Lebensdaten
1864 – 1925
Geburtsort
Wiesbaden
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Sinologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11665550X | OGND | VIAF: 10602776
Namensvarianten
  • Conrady, August
  • Conrady, A.
  • Konrady, August
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Conrady, August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11665550X.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludw. (1833–1907), Pfarrer u. theol. Schriftst., S des Frdr., Rat u. Rezepturbeamter, u. der Luise Habel;
    M Babette ( 1864), T des Orientalisten Peter v. Bohlen (1796–1840, s. ADB III);
    Ov Wilh. (1829–1903), Kreisrichter, Limesforscher;
    1891 Lucia, T des Internisten Mich. Roßbach (1842–94, s. ADB LIII) u. der Emma Broili;
    4 T, u. a. Anna Babette (* 1894, 1916 den Sinologen Eduard Erkes [* 1891] in Leipzig), Graphikerin.

  • Biographie

    C. studierte klassische und indische Philologie, promovierte in Würzburg mit einer Arbeit über eine nepalesische Handschrift des Narada und habilitierte sich 1891 in Leipzig für Sinologie, wo er 1896 außerordentlicher und 1920 ordentlicher Professor wurde. Die Sprachwissenschaft stand im Vordergrund seiner Forschung, wie seine bekannteste Arbeit bezeugt: „Indonesische Causativ-Denominativbildung und der Zusammenhang von stimmlosem und stimmhaftem Anlaut mit der Tonhöhe“ (1896), und seine letzte Schrift: „Alte westöstliche Kulturwörter“ (in: Berichte über die Verhandlungen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, philosophisch-historische Klasse 77/3, 1925). Ein Peking-Aufenthalt 1903/04 brachte engere Beziehung zur Chinaforschung, die sich in den späteren volkskundlichen Arbeiten widerspiegelt. In seinem besten Werk, der Ausgabe und Bearbeitung von Sven Hedins Kleinfunden aus Lou-Lan, gelang ihm nach Handschriftenresten auf Holz und Papier mit Gebrauch der einschlägigen chinesischen Literatur eine meisterhaft lebendige Darstellung des Treibens einer Garnisonstadt an der chinesischen Westgrenze im 3. und 4. Jahrhundert nach Christus. Sein Wirken liegt hauptsächlich in seiner 33jährigen Lehrtätigkeit in Leipzig, wo er seine streng philologische Methode an seine Schüler weitergab und damit im Fach verankerte. C. war Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.

  • Werke

    W W-Verz. bei: P. Pelliot, in: T'oung-pao 24, Leiden 1926, S. 131 f. - Aus d. Nachlaß hrsg.:
    Alte westöstl. Kulturwörter, in: Berr. über d. Verhh. d. Sächs. Ak. d. Wiss., Phil.-Hist. Kl., Bd. 77, H. 3, 1925;
    T'ien-Wen, d. „Himmelsfragen“ d. K'üh Yüan, hrsg. v. E. Erkes, 1931;
    Zu Lao-tse Cap. 6, in: Asia Major 7, H. 1/2, 1931;
    Yih-King-Stud., ebd. H. 3, 1931;
    Das frühchines. Haus, = T. 2 v. R. Kelling, Das chines. Wohnhaus, hrsg. v. R. Kelling u. B. Schindler, = Mitt. d. Dt. Ges. f. Naturu. Völkerkde. Ostasiens, Suppl. 13, Tokio 1935. -Wiss. Nachlaß im Krieg verbrannt, Liste in: Asia Major 3, 1926.

  • Literatur

    J. Hertel, in: SB d. Sächs. Ak. d. Wiss. 77, 1925;
    P. Pelliot, a. a. O., S. 130-32 (W);
    E. Schmitt, in: Ostasiat. Zs. 13, 1926;
    E. Erkes, A. C. z. s. 90. Geburtstag, in: Wiss. Zs. d. Karl-Marx-Univ. Leipzig, 4. Jg., 1954/55, Ges.- u. Sprachwiss. Reihe, H. 1/2, S. 199-205 (W). - Zu V Ludw.: BJ XII (Tl. 1907, L);
    Wi. I, 1905 (W); zu Ov Wilh.:
    BJ VIII (Tl. 1903, L).

  • Porträts

    im Bes. d. T, Frau Lily Herrmann, Leipzig.

  • Autor/in

    Erich Haenisch
  • Zitierweise

    Haenisch, Erich, "Conrady, August" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 341 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11665550X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA