Lebensdaten
1876 – 1931
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Anglist
Konfession
lutherisch?
Normdaten
GND: 116096039 | OGND | VIAF: 111520620
Namensvarianten
  • Dibelius, Otto Franz Wilhelm
  • Dibelius, Wilhelm
  • Dibelius, Otto Franz Wilhelm
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Dibelius, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116096039.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto (1842–1926), Geh. Regierungsrat, S des Wilh. s. Genealogie (1);
    M Marg., T des Pfarrers Moritz Käuffer in Gerlachsheim;
    Ov Franz s. (1);
    B Otto (1880-1967), ev. Bischof von Berlin, Mitgl. des Präsidiums des Weltkirchenrats u. des Ökumenischen Rates der Kirchen, Vors. des Rates der ev. Kirche Deutschlands, Franz|(gef. 1916), Privatdozent der Archäologie in Bonn;
    Vt Martin s. (2);
    1907 Martha (* 1884), T des Superintendenten Johannes Daniels ( 1931) in Eickel u. der Bertha Nieden;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    Vorwiegend in Berlin als Schüler Alois Brandls ausgebildet, wozu der Einfluß von Lehrern wie Erich Schmidt, Paulsen und Treitschke kam, habilitierte sich D. 1901 in Berlin und wurde 1903 Professor an der Königlichen Akademie in Posen, 1911 Professor am Kolonialinstitut in Hamburg. Seine weitere Laufbahn führte ihn als Ordinarius nach Bonn (1918) und schließlich nach Berlin (1925). Als Literaturhistoriker galt sein Hauptinteresse der Geschichte des englischen Romans. Seine „Englische Romankunst“ (1910, ²1922) ist trotz gewisser methodischer Unvollkommenheiten eine noch heute nicht zu entbehrende Behandlung eines wenig bearbeiteten Gegenstandes. Voll gereift ist seine wissenschaftliche Auffassung dann in der ausführlichen Monographie über Charles Dickens (1916, ²1926), die als eine der nicht eben zahlreichen, über das Biographische hinausgehenden abgerundeten Gesamtdarstellungen einer englischen Dichterpersönlichkeit zu den Meisterleistungen der deutschen Anglistik gehört. Seit seiner Jugend an politischen Dingen interessiert, hatte D. durch seine Tätigkeit beim Kriegspresseamt während des ersten Weltkrieges Gelegenheit, Stoff für eine politische Landeskunde Englands zu sammeln, die dann 1923 erschien (England, ⁵1929, englische Übersetzung New York und London 1930). Obwohl naturgemäß durch die Entwicklung der letzten Jahrzehnte in den Einzelheiten überholt, bleibt das fesselnd geschriebene Werk der bisher gelungenste Versuch, alle Lebensbereiche eines führenden Landes der Gegenwart im Zusammenhang und aus ihren historischen Voraussetzungen zu erfassen und so zu einer Gesamtcharakteristik einer Nationalkultur zu gelangen. D. wurde dadurch zum Hauptexponenten der kulturkundlichen Richtung der deutschen Anglistik. Bei einem Studienaufenthalt in Kanada, 1928, sammelte er Material für ein ähnliches Werk über dieses Land, dessen Vollendung jedoch durch seinen Tod verhindert wurde. Die Manuskripte gingen 1945 verloren.

  • Werke

    Weitere W John Capgrave u. d. engl. Schriftsprache, in: Anglia 23 u. 24, 1901 (zuerst 1899 als phil. Diss.);
    Bismarck u. d. Aufgaben unserer Zeit, 1904;
    Zur Stoffgesch. d. Titus Andronicus, in: Shakespeare-Jb. 48, 1912, S. 1-80;
    Zu d. Pickwick Papers, in: Anglia 35, 1912, S. 101-10;
    Engl. Berr. üb. Hamburg u. Norddtld. aus d. 16. bis 18. Jh., in: Zs. d. Ver. f. hamburg. Gesch. 19, 1917;
    Zum Jubiläum d. Robinson Crusoe, in: Velhagen u. Klasings Mhh. 33, 2, 1919, S. 209-13;
    Die Selbständigkeitsbewegung d. engl. Kolonien, in: Anglica, Unters, z. engl. Philol., A. Brandl … überreicht, = Palästra 147, 1925, S. 104-57;
    Mehr als 30 meist kleinere verstreute Aufsätze zw. 1912 u. 1931;
    - Hrsg.: The Cobbler's Prophecy v. R. Wilson, in: Shakespeare-Jb. 33, 1897, S. 3-48;
    seit 1922 Hdb. d. engl.-amerikan. Kultur.

  • Literatur

    Nachrufe: A. Brandl, in: Archiv f. d. Stud. d. neueren Sprachen 159, 1931, S. 1;
    R. J., in: Die Lit., Mschr. f. Lit.-freunde 33, 1930/31, S. 393 f. (L);
    J. Albani, in: Allg. Münchener Rdsch. 31, 1931, S. 662;
    - A. Ehrenteich, W. D. u. d. dt.-engl. Jugendbewegung, in: Zs. f. franz. u. engl. Unterricht 30,1931, S. 317-20;
    H. Lehmann, in: Dt. Arb., Sudetendt. Mschr. 30, 1931, S. 190;
    - Zu B Franz:
    DBJ I (Tl. 1916, L).

  • Porträts

    H. O. Dibelius, Köln-Riehl, Heimstätten, Haus I.

  • Autor/in

    Ludwig Borinski
  • Zitierweise

    Borinski, Ludwig, "Dibelius, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 632-633 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116096039.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA