Lebensdaten
1911 – 1986
Geburtsort
Chemnitz
Sterbeort
(Ost-)Berlin
Beruf/Funktion
SED-Funktionär
Konfession
konfessionslos
Normdaten
GND: 118626639 | OGND | VIAF: 7909229
Namensvarianten
  • Verner, Paul

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Zitierweise

Verner, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118626639.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wenzel (1887–1938), Metallarb., Vors. d. Betriebsrats d. Zimmermann-Werke in Ch., Funktionär der KPD;
    M Anna Thiel (* 1886), Textilarb.;
    B Waldemar (eigtl. Johannes) (1914–82), emigrierte 1935–45 in d. UdSSR u. n. Dänemark, 1950–52 Gen.inspekteur d. Seepolizei d. DDR, 1952 Vizeadmiral, 1957–59 Chef d. Seestreitkräfte, 1959–78 stellv. Min. f. Verteidigung u. Chef d. pol. Verw. d. Min. (s. Biogr. Hdb. SBZ/DDR; Wer war wer DDR; BHdE I; Generale NVA);
    Irma Schmidt (1905–90), Stenotypistin, emigrierte 1934 n. Prag u. 1939 n. Schweden, Mitgl. d. Freien Dt. Kulturbundes, seit 1946 Funktionärin d. SED, stellv. Chef.red. d. „Neuer Weg“, stellv. Abt.leiterin im ZK d. SED, 1971 Mitgl. d. Zentralen Revisionskomm., T e. kaufm. Angest.; kinderlos.

  • Biographie

    V. besuchte die Volks- und Oberrealschule und arbeitete nach einer Maschinenschlosser-Lehre als Metallarbeiter. 1925 trat er in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) ein, 1929 in die KPD, gleichzeitig war er Volontär im KPD-Verlag „Kämpfer“ in Chemnitz. 1930 übernahm er die Funktion des 1. Sekretärs der Unterbezirksleitung des KJVD Leipzig, gehörte der KJVD-Bezirksleitung (BL) Sachsen an und war Redakteur der Zeitung „Junge Garde“ in Berlin. Seit 1932 Korrespondent dieser Zeitung in Moskau, arbeitete er in Rußland kurzzeitig auch als Werkzeugschlosser und seit Ende 1933 als Referent im skandinav. Länderbüro der „Kommunistischen Jugend Internationale“ (KJI) in Moskau. 1935 wurde er Chefredakteur der „Jungen Garde“ in Paris, dann Leiter der Abschnittsleitung West des KJVD in Amsterdam. Ende 1936 reiste V. nach Spanien, wo er bei der 15. Internationalen Brigade als Leutnant im Bürgerkrieg kämpfte und Redakteur der Zentralzeitung „El Voluntario de la Libertad“ war. Im Feb. 1939 kam V. über Frankreich, Amsterdam und Kopenhagen nach Schweden, wo er die Arbeit der KPD-Abschnittsleitung Mitte unterstützen sollte. Er arbeitete als Schlosser, wurde im Okt. 1939 wegen seiner politischen Tätigkeit von der schwed. Polizei verhaftet und war 1940–42 interniert. Seit Aug. 1943 arbeitete er wieder als Metallarbeiter mit Aufenthaltsbeschränkung außerhalb von Großstädten. 1946 kehrte V. nach Deutschland zurück und wurde Mitglied der KPD/SED. Er war gemeinsam mit Erich Honecker (1912–94) im März 1946 Mitbegründer der FDJ, Chefredakteur und Gesellschafter im Verlag „Neues Leben“, gehörte bis 1949 dem Sekretariat des FDJ-Zentralrats an und leitete zeitweise auch die Abteilung Jugend des SED-Parteivorstands. 1949 wurde V. Leiter der Organisations-Abteilung des SED-Parteivorstands. Von 1950 bis zu seinem Tod gehörte er dem ZK der SED an. 1950–53 Sekretär des ZK für gesamtdt. Fragen, leitete V. bis 1958 die entsprechende Abteilung des ZK (Westabteilung). Hier war er verantwortlich für die konspirative Arbeit der SED mit der seit 1956 verbotenen KPD in der Bundesrepublik. 1958–63 war er Kandidat, anschließend bis 1984 Mitglied des Politbüros des ZK der SED, ferner 1958–86 Mitglied der Volkskammer und hier 1971–86 Vorsitzender des Ausschusses für Nationale Verteidigung.

    1958/59 und 1971–84 gehörte V. dem Sekretariat des ZK an, zuständig u. a. für Sicherheit, Frauen, Jugend (1971–83 auch Leiter der Jugendkommission des Politbüros), Sport, Finanzverwaltung und Parteibetriebe. Er avancierte in den 1960er und 1970er Jahren zum „zweiten Mann“ in der Führung der SED, zunächst hinter Walter Ulbricht (1893–1973), dann hinter Honecker. Von Feb. 1959 bis zum Wechsel von Ulbricht zu Honecker im Mai 1971 war V. 1. Sekretär der SED-BL Berlin. 1971–86 war er Mitglied, 1981–84 Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR. 1984 trat er aus gesundheitlichen Gründen von den meisten Ämtern zurück.

  • Auszeichnungen

    A VVO in Gold (1961), Ehrenspange (1971);
    Karl-Marx-Orden (1969, 1976);
    Kampforden „Für Verdienste um Volk u. Vaterland“ in Gold (1970);
    Orden Gr. Stern d. Völkerfreundschaft (1986).

  • Werke

    W Für d. Wohl d. Arbeiterkl. u. d. ganzen Volkes, Ausgew. Reden u. Aufss.,1976;
    Ausgew. Btrr. v. P. V., Mitgl. d. Politbüros u. Sekr. d. ZK d. SED in d. Zs. „Neuer Weg“ aus d. J. 1946 bis 1980, 2 Bde., 1976;
    Auf bewährtem Kurs f. Sozialismus u. Frieden, Ausgew. Reden u. Aufss., 1981;
    Die Aktualität d. Marxschen Staatslehre, in: Einheit 38, 1983, S. 252–58.

  • Literatur

    L Michael Scholz, Skandinav. Erfahrungen erwünscht? Nachexil u. Remigration, d. ehem. KPDEmigranten in Skandinavien u. ihr weiteres Schicksal in d. SBZ/DDR, 2000;
    W. Mensing, SED-Hilfe f. Westgenosse, Die Arb. d. Abt. Verkehr b. ZK d. SED im Spiegel d. Überlfg. d. MfS d. DDR (1946–1976), 2010;
    BHdE I;
    Wer war wer DDR;
    SED-Kader; – Qu BA Berlin, Kaderakte.

  • Porträts

    P Photogrr. (BA Berlin, Bilddatenbank).

  • Autor/in

    Andreas Herbst
  • Zitierweise

    Herbst, Andreas, "Verner, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 765 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118626639.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA