Lebensdaten
1859 – 1935
Geburtsort
Schöpfurth bei Eberswalde
Sterbeort
Berlin-Charlottenburg
Beruf/Funktion
Physiker ; Ingenieur
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 135729947 | OGND | VIAF: 65230184
Namensvarianten
  • Ebeling, August

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Ebeling, August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135729947.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August (1821–1905), Tischlermeister;
    M Bertha Kühne (1831–1924);
    1897 Hedwig Messerschmidt (1875–1947);
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    E. studierte in Freiburg (Breisgau) und in Berlin (H. von Helmholtz, F. von Richthofen). 1884 promovierte er zum Dr. phil. Nach dem Staatsexamen war er kurze Zeit am Realgymnasium zu Berlin tätig. – 1889 trat E. in die|Dienste der Firma Siemens & Halske, Berlin. Bis 1892 wirkte er dort unter W. von Siemens im Laboratorium. Dann folgte er einem Rufe seines früheren Lehrers H. von Helmholtz an die Physikalisch-Technische Reichsanstalt, wo er die Leitung der magnetischen Arbeiten übernahm. 1897 kehrte er zu Siemens & Halske zurück. Dort wurde ihm die Leitung der Abteilung Schwachstromkabel übertragen. Seine Hauptaufgabe erblickte E. in der Entwicklung leistungsfähiger Fernsprechkabel für den Weitverkehr. Auf seine Empfehlung erwarb die Siemens & Halske AG um die Jahrhundertwende die europäischen Lizenzen auf die Patente Michael Pupins, in denen dieser ein Verfahren angegeben hatte, durch Einbau von Selbstinduktionsspulen den Fernsprechverkehr auf größere Entfernungen zu ermöglichen. Der praktischen Durchführung stellten sich aber noch zahlreiche Probleme hemmend in den Weg, die E. zusammen mit F. Dolezalek in seinem Laboratorium bei mühsamer Forschungsarbeit löste. Mit den durchgebildeten Pupinspulen wurde eine Verbesserung der Übertragung höherer Frequenzen auf weiten Strecken erreicht, so daß die früher dumpfe Kabelsprache wieder natürlich wurde. 1901-03 entstand unter Leitung E.s als erste pupinisierte Telephon-Verbindung das Postkabel Berlin-Potsdam. 1906 legte E. das erste Pupin-Tiefseekabel durch den Bodensee (Friedrichshafen-Romanshorn), welches einem Druck bis zu 25 atm. standhalten mußte. Die Erfolge mit diesen Pupin-Fernsprechleitungen führten dazu, daß E. für Siemens & Halske 1912 den Bau des Rheinlandkabels Berlin-Köln übernehmen konnte. Nach dem 1. Weltkrieg wurde diese wirtschaftswichtige Nachrichtenverbindung erfolgreich vollendet. Sie bildete nun den Auftakt zum Aufbau eines großen europäischen Fernsprechnetzes. E. war 1920 als Nachfolger A. von Eickens Leiter des Siemens-Kabelwerkes Berlin-Gartenfeld geworden, 1921 Leiter der Siemens-Kabelgemeinschaft, die das gesamte Kabel- und Leitungsgebiet des Hauses umfaßt. Gleichzeitig trat E. als stellvertretendes, 1925 als ordentliches Mitglied in die Vorstände der Siemens & Halske AG und der Siemens-Schuckertwerke GmbH (bis 1929) ein. Dem Aufsichtsrat der 1921 gegründeten Deutschen Fernkabel-Gesellschaft gehörte E. bis zu seinem Lebensende an. - Dr.-Ingenieur E. halber (TH Danzig 1922).

  • Werke

    u. a. Unterss. üb. telephon. Fernleitungen Pupin’schen Systems, in: Elektrotechn. Zs. 23, 1902, S. 1059-63 (mit F. Dolezalek); Über das im Bodensee verlegte Fernsprechkabel mit Selbstinduktionsspulen nach d. Pupin’schen System, ebd. 28, 1907, S. 661/67;
    Erfahrungen b. d. Fabrikation u. Verlegung d. Fernkabels auf d. Strecke Berlin-Magdeburg, ebd. 35, 1914, S. 695;
    Zehn J. Dt. Fernkabel-Ges., ebd. 52, 1931, S. 721; Werner v. Siemens u. die Seetelegraphen-Kabel, in: Helios v. 13.12.1916, S. 11: Die Herstellung d. Rheinlandkabels mit s. Pupinspulen, in: Das Rheinlandkabel, hrsg. v. Reichspostministerium, 1921.

  • Literatur

    Elektr. Nachr.technik, 1935, S. 35 (P);
    Telegr.- u. Fernsprechtechnik 24, 1935, S. 51 f. (P);
    Siemens-Mitt., Nr. 158 v. Febr. 1935;
    H. Borchardt u. S. v. Weiher, Festschr. 75 J. Siemens-Kabelwerk Berlin, 1951, S. 17;
    Rhdb. (P);
    Pogg. VI.

  • Autor/in

    Sigfrid von Weiher
  • Zitierweise

    Weiher, Sigfrid von, "Ebeling, August" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 218-219 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135729947.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA