Lebensdaten
1779 – 1836
Geburtsort
Quedlinburg
Sterbeort
Halberstadt
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 104076615 | OGND | VIAF: 56698814
Namensvarianten
  • Cramer, Friedrich Gottfried Matthias
  • Cramer, Friedrich Matthias Gottfried
  • Cramer, Friedrich
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Zitierweise

Cramer, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104076615.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus altem Quedlinburger Kaufmannsgeschlecht, das seit dem 15. Jh. im Rate saß;
    V Aug. (1745–1801), Pastor u. Ephorus am Gymnasium in Quedlinburg, Freund v. Bürger, Rambach, Jerusalem, Gleim, theol. u. pädagogischer Schriftsteller, S des Joh. Matthias (1707–1756),Pastor in Domersleben, u. der Eleonora (1719–87), T des Pastors Heinr. Goeze in Aschersleben, Schw des durch seinen Streit mit Lessing bekannten Hamburger Hauptpastors Joh. Melchior Goeze ( 1786, s. ADB IX);
    M Joh. Dor. Juliane (1753–1829), T des Ulrich Karl Ursall (1719–93), Kommissar am fürstlichen Packhof in Braunschweig, u. der Sophia Dorothea Marg. Ursall;
    Schw Lilli (M des Geographen Karl Ritter, 1779–1859); Großonkel (Bruder v. Joh. Matth.) Joh. Andreas (1710–77), Metallurg u. Hüttenmann (s. ADB IV); ledig.

  • Biographie

    C. studierte 1797-1800 in Helmstedt und Halle Rechtswissenschaften. Seine eigentliche Neigung galt jedoch der Literatur und Geschichte. Nach seiner Berliner Referendarzeit wurde er Auditeur beim Infanterie-Regiment Graf von Wartensleben in Erfurt. Dort fand er durch A. von Witzleben Zugang zu einem Kreis junger Adliger, die, schwärmerisch erfüllt von dem Vorbild des Göttinger Dichterbunds, in den „Weihgeschenken von Freunden an Freunde“ 1804 gemeinsam ihre Gedichte veröffentlichten. C. gab sein Amt 1805 auf, ging zunächst nach Wien, begegnete, als er eben mit Studien zur altdeutschen Kunst beschäftigt war, 1807 Goethe in Karlsbad, trat dann 1808 in Kassel, wo er mit J. H. W. Tischbein und J. E. Ruhl Umgang pflegte, in die Dienste des westfälischen Ministers Hans von Bülow und wurde von diesem zum Inspektor der indirekten Steuern für das Saaledepartement zu Halberstadt ernannt. Diese Stelle versah er bis 1818. Von da an lebte er in freier literarischer Tätigkeit und unternahm zahlreiche Reisen, unter anderem auch nach Rom. Zu vielen bedeutenden Zeitgenossen knüpfte er Verbindungen an. Durch seinen Gönner Fürst Hardenberg, der ihm die Aufsicht über mehrere Archive übertrug, erhielt er die Möglichkeit zu umfangreichen Aktenstudien für seine historischen Arbeiten. Diese hatten zumeist persönliche, heimat- oder zeitgeschichtliche Anlässe. Ihnen gegenüber traten seine dichterischen Versuche mehr und mehr zurück; der ihm innewohnende Drang zur Darstellung äußerte sich jedoch in einer starken Bevorzugung der Biographie. Sein Verfahren war dabei, die Lebensgeschichten aus allen erreichbaren Originaldokumenten aufzubauen und diese auch mitzuteilen. Durch Goethe, Herder und F. H. Jacobi angeregt, veranstaltete er die|erste Sammlung von Fragmenten und Sprüchen aus Hamanns schon damals fast verschollenen Schriften.

  • Werke

    u. a. A. Dürers Leben, = Der Biograph, Bd. 7, 1808;
    Der Rosenkranz, 1811, ² u. d. T. Gedichte, 1816;
    Gesch. d. Kgr. Westphalen, 1. T., 1814;
    Lukas Kranach, in: Minerva f. 1816;
    Sibyllin. Bll. d. Magus im Norden, hrsg. mit J. G. Hamanns Leben, 1819;
    Leben A. v. Kotzebues nach s. Schrr. u. authent. Mitt., 1820;
    Akten-Auszüge a. d. Unters.prozeß üb. C. L. Sand, nebst anderen Materialien, 1821;
    Leben d. Gf. L. F. V. H. v. Bülow, 1821;
    M. G. Lichtwer, Vorrede u. Biogr. zu L.s Schrr., hrsg. v. E. L. M. v. Pott, 1828;
    Gesch. d. Christentums u. d. Kirche, 2 Abt., 1828/30;
    Zur Gesch. Frdr. Wilh. I. u. Frdr. II. v. Preußen, 1829, ³1835;
    Denkwürdigkeiten d. Gfn. Maria Aurora Königsmark u. d. Königsmarkschen Fam., 2 Bde., 1836;
    Lebensgesch. d. Fürsten Hardenberg (unvollendet). - Von V Aug. u. a.: Nachrr. v. d. Herkulan. Entdeckungen, Halle 1773;
    Unterhaltungen z. Beförderung d. bürgerl. Glückseligkeit, Quedlinburg 1786;
    Christl. Unterhaltungen z. Beförderung d. häuslichen Glückseligkeit im bürgerl. Leben, Berlin 1781/86;
    Briefe üb. Inquisitionsgerichte u. Ketzerverfolgungen d. röm. Kaiser, 2 Bde., Leipzig 1784/85.

  • Literatur

    ADB IV;
    Goedeke VII, 1906, S. 297-99 (W, L), XIV, Lfg. 1, 1955, S. 164 f.

  • Porträts

    Ölgem. v. J. H. W. Tischbein (Privatbes.: Frau E. Kramer, Quedlinburg).

  • Autor/in

    Adalbert Elschenbroich
  • Zitierweise

    Elschenbroich, Adalbert, "Cramer, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 388-389 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104076615.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Cramer: Friedrich Matthias Gottfr. C., deutscher Schriftsteller, geb. 5. Nov. 1779 zu Quedlinburg als Sohn eines Predigers, studirte auf den Universitäten Helmstädt und Halle die Rechtswissenschaft (1797—1800), seine Vorliebe für litterarische Studien hinderte ihn aber an einer gewissenhaften Verwerthung seiner juristischen Kenntnisse in praktischer Stellung und er zog es vor, sich jenen erstgenannten ausschließlich zu widmen. Wir finden ihn in brieflichem Verkehr mit berühmten Männern (wie Goethe und Fr. Aug. Wolf); öftere Reisen vermehrten diese Verbindungen. Als Schriftsteller ist er besonders auf biographischem Gebiet thätig (Leben Homann's, Bülow's, Memoiren der Gräfin Aurora von Königsmark, Leben Hardenberg's, Beiträge zur Geschichte Friedrichs II. und Friedrich Wilhelms I.), als Dichter hat er sich in der Erzählung, dem Volksmärchen und dem Trauerspiel (Themistokles) versucht. Er starb 14. Aug. 1836.

    • Literatur

      Vgl. Neuer Nekrol. der Deutschen, Jahrg. 1836.

  • Autor/in

    J. Mähly.
  • Zitierweise

    Mähly, J., "Cramer, Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 547 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104076615.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA