Lebensdaten
um 1440 – 1526 oder 1527
Geburtsort
Augsburg
Sterbeort
Schwabmünchen
Beruf/Funktion
Spruchdichter
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118812653 | OGND | VIAF: 485145858089023022200
Namensvarianten
  • Breining, Georg
  • Breining, Jörg
  • Preining, Georg
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Preining, Jörg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118812653.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef, Weber;
    M Anna;
    B Franz;
    N. N.;
    S Franz (1528 als Wiedertäufer aus A. verwiesen).

  • Biographie

    Seit 1472 als Weber ohne nennenswertes Einkommen mit wechselnden Wohnorten in Augsburg belegt, wurde P. 1484 als Prediger aktiv. Sechs Wochen lang hielt er sich in der Nähe der St. Radegundis-Kapelle außerhalb Augsburgs auf und lehrte von einem Baum herab. Es sind 32 mystisch geprägte Reimpaarsprüche zu je 72 Versen erhalten, die möglicherweise Zusammenfassungen seiner Predigten sind und durch deren Vertrieb P. wohl zu einem seit 1485 nachgewiesenen ansehnlichen Vermögen kam. Die Texte beschäftigen sich bevorzugt mit der richtigen Weise, Gott zu dienen und sich ihm anzunähern, mehrere thematisieren rechtes Beten. Einige gehen von einem Bibelzitat aus, andere von Alltagserfahrungen oder Naturgleichnissen. Daß P. sich am Ende der Texte stets als Bruder bezeichnet, wurde als Indiz für eine Ordensmitgliedschaft mißverstanden, ist jedoch wohl als Ausdruck seiner Vorstellung von Laienpriestertum zu interpretieren.

    Mit dem Lob des Laien im Vergleich zur kirchlichen Hierarchie beschäftigt sich eines von vier Liedern nach der bekannten Melodie von „Maria zart“. Der Erstdruck von 1503 zeigt, daß sich P. auch später noch mit geistlicher Dichtung beschäftigte. Zwei weitere geistliche Lieder geben die Legenden des Augsburger Lokalheiligen St. Ulrich und des hl. Alexius wieder. Ein schwankhaftes Meisterlied belegt, daß sich P. offenbar auch durch weltliche Dichtung seinen Lebensunterhalt zu verdienen suchte.

    1504 verließ P. Augsburg unter Aufgabe seines Bürgerrechts aus unbekannten Gründen und lebte bis etwa 1527 in Schwabmünchen. Vermutlich 1526 wurden zwei geistliche Sendbriefe P.s durch den täuferisch gesinnten Heinrich Steiner in Augsburg gedruckt, die zwar auf Tagesereignisse nicht eingehen, doch offenbar unter dem Eindruck der gewandelten konfessionellen Fronten im Stil der Paulus- und Johannesbriefe die alten Anhänger (Brüder Christi) zur Glaubenstreue ermahnen.

  • Werke

    Ausgg. d. Sprüche u. Lieder in: Th. Cramer (Hg.), Die kleineren Liederdichter d. 14. u. 15. Jh., III, 1982, S. 20-135 u. 538-42.

  • Literatur

    ADB III (s. Breining);
    L. Keller, Die Kultgesellschaften d. dt. Meistersänger u. d. verwandten Sozietäten, in: Mhh. d. Comenius-Ges. 11, 1902, S. 274-92;
    F. Roth, Der Meistersinger Georg Breuning u. d. rel. Bewegung d. Waldenser u. Täufer im 15. u. 16. Jh., ebd. 13, 1904, S. 74-93;
    L. Liefländer-Koistinen, Stud. zu J. P., Ein Weber, Dichter u. Laienprediger im spätma. Augsburg, 1986, S. 165-70;
    dies., in: Vf.-Lex. d. MA²;
    Vf.-Lex. d. MA;
    de Boor-Newald IV/2, 19 f.;
    Augsburger Stadtlex., 1985;
    Kosch, Lit.-Lex.³.

  • Autor/in

    Johannes Rettelbach
  • Zitierweise

    Rettelbach, Johannes, "Preining, Jörg" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 686 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118812653.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Breining: Jörg B., ein Augsburger, lebte zu Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, und scheint, da er sich als „Bruder“ bezeichnet, Mönch oder Laienbruder gewesen zu sein. Unter seinen in meistersängerischem Stile und Tone verfaßten Gedichten befindet sich ein Leben des heil. Ulrich von Augsburg und des heil. Alexius, letzteres vom J. 1488, beide in des Regenbogen langem Tone. Andere meist geistliche Spruchgedichte sind in Hss. und alten Drucken erhalten, jene Legenden in der von dem Augsburger Weber Simprecht Kröll geschriebenen Hs. vom J. 1516.

    • Literatur

      Maßmann's Alexius, S. 11. 147. Goedeke, Grundriß, S 92.

  • Autor/in

    K. Bartsch.
  • Zitierweise

    Bartsch, Karl, "Preining, Jörg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 286 unter Breining, Jörg [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118812653.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA