Lebensdaten
1870 – 1948
Geburtsort
Gerolzhofen (Unterfranken)
Sterbeort
Stabio (Schweiz)
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 11852478X | OGND | VIAF: 10637064
Namensvarianten
  • Derleth, Ludwig
  • Derleth, Ludwig Benjamin

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Derleth, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11852478X.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh., Jurist;
    M Maria Strobel;
    Cristina, T des Cristiano Ulrich u. der Maria Baartz.

  • Biographie

    D. verbrachte seine Jugend in Münnerstadt und Nürnberg, studierte dann Literatur, später auch Psychiatrie in München, wo er lange Jahre lebte. Nach längeren Aufenthalten in Paris und Rom, ließ er sich in Perchtoldsdorf bei Wien nieder. Von 1935 bis zu seinem Tode lebte er zurückgezogen in San Pietro di Stabio.

    In seinen Anfängen gehörte er zum Stefan-George-Kreis, von dem er sich später ganz löste. In den „Blättern für die Kunst“, an denen D. mitarbeitete, ebenso wie am „Pan“, bezeichnete ihn George als „unerbittlichen Verlanger“, als „eine Imperatoren-Natur auf dem Boden der christlichen Welt“. Thomas Mann schildert ihn ironisch in der Novelle „Beim Propheten“. Durchdrungen von tiefem religiösen Ernst und pessimistischer Zeitkritik, setzte er sich immer wieder mit Glaubensfragen auseinander. Sein erstes Werk, „Proklamationen“, ist ein „seltsames Gemisch von Prophetie und kriegerischem Manifest“ (K. Muth). Er sieht darin Christus als Imperator maximus, will das Christentum innerhalb der Christenheit verbreiten. - In seinem Hauptwerk, „Der Fränkische Koran“ (1933), versucht D. in 15 000 Versen eine umfassende Verkündigung seiner Welt- und Menschenauffassung. Gläubige Inbrunst und religiöser Eifer trieben ihn immer wieder zu starker Polemik gegen die katholische Kirche, in der er gleichwohl fest wurzelte.

  • Werke

    Weitere W u. a. Die Proklamationen, 1904 (veröff. 1919);
    Die Lebensalter (Auszug a. d. Fränk. Koran), 1937;
    Seraphinische Hochzeit, 1939;
    Der Tod d. Thanatos, 1946.

  • Literatur

    F. Wolters, Stefan George u. d. Bll. f. d. Kunst, 1930;
    K. Muth, L. D., in: Hochland, 31. Jg., II. Bd., April-Sept. 1934, S. 176-79;
    P. van der Meer de Walcheren, Heimweh nach Gott, 1937;
    W. v. d. Steinen, Genies d'un autre monde, in: Suisse Contemporaine Nr. 9, 1942;
    H. Crossrieder, Zur Dichtung L. D.s. in: Schweizer Rdsch., Mai, Einsiedeln 1944;
    Chr. Derleth, Über d. Tod d. Thanatos v. L. D., in: Wort u. Wahrheit 2, 1946;
    F. v. Dauber, L. D., der Dichter u. sein Werk, Diss. Wien 1946 (W, L);
    Kosch, Lit.-Lex. (W, L);
    E. Alker, Gesch. d. dt. Lit. II, 1950, S. 463 f.;
    K. A. Kutzbach, Autorenlex. d. XX. Jh., 1952, S. 31 (W, L).

  • Autor/in

    Helmut Motekat
  • Zitierweise

    Motekat, Helmut, "Derleth, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 606 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11852478X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA