Lebensdaten
1867 – 1950
Geburtsort
Nebra/Unstrut
Sterbeort
Tegernsee
Beruf/Funktion
Schriftstellerin
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118522469 | OGND | VIAF: 95175153
Namensvarianten
  • Courths-Mahler, Ernestine Friederike Elisabeth (eigentlich)
  • Schmidt, Ernestine Friederike Elisabeth (geborene)
  • Courths-Mahler, Hedwig
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Courths-Mahler, Hedwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118522469.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst Frdr. Schmidt ( September 1866 an Cholera u. Verwundungen von Königgrätz), Korporal, S des Friseurmeisters Schmidt; Stiefvater Max Brand;
    M Henriette Mahler, aus Bauernfamilie;
    Leipzig 1888 Kunstmaler u. Dekorateur Fritz Courths (1863-1936);
    T Marg. (* 1888), Schriftstellerin ( 1915 Karl Elzer, Schauspieler [ 1938]), Friede (* 1891), Schriftstellerin (Ps. Birkner, 1) A. Menzel, Schauspieler, 2) Anton Bock [ 1945 im KZ], Juniorchef des Musikverlages Bote & Bock).

  • Biographie

    C. wuchs ohne Wärme eines Elternhauses heran. Der Stiefvater wollte von ihr nichts wissen. Der Flickschuster Birkner nahm sich ihrer an; ihm verdankte sie manche Geschichte. Einer kurzen Tätigkeit als Dienstmädchen folgte die Leipziger Zeit als Vorleserin einer alten Dame, wobei die Werke der E. Marlitt im Mittelpunkt der Lektüre standen. Als Verkäuferin fing die phantasiebegabte C. an, ihre Kindheitsträume niederzuschreiben. Halle, Chemnitz, Berlin (1905) und seit 1933 Tegernsee wurden die Lebensstationen. Mit ihren Romanen - sie brachte es im Jahr auf durchschnittlich 4 Werke - erfreute sie die ganze Welt, nicht nur Deutschland, wo allein mehr als 25 Millionen Exemplare verkauft wurden (95 ihrer 205 zwischen 1905 und 1939 erschienenen Romane wurden seit 1948 neu aufgelegt). Ihr Ideal war, so zu schreiben, wie das Leben eigentlich sein müßte. Sie kam damit einem Bedürfnis der Zeit entgegen und befriedigte den Lesehunger derjenigen Kreise, die durch die unproblematische Darstellung einer ihnen unbekannten Scheinwelt Erholung von der harten Wirklichkeit suchten. Das für sie charakteristische gesellschaftliche Problem eines Liebesbundes zwischen Adel und Kleinbürgertum löst C. im Sinne illusionärer Verwirklichung bürgerlicher Wunschträume und Glücksvorstellungen. So enden ihre Romane immer mit einer Erhöhung des zu Unrecht vom Leben Verletzten und bringen mit unvermuteter Erbschaft Verlöbnis und Ehe. Damit wird C. zur Vorläuferin der sogenannten „Traumfabrik“ des Kinos. Trotz des einzigartigen Bucherfolges - auch der Film griff manches ihrer Themen auf - fand C. in literarischen Kreisen mit ihren „Märchen für Erwachsene“ nur Ablehnung. Die Typisierung ihrer Gestalten, die Schematisierung der Handlung, in der die Moral siegt und das Böse zugrunde geht, vermochten denkende Leser nicht zu befriedigen.

  • Werke

    u. a. Es irrt d. Mensch, 1909;
    Ich lasse Dich nicht, 1912;
    Arme kleine Anni, 1916;
    Mein System, in: Der Querschnitt 9, 1929, S. 10, hrsg. v. H. v. Wedderkop.

  • Literatur

    M. Avé, Sie hat e. Welt beglückt, H. C.-M., in: Münchner III. 1952, Nr. 51, 52, 1953, Nr. 1, 2 (P);
    H. Reimann, in: Zwiebelfisch 8, 1916/17, S. 166, 9, 1918, S. 130 u. 12, 1921, S. 65;
    ders., H. C.-M., Schlichte Gesch. f. d. traute Heim, 1922 (mit Zeichnung v. G. Grosz);
    W. Krieg, „Unser Weg ging hinauf“ H. C.-M. u. ihre Töchter als lit.|Phänomen, 1954;
    Kosch, Lit.-Lex. (W, L);
    K. A. Kutzbach, Autorenlex. d. Gegenwart I, 1950, S. 65 (W, L).

  • Autor/in

    Walter Kunze
  • Zitierweise

    Kunze, Walter, "Courths-Mahler, Hedwig" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 383-384 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118522469.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA