Lebensdaten
1864 – 1937
Geburtsort
Alexandrien (Ägypten)
Sterbeort
Chur
Beruf/Funktion
Romanist
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 117683515 | OGND | VIAF: 95156164
Namensvarianten
  • Planta, Robert
  • Planta, Robert von
  • De Planta, Robert
  • mehr

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Zitierweise

Planta, Robert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117683515.html [30.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter Conradin (1829–1910), Kaufm., Gründer e. Baumwolluntern, in A. u. d. Handelshauses Planta in Graubünden, später Hist. (s. L), S d. Albert Dietegen (1780–1852) u. d. Maria Magdalena Conrad (* 1795), aus Baldenstein;
    M Eva de Flugi (1826–1903), aus alter engadin. Fam.;
    B Franz (1895–1946), trat als Teilh. in d. väterl. Untern, in A. ein;
    – ⚭ Esther v. Planta (1875–1965), aus Chur.

  • Biographie

    1874 kehrte die Familie von Alexandrien in die Schweiz nach Basel zurück, wo P. das Gymnasium besuchte. Nach der Matura studierte er in Basel, München, Berlin, Leipzig und Zürich (Dr. phil. 1890) klassische Philologie und indogerman. Sprachen. 1892-97 erschien seine grundlegende „Grammatik der oskisch-umbrischen Dialekte“ (2 Bde.). Danach begann P. mit der Sammlung von Material für ein lat. etymologisches Wörterbuch, brach dieses Projekt aber ab, als er erfuhr, daß Alois Walde sich mit dem gleichen Vorhaben beschäftigte. P. zog sich nach Fürstenau (Graubünden) zurück, wo sein Vater das frühere bischöfl. Schloß gekauft hatte. In dieser Zeit beschäftigte er sich mit der wissenschaftlichen Literatur zum Rätoromanischen (Graziadio Isaia Ascoli, Theodor Gärtner). Daraufhin erarbeitete er für diese Sprache ein großes Fragebuch zur Erfassung des Wort- und Sprachgutes der bündnerroman. Mundarten, welches von ihm selbst mit Helfern in 105 Dörfern abgefragt wurde. Da die Aufarbeitung dieser Daten seine Kräfte bei weitem überstieg, gründete er zusammen mit der Società retorumantscha das „Dicziunari Rumantsch Grischun“ (= DRG, 1. Fasz., 1939, bis 1999 10 Bde. bis z. Buchstaben, L') und überließ seine Daten diesem Unternehmen, das er seit 1907 als Präsident der Philologischen Kommission wissenschaftlich begleitete.

    P. sammelte außerdem in Hinblick auf eine allgemeine Siedlungsgeschichte des Kt. Graubünden Materialien für ein „Rätisches Namenbuch“. Aus eigenen Mitteln stellte er hierfür Andrea Schorta (1905–90) als Mitarbeiter an, der das Werk weiterführte und zwei Jahre nach P.s Tod den ersten Band (Materialien) publizierte (II: Etymologien, 1964; III/1.2: Personennamen, bearb. v. K. Huber,|1986). Die geplante Siedlungsgeschichte auf Grund dieser Namen fehlt bis heute.

  • Werke

    Weitere W u. a. Ein rätoroman. Sprachdenkmal aus d. 12. Jh., in: Archiv f. lat. Lexikogr. 15, 1908, S. 391-99;
    Die Sprache d. rätoroman. Urkk. d. 8.-10. Jh., in: A. Hellbock, Regg. v. Vorarlberg u. Liechtenstein bis z. J. 1260, I, 1920, S. 62-108;
    Birkicht u. Vokalmetathese im Rätischen, in: FS L. Gauchat, 1926, S. 209-20.

  • Literatur

    J. Jud, Vox Romanica 3, 1938, S. 222-28;
    ders., in: DRG I, 1939, S. 3-5;
    A. Schorta, Ann. da la Soc. Retorum 52, 1938, S. 104-14 (P);
    Bedeutende Bündner aus 5 Jhh., 11, 1970, S. 376-85;
    D. Kattenbusch, in: Lex. Grammaticorum, hg. v. H. Stammerjohann, 1996. – Zu Peter Conradin: Anita Müller, Schweizer in Alexandrien 1914-1963, 1992, bes. S. 76-79.

  • Autor/in

    Georges Darms
  • Zitierweise

    Darms, Georges, "Planta, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 505-506 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117683515.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA