien erschien. Die Grundsätze, welchen er bei dessen Anordnung folgte, waren, jedem der unter einer Anzahl alphabetisch geordneter Materien vorkommenden deutschen Sprüchwörter ein entsprechendes fremde der genannten Sprachen beizusetzen. Dabei richtete er sein Augenmerk zuvörderst auf die Verwandtschaft derselben und bemaß seine Wahl in Ermangelung einer ganz genauen Uebereinstimmung, nach dem Grade näherer oder fernerer Aehnlichkeit und Beziehung in Bild, Sinn und Bedeutung so, daß er, da auf diese Weise alle unter einem Schlagworte stehenden Sprüchwörter sich gegenseitig selbst erklären, von der Erläuterung einzeln schwer zu verstehender glaubte Umgang nehmen zu dürfen. Die Sammlung umfaßt 1808 deutsche Sprüchwörter und sprüchwörtliche Redensarten.

    • Literatur

      Goedeke, Gr. III, 1. 169 und 767 (woselbst seine sämmtlichen Schriften) und Suringar, Erasmus. Utrecht 1873. XCVI—XCVII.

  • Autor/in

    J. Franck.
  • Zitierweise

    Franck, Jakob, "Gaál, Georg von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 286 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116324295.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA