Lebensdaten
1712 – 1787
Beruf/Funktion
preußischer Oberst
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 139097163 | OGND | VIAF: 100405984
Namensvarianten
  • Wechmar, Ludwig Sebastian Freiherr von
  • Wechmar, Ludwig Sebastian von

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Wechmar, Ludwig Sebastian Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139097163.html [18.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Wechmar: Ludwig Anton Freiherr v. W., königlich preußischer Oberst, am 20. Juli 1712 zu Wenigenschweina in Sachsen-Meiningen auf dem Gute seines Vaters, welcher herzoglicher Hofrath und Oberamtmann war, geboren, trat in seinem 14. Lebensjahre bei dem in Schmalkalden garnisonirenden landgräflich Hessen-Kasselschen Dragonerregimente von Auerochs, welches ein Oheim Wechmar's von mütterlicher Seite befehligte, in den Dienst, 1732 als Premierlieutenant in das kursächsische Kürassierregiment von Krüger, mit welchem er an kriegerischen Ereignissen in Polen und am Rhein theilnahm, und 1740 als Rittmeister in das preußische Husarenregiment Nr. 1. Am 17. Mai 1742 wurde er in der Schlacht bei Czaslau schwer verwundet, erhielt den Verdienstorden und ward im August des nämlichen Jahres zum Major befördert. Im August 1746 ernannte ihn der König zum „Oberst von der Cavallerie und Husarenregimentschef“. Es war das Husarenregiment Nr. 6, die braunen Husaren, jetzt Regiment von Schill (1. Schlesisches) Nr. 4, an dessen Spitze er kam, und höchst eigenthümlich waren die Verhältnisse, unter denen er sein Commando antrat (F. von Krane, Aus der Säbeltasche eines alten Cavalleristen, Breslau 1873). Das Regiment befand sich in einem Zustande äußerster Verwahrlosung; es bedurfte großer Geschicklichkeit und eines eisernen Willens, um es in Ordnung zu bringen. Alle für die Erreichung des gesteckten Zieles erforderlichen Eigenschaften traute der König W. zu, dieser übernahm das Commando nur ungern, und freimüthig bat er, Seine Majestät möge ihm vier Jahre lang freie Hand lassen und erst dann eine Revue abhalten. Friedrich ging darauf ein und unterschrieb die „Capitulation des Soldatischen Regiments an den Oberst v. Wechmar“. Nach Ablauf der zugestandenen Frist kam der König nach Oberschlesien, wo das Regiment in kleinen Garnisonen stand, hielt strenge Musterung, zeigte sich mit allem, was er sah, in hohem Grade zufrieden und sagte zum Oberst v. W.: „Er hat seine Schuldigkeit gethan, aber mit einem Anderen probire Ich es so nicht wieder.“ Als der Siebenjährige Krieg ausbrach, rückte auch W. in das Feld und hatte die Genugthuung, daß in einem am 22. September 1756 in der Nähe von Königgrätz vorgefallenen Gefechte gegen kaiserliche Reiter seine Husaren unter seiner persönlichen Führung sich glänzend bewährten, aber er mußte den bei Czaslau verwundeten rechten Arm stets in der Binde tragen; dieser Umstand und gichtische Leiden veranlaßten ihn, alsdann um seinen Abschied zu bitten, welchen ihm der König am 5. Februar 1757 unter Beilegung einer Pension von 400 Thalern gewährte. W. starb 1787 auf seinem Gute Zedlitz, Kreis Steinau, in Schlesien.

    • Literatur

      Hans Freiherr von Wechmar, Braune Husaren. 1. Theil, S. 11, Berlin 1893.

  • Autor/in

    B. Poten.
  • Zitierweise

    Poten, Bernhard von, "Wechmar, Ludwig Sebastian Freiherr von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 41 (1896), S. 368 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139097163.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA