Lebensdaten
1877 – 1957
Geburtsort
Brand (Sachsen)
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Hirnforscher
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116162597 | OGND | VIAF: 111598272
Namensvarianten
  • Pfeifer, Richard Arwed
  • Pfeifer, Richard
  • Pfeifer, Richard Arwed
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Zitierweise

Pfeifer, Richard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116162597.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Traugott (1831–92), Bergmann, später Kleidermagazininh. in B.;
    M Agnes Thekla (1831–1904), T d. Apothekers N. N. Taucher, Gründer d. Bergapotheke in B.;
    Dresden 1910 Anna Eger (1883–1956), T e. Webers aus d. Kr. Löbau;
    1 T.

  • Biographie

    Als 13. Kind eines ehem. Bergmannes geboren und in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, wirkte P. nach Besuch von Grundschule und Lehrerseminar zunächst als Hilfslehrer in Meissen. Eine Begabtenprüfung ermöglichte ihm ein Studium der Mathematik und Naturwissenschaften in Leipzig, wo er 1905 bei Wilhelm Wundt (1832–1920) mit einer sinnesphysiologischen Dissertation zum Dr. phil. promoviert wurde. Bis 1911 im höheren Schuldienst in Bautzen und Dresden, entschloß sich P. zu einem Medizinstudium, das er nach Erlangung des Abiturs 1912 in Leipzig und München absolvierte und mit einer hirnanatomischen Doktorarbeit in Leipzig 1915 abschloß. Nach zweijährigem Einsatz als Stabsarzt und Leiter einer Hirnverletztenabteilung in Leipzig, habilitierte er sich dort 1920 und übernahm die Leitung der Kinderabteilung der Universitätsnervenklinik (1924 ao. Prof.). Mit der Ernennung zum planmäßigen ao. Professor wurde er 1937 Direktor des neu gegründeten Hirnforschungsinstituts an der Univ. Leipzig. Daneben führte er eine nervenärztliche Praxis. Im Dezember 1943 fielen Klinik, Institut und Wohnung einem brit. Luftangriff zum Opfer. 1946 wurde P., der nie Mitglied der NSDAP war, mit der kommissarischen Leitung und dem Wiederaufbau der Psychiatrisch-neurologischen Universitätsklinik betraut (bis 1952); 1947 erfolgte die Wiedereröffnung des Hirnforschungsinstituts.

    Mit einem von ihm eingeführten Verfahren der Gefäßinjektion wurde P. zum Pionier der Angioarchitektonik des Gehirns (Die angioarchitekton. areale Gliederung d. Großhirnrinde, 1940). Mit dem Nachweis eines feinsten Gefäßnetzes erschütterte er die bis dahin gültige Darstellung der „Cohnheimschen Endarterien“ des Gehirns. Daneben trat P. mit Publikationen zur medizinischen Pädagogik und mit ausgedehnter populärer Vortragstätigkeit hervor. Als Gutachter in einem Dresdner Gerichtsverfahren 1947 äußerte er sich über die „Ärztliche Ethik und Vernichtung lebensunwerten Lebens“.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina (1932) u. d. Sächs. Ak. d. Wiss. (1949);
    Nat.preisd. DDR (1954).

  • Werke

    Das menschl. Gehirn nach seinem Aufbau u. seinen wesentl. Leistungen, 1911, ⁸1923;
    Der Geisteskranke u. sein Werk, 1923;
    Die Angioarchitektonik d. Großhirnrinde, 1928;
    Sonderpäd. im Rahmen d. Lehrerbildung, 1934;
    Die Darst. v. Lymphströmungen im inneren Milieu d. Gehirns, 1951;
    Grundsätzliches z. med. Päd., in: Psychiatrie, Neurol, u. Med. Psychol. 3.1951, S. 275-81.

  • Literatur

    FS z. 75. Geb.tag, in: Psychiatrie, Neurol, u. Med. Psychol. 5, 1953, S. 2-4 (W-Verz., P);
    W. Wünscher, ebd. 9, 1957, S. 131 f.;
    ders., Ein Hirnforscher v. Weltruf, in: Humanitas 17, 1977, Nr. 25, S. 11 (P);
    Jb. d. Sächs. Ak. d. Wiss. 1957–59, S. 337 f.;
    K.-T. Busch, in: M. Steinmetz (Hg.), Bedeutende Gel. in Leipzig, II, 1965, S. 193-202 (P);
    G. Wiemers u. E. Fischer, Sächs. Ak d. Wiss. zu Leipzig, Die Mitgll. 1846-1996, 1996 (P);
    Fischer.

  • Autor/in

    Peter Voswinckel
  • Zitierweise

    Voswinckel, Peter, "Pfeifer, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 313 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116162597.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA