Lebensdaten
1848 – 1908
Geburtsort
Neumarkt (Südtirol)
Sterbeort
Arco (Trentino)
Beruf/Funktion
Meteorologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116081988 | OGND | VIAF: 37657956
Namensvarianten
  • Pernter, Josef Maria
  • Pernter, Josef
  • Pernter, Josef Maria
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Pernter, Josef, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116081988.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Valentin, Gutsbes.;
    M N. N.;
    N. N.;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Bozen und Meran trat P. 1864 in den Jesuitenorden ein (Noviziat in St. Andrä im Lavanttal, theol. Studien in Preßburg), den er 1877 aus gesundheitlichen Gründen wieder verließ. Nach der Reifeprüfung begann er 1877 mit dem Studium der Physik an der Univ. Innsbruck, 1878-82 studierte er Mathematik und Physik an der Univ. Wien, wo er 1882 bei Josef Stefan (1835–93) zum Dr. phil. promoviert wurde (Über d. tägl. u. jährl. Gang d. Luftdrucks auf Berggipfeln u. in Gebirgstälern, in: SB d. Ak. d. Wiss. in Wien 84, 1881, Abt. II). Anschließend war P. Assistent (1884 Adjunkt) an der von Julius Hann (1839–1921) geleiteten „Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus“ in Wien. Seine Habilitation für Meteorologie an der Univ. Wien erfolgte 1885. 1890 wurde er zum ao., 1892 zum o. Professor der Kosmischen Physik an der Univ. Innsbruck ernannt. 1897 wurde P. als Nachfolger Hanns und Direktor der „Zentralanstalt“ als o. Professor für Physik dar Erde an die Univ. Wien berufen. Er reorganisierte die Zentralanstalt und übernahm u. a. den Erdbebendienst, bis dahin von der Wiener Akademie der Wissenschaften betreut, an sein Institut, das daraufhin in „Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik“ umbenannt wurde.

    Vor allem an der Univ. Innsbruck beschäftigte sich P. mit alpinmeteorologischen Problemen und Beobachtungen. 1881 führte er auf dem Hochobir in Kärnten (2139 m) Untersuchungen zur Höhenabhängigkeit der Psychrometerkonstante durch. 1888 nahm er auf dem Hohen Sonnblick in den Tauern (3106 m) und im Rauriser Tal die ersten Ein- und Ausstrahlungsmessungen, Messungen der Polarisation des Himmelslichtes und Szintillationsbeobachtungen vor und studierte ferner Entstehung und Wirkungsweise des Föhns. Bemerkenswertes leistete P. auch auf dem Gebiete der meteorologischen Optik. Angeregt durch die optischen Erscheinungen infolge des Vulkanausbruchs auf Krakatau (1883), verbesserte er die Theorie des Regenbogens sowie im besonderen die des ersten Purpurlichtes (Dämmerungserscheinung) wesentlich, indem er die Bedeutung der Lichtbeugung für diese Erscheinung hervorhob. Sein Hauptwerk stellt die 1902 erschienene „Meteorologische Optik“ dar.

  • Werke

    Weitere W Über d. Absorption dunkler Wärmestrahlen in Gasen u. Dämpfen, 1880 (mit P. Lechner);
    Berechnung d. Niederschlagsmengen b. Mischung feuchter Luftmassen, 1882;
    Psychrometerstudie, 1883;
    Szintillometerbeobachtungen auf d. Hohen Sonnblick, 1888;
    Der Krakatau-Aushruch u. seine Folgeerscheinungen, 1889;
    Zur Theorie d. Bishop’schen Ringes, 1889;
    Zur Erklärung d. tägl. Ganges d. Windgeschwindigkeit, 1893;
    Über d. Häufigkeit, d. Dauer u. d. meteorol. Eigenschaften d. Föhns in Innsbruck, 1895;
    Zur tägl. Periode d. Windrichtung, 1895;
    Die allg. Luftdruckverteilung u. d. Gradienten beim Föhn, 1895;
    Die Farben d. Regenbogens u. d. weiße Regenbogen, 1897;
    Die Gesch. d. k. k. Zentralanstalt f. Meteorol. u. Erdmagnetismus, 1901;
    Meteorol. Optik, 1902 (1910 erg. v. F. M. Exner).

  • Literatur

    Meteorol. Zs. 26, 1909, S. 193-98 (P);
    Alm. d. Ak. d. Wiss. 59, 1909, S. 299 ff.;
    Naturwiss. Rdsch. 24, 1909;
    Die Zentralanstalt f. Meteorol. u. Geodynamik in Wien 1851-1951, in: Denkschrr. d. Ak. d. Wiss. 109, 1951;
    100 J. Inst. f. Meteorol. u. Geophysik d. Leopold-Franzens-Univ. Innsbruck 1890-1990, in: Veröff. d. Univ. Innsbruck 178, 1990, S. 14 f. (P);
    Pogg. III-V;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Christa Hammerl
  • Zitierweise

    Hammerl, Christa, "Pernter, Josef" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 196 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116081988.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA