Lebensdaten
1833 – 1907
Geburtsort
Bonn
Sterbeort
Koblenz
Beruf/Funktion
Musikwissenschaftler ; Gymnasialdirektor
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 18944181X | OGND | VIAF: 42579461
Namensvarianten
  • Deiters, Hermann Clemens Otto
  • Deiters, Hermann
  • Deiters, Hermann Clemens Otto
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Deiters, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd18944181X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter Franz Ignaz (1804–61, kath.), Prof. des dt. Rechts in Bonn, 1848 Abg. in der Paulskirche (s. ADB V), S des Herm. Clemens (1773–1854), kaiserlicher Notar, Quästor der Ak. Münster, u. der Lydia Wilh. Faerber;
    M Emilie (1808–94, ev.), T des Hüttenverwalters Anton Otto Bausch (1780–1835) u. der Wilh. Cornelie Armack;
    B Otto (1834–63), Mediziner in Bonn (s. BLÄ);
    Vt Heinr. (1840–1916), Landschaftsmaler u. Schriftsteller;
    1) Bonn 1866 Agnes (1838–84), T des Geologen u. Montanisten Herm. Jos. Burkart (1798–1874, s. ADB III) u. der Johanna Forstheim, 2) Koblenz 1886 Sibylla (1844–1934), T des Prof. der klassischen Philol. Frdr. Heimsoeth (1818–1877, s. ADB XI) u. der T der Archäologin Sibylle Mertens-Schaaffhausen (1797–1857);
    3 S, 2 T aus 1), 2 T aus 2); Neffe (Sohn des Heinr.) Hans (1869–1922), Maler, Zeichner u. Buchillustrator.

  • Biographie

    Nach kurzem philologischen Studium sah sich D. unter dem Einfluß des Vaters zunächst zur Rechtswissenschaft gedrängt, verbrachte nach der juristischen Promotion in Bonn 1854 einen Winter als Auskultator am Berliner Stadtgericht, um dann in Bonn erneut Philologie zu studieren. Nach der zweiten Promotion mit einer archäologischen Dissertation und der Staatsprüfung sah er, ganz dem Vorbild seines Lehrers Otto Jahn folgend, ein Ziel vor sich, das ihm vom sicheren Boden der Philologie aus den ersehnten Weg zum musikalischen Kennertum versprechen konnte. Er war im Schuldienst zunächst in Bonn und Düren, vorübergehend im Osten, seit 1883 wieder in der rheinischen Heimat als Gymnasialdirektor und seit 1885 als Provinzialschulrat in Koblenz tätig, wobei er den Schuldienst niemals nur als den nicht zu umgehenden Nährberuf für den Musikschriftsteller empfand. Als ihm 1894 die Nachfolge Ph. Spittas in seinen musikalischen Ämtern angeboten wurde, gab für die Absage sein Wunsch, für den Rest des Lebens der Schule treu zu bleiben, den entscheidenden Ausschlag. Als junger Gymnasiallehrer machte er den Bonner Theologiestudenten Nietzsche zuerst mit der Musik Schumanns bekannt. Vielseitige Beziehungen zu Künstlern, Kritikern und Musikgelehrten verbanden D. mit dem Musikleben seiner Zeit, wobei sein Verhältnis zu Brahms, dem er die erste in Buchform erschienene Biographie widmete, und zu M. Bruch im Vordergrund stand. Der Weg von der Philologie zur Kunst führte den Schüler Jahns zunächst|zu einer Beschäftigung mit der antiken Musik. Seine Bearbeitung der 3. Auflage von Jahns Mozartbiographie (1889–91), vor allem aber die deutsche Bearbeitung der damals noch nicht im englischen Original erschienenen Beethovenbiographie des Amerikaners A. W. Thayer seit 1866 (in 3 Bänden, denen, von H. Riemann betreut, noch 2 weitere folgten) sind Gipfelleistungen in der Geschichte der neueren Musikerbiographie geworden. Manche heute noch wertvolle Beiträge zur Beethovenforschung schließen sich an.

  • Werke

    J. Brahms im Briefwechsel mit K. Reinthaler, M. Bruch, H. D. …, hrsg. v. W. Altmann, 1908, = Brahms Briefwechsel III, ²1912, S. 115-26.

  • Literatur

    J. Asbach. H. D., in:Bursian-Jberr. 31, 1908, S. 127-49 (W-Verz.);
    W. Kahl, H. D., Zu s. 100. Geb.tag, in: Zs. f. Musikwiss. 15, 1933, S. 394-403;
    ders., Brahms u. D., in: Köln. Ztg. v. 8. Mai 1933, Nr. 245;
    ders., Musikerbriefe an H. D., in: Zs. f. Musik 105, 1938, S. 31-34;
    ders., Aus d. Kämpfen um Brahms, in: 106. Niederrhein. Musikfest, Jb. 1951, S. 57-63;
    ders., Zur Barmer Erstaufführung d. „Odysseus“ von M. Bruch (1873), nach unveröff. Briefen (v. Bruch an H. D.), in: Btrr. z. Musikgesch. d. Stadt Wuppertal, 1954, S. 32-50;
    A. Einstein, Das neue Musiklex., 1926, S. 137;
    Riemann;
    Grove. - Zu Vt Heinr.: DBJ I (Tl. 1916); zu N Hans:
    DBJ IV (Tl. 1922).

  • Porträts

    Zeichnungen v. Aug. Bausch, 1853 u. 1858 (im Bes. v. W. Kahl, Köln).

  • Autor/in

    Willi Kahl
  • Zitierweise

    Kahl, Willi, "Deiters, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 572-573 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd18944181X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA