Lebensdaten
1787 oder 1788 – 1835
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Theaterschriftsteller ; Schauspieler
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 116311118 | OGND | VIAF: 13054762
Namensvarianten
  • Angely, Louis Jean Jacques
  • Angely, Louis
  • Angely, Louis Jean Jacques
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Porträt(nachweise)

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Zitierweise

Angely, Louis, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116311118.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jean Gorges Louis Angely (* 1761), Kantor an der französischen reformierten Kirche in Leipzig;
    M Jeanne Marie (1761–1801), T des André Rée;
    Gvv Antoine Angely (1722–85), Kantor in Leipzig;
    Gmv Jeanne Bruière (1724–1810);
    Stettin 1.12.1810 Friederike Krell; 1 T.

  • Biographie

    A., der trotz unvorteilhafter äußerer Erscheinung schon früh zum Theater ging, kam über Riga, Reval, Mitau und Petersburg nach Berlin, wo er 1828-30 als Komiker und Regisseur am Königstädtischen Theater wirkte. Anschließend betätigte er sich bis zu seinem Tode als Gastwirt. Als Schauspieler war A. unbedeutend, zeigte als Regisseur jedoch einiges Geschick. Sein Bestreben, ein Berliner Volkstheater zu gründen, scheiterte an der Verkennung der geistigen Ansprüche des Volkes. A. hat sich einen Namen als Verfasser von Theaterstücken gemacht. Durch zahlreiche, den Berliner Volkstypus mit seiner Mischung aus Übermut, Selbstironie, Kritiklust und Sentimentalität charakterisierende, musikalisch durchsetzte Berliner Volksstücke (z. B. „Das Fest der Handwerker“, 1834) legte er den Grundstein zur Berliner Lokalposse. A. erwies sich außerdem als geschickter Umarbeiter französischer Vaudevilles und führte so dieses Genre zu neuer Blüte.

  • Werke

    u. a. Vaudevilles u. Lustspiele, 3 Bde., 1828–34;
    Neuestes komisches Theater, 3 Bde., 1836–41.

  • Literatur

    ADB I;
    R. Blum-K. Herlossohn-H. Marggraf, Allg. Theaterlex., 1839;
    K. v. Holtei, Vierzig Jahre, 1859–60;
    H. Anschütz, Erinnerungen, 1866, S. 128 f.;
    Brümmer, 1884;
    W. Eylitz, Das Königstädt. Theater zu Berlin, Diss. Rostock 1940;
    Goedeke XI/1, 1951, S. 447-59, 611.

  • Autor/in

    Hans Knudsen
  • Zitierweise

    Knudsen, Hans, "Angely, Louis" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 291 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116311118.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Angely: Louis A., geb. 1788 in der französischen Colonie zu Berlin, 16. Nov. 1835. Schon als Knabe betrieb er theatralische Uebungen und widmete sich sehr jung dem Schauspielerberufe. Das Geschick trieb ihn in die deutschen Provinzen Rußlands. Später wurde er Mitglied des deutschen Hoftheaters in St. Petersburg. 1828 kam er als Schauspieler und Regisseur an das Königsstädter Theater nach Berlin. Er spielte komische Rollen, ohne besonderes Glück. Seine Persönlichkeit — er war klein und unansehnlich — war ihm nicht günstig. Als Regisseur jedoch bewährte er Einsicht und Geschmack. Er ist bekannt geworden als Verfasser einer großen Reihe von Vaudevilles und Possen, welche er nach französischen Mustern verfaßte und mit Geschick und Glück Berliner Localverhältnissen anzupassen wußte. Es ist Mode geworden, auf Angely's Thätigkeit mit Geringschätzung herabzublicken. Der aufmerksam beobachtende Theaterfreund hat keine Ursache, in diesen wegwerfenden Ton einzustimmen. Im Gegentheil darf man ihm echte Heiterkeit, harmloses Gemüth und bescheidene Nurtreue nachrühmen. Seine Arbeiten stehen hoch über den Productionen ähnlicher Richtung aus neuerer und neuester Zeit, ja einige davon, wie das bekannte „Fest der Handwerker" dürfen als Genrebilder aus dem Volksleben einen gewissen Werth in Anspruch nehmen. Die beliebtesten seiner dramatischen Arbeiten waren außer dem Fest der Handwerker: „List und Phlegma", „Paris in Pommern", „7 Mädchen in Uniform", „Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten", „Der hundertjährige Greis", „Schülerschwänke", „Wohnungen zu vermiethen", „Die Schneider-Mamsells", „Die Schwestern“, „Die beiden Hofmeister“ etc. Sie sind gesammelt unter dem Titel „Vaudevilles und Lustspiele von Louis Angely“, 4 Bde., Berlin 1842.

    1830 verließ A. das Königstädter Theater und wurde Gastwirth. Er lebte fortan nur seinen litterarischen Arbeiten.

    • Literatur

      N. Nekrol. 1835, S. 1007.

  • Autor/in

    Förster.
  • Zitierweise

    Förster, "Angely, Louis" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 457 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116311118.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA