Lebensdaten
1621 – 1690
Geburtsort
Schaffhausen
Sterbeort
Schaffhausen
Beruf/Funktion
Kartograph ; Architekt
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 139890386 | OGND | VIAF: 102725272
Namensvarianten
  • Peyer, Heinrich

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Zitierweise

Peyer, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139890386.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Fam. wird 1409 erstmals erwähnt, ist, aus Süddtld. kommend, spätestens seit 1441 in Sch. eingebürgert u. gehört bald zu den regierenden Geschl. d. Stadt;
    V Hans Konrad (1594–1642), Stadtschreiber in Sch., 1632 Reichsvogt, S. d. Hans Konrad (1569–1623), Stadtschreiber ebd., Staatsmann, u. a. mit eidgenöss. Gesandtschaften betraut (beide s. HBLS);
    M Judith (1593–1659); Urar-Gvv Alexander (1500–77), Bgm. v. Sch. (s. HBLS);
    N. N.; N 2. Grades Johann (Hans) Konrad (1653–1712), Dr. med., Anatom, Mitgl. d. Leopoldina (s. ADB 26); Verwandter Hans Conrad (s. 2).

  • Biographie

    Nach dem Schulbesuch in Schaffhausen erhielt P. seine weitere Ausbildung bei dem Ulmer Architekten Joseph Furtenbach (1591–1667). Er errichtete zahlreiche Bauten in Schaffhausen, von denen u. a. das städtische Korn- und Kaufhaus (1678/79) erhalten ist. 1656, als im 1. Villmergerkrieg die Schaffhauser den Zürchern zu Hilfe kamen, führte P. die Artillerie. Seit 1659 war er als Feldzeugmeister verantwortlich für die Bewaffnung der schaffhausischen Truppen. 1660 wurde er Seelamtmann, 1666 Stadt- und Oberbaumeister, 1680 Rat. Sein Hauptwerk ist die Karte des Kantons Schaffhausen im Maßstab 1: 25 000 aus dem Jahr 1685. Das heute im Museum Allerheiligen in Schaffhausen aufbewahrte Kartengemälde (154 cm hoch, 189 cm breit) umfaßt ein Gebiet von ungefähr 1100 km². In der rechten unteren Kartenecke stellt sich P. selbst dar; mit dem Zirkel weist er auf ein Dreiecksnetz hin, was zeigen soll, daß die Karte mit der Methode der graphischen Triangulation vermessen wurde. P. verwendete den Meßtisch und den „Zürcher Triangel, Meßinstrumente, die Anfang des 17. Jh. in Zürich entwickelt worden waren, und gelangte zu einer Genauigkeit der Geländedarstellung, wie sie andernorts erst im 19. Jh. wieder erreicht wurde. Ähnlich wie die 1664 entstandene Karte des Kantons Zürich von Hans Conrad Gyger (1599–1674) ist auch die Schaffhausener Karte eine reine Grundrißzeichnung. Statt der zeitüblichen Ansichten der Berge und Täler aus der Vogelschau von schräg oben, modellierte P. das Relief mit Licht und Schatten. Diese Form der Geländedarstellung wurde erst 200 Jahre später in der Kartographie allgemein verwendet. Ein verkleinerter Kupferstich von Felix Meyer (1653–1713) bildete bis Mitte des 19. Jh. die Vorlage für alle weiteren Schaffhausener Karten. Von P. ist auch eine Grenzkarte des Kantons Schaffhausen von 1688 erhalten. Auf 31 Blättern im Maßstab ca. 1: 10 000 ist der Verlauf der Grenzen, die einzelnen Grenzsteine mit Nummern und das umliegende Gelände dargestellt.

  • Literatur

    R. Wolf, Gesch. d. Vermessungswesens in d. Schweiz, 1879, S. 35-37;
    R. Frauenfelder, Gesch. d. Fam. P. (als Ms. gedr. 1932);
    H. P. Rohr, Schaffhausen im Bild alter Karten, 1986;
    S. Wyder, Die Schaffhausener Karten d. Hauptmann H. P., in: Mitt. d. Naturforsch. Ges. Schaffhausen 1951, S. 9-106;
    HBLS (P).

  • Porträts

    Ölgem. (Schaffhausen, Mus. Allerheiligen).

  • Autor/in

    Samuel Wyder
  • Zitierweise

    Wyder, Samuel, "Peyer, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 285-286 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139890386.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA