Lebensdaten
1629 – 1703
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Lüneburg
Beruf/Funktion
Komponist ; Musiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 10138310X | OGND | VIAF: 56977060
Namensvarianten
  • Löw, Johann Jakob
  • Löwe, Johann Jakob
  • Löw, Johann Jakob
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Zitierweise

Löwe, Johann Jakob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd10138310X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus thür. Fam. (Lebe, Lew[e], Leo);
    V Johann Lewe (1575–1649), aus Eisenach, Diplomat am Kaiserhof in W.;
    M N. N.

  • Biographie

    L. soll seine musikalische Ausbildung unter anderem am Hof in Wien erhalten haben, wobei der Einfluß ital. Musiker eine große Rolle spielte; dies zeigt sich beispielsweise in seinen „Sonaten, Canzonen und Capriccen à 2 Instruments“ (1664) und in seinen nach dem Vorbild der ital. Arie komponierten Liedsammlungen. 1652 kam L. auf Empfehlung des Nachfolgers seines Vaters nach Dresden, wo er mit seinem späteren Freund und Förderer Heinrich Schütz zusammentraf. Ob L. ein Schüler von Schütz war, ist ebenso umstritten wie die Frage nach seinem späteren Einfluß auf J. S. Bach in Lüneburg. Auf die Fürsprache von Schütz hin ging L. 1655 als Kapellmeister an die Wolfenbütteler Hofkapelle. Seit 1663 wirkte er als Kapellmeister an der Zeitzer Hofkapelle, die er aber bereits zwei Jahre später – angeblich wegen einer Rivalität mit dem Konzertmeister – verließ. Die folgenden Jahre verbrachte L. vermutlich ohne feste Anstellung, bis man ihm 1682 das Organistenamt an der St. Nikolai-Kirche in Lüneburg übertrug, das er wahrscheinlich bis zu seinem Lebensende ausübte.

    Bedeutend ist L. besonders als Komponist der ältesten erhaltenen deutschen Suiten mit einer einleitenden, sich an die ital. Kammersonate anlehnenden, sonst aber frei gestalteten Sinfonia: „Synfonien, Gagliarden,|Arien, Balletten, Couranten, Sarabanden mit 3 oder 5 Instrumenten“ (1658). Im Bereich der Vokalmusik komponierte L. nach ital. Vorbild Arien, die er mit Ritornellen thematisch verknüpfte: „Einstimmige Arien mit 2-st. Ritornellen“ (1682); ebenso sind die Melodien seiner Liedersammlungen (Zweyer gleichgesinnter Freunde Tugend- und Schertzlieder, 1657; Salanische Musenlust, 1665) wie auch seine fragmentarisch überlieferten „Neuen Geistlichen Concerte mit 1, 2, 3 Stimmen zu singen und 2 Violinen“ (1660) überwiegend instrumental konzipiert. Neben einigen zum Teil verschollenen Opern hat L. Kanons über geistliche Texte komponiert, die von Schütz begutachtet worden sind und die W. C. Printz veranlaßten, L. in seinen „Historischen Beschreibungen“ von 1690 als „einen berühmten Musicus in Stylo Canonico“ zu bezeichnen.

  • Werke

    W-Ausgaben Synfonia Nr. 3 aus Synfonia, Arien, b. H. Riemann, Zur Gesch. d. dt. Suite, in: Sammelbde. d. Internat. Musikges. VI, 1904/05, S. 505 ff.;
    Capriccio à 2 Clarini aus Sonaten, Canzonen u. Capriccen, bei A. Einstein, Ital. Musiker am Hofe d. Neuburger-Wittelsbacher, ebd. IX, 1907/08, S. 376 ff.;
    Arien mit Ritornellen aus Salan. Musenlust, hrsg. v. A. Rodemann, in: Nagels Musikarchiv 32, 1929;
    2 Suiten f. Streicher aus Synfonia, Gagliarden, Arien, hrsg. v. dems., ebd. 67, 1930 (Neudr. 1960);
    Aria II aus Salan. Musenlust, bei H. J. Moser, Das dt. Sololied, in: Das Musikwerk, 1957.

  • Literatur

    ADB 23, S. 767;
    Ph. Spitta, I. S. Bach I, ⁶1964;
    H. Riemann, Zur Gesch. d. dt. Suite, in: Sammelbde. d. Internat. Musikges. VI, 1904/05, S. 505 ff.;
    MGG VIII (W-Verz., L, P);
    Riemann, Erg.bd.

  • Porträts

    Kupf. v. J. Dürr n. Gem. v. Ch. Schäffer, Abb. In MGG VIII.

  • Autor/in

    Mechthild Albus
  • Zitierweise

    Albus, Mechthild, "Löwe, Johann Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 83-84 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10138310X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA