Genealogie

Iroschotte;
⚭;
2 S.

Biographie

C. wirkte als Wander- und Missionsbischof in Austrien. Er lehnte unter anderem das Priesterzölibat wie auch die Autorität der Kanones und Kirchenväter Augustin, Hieronymus und Gregor dem Großen ab und vertrat in Verbindung mit nicht eindeutig überlieferten Vorstellungen über die Prädestination die Auffassung, daß Christus durch seine Höllenfahrt nicht nur die alttestamentlichen Gerechten sondern alle befreit habe, und wurde daher 743 auf Grund dieser Anschauungen ebenso wie Aldebert von Bonifatius zu Klosterhaft verurteilt. 745 erneuerte eine fränkische Synode diesen Spruch, ohne daß sich beide unterwarfen, so daß Bonifatius Papst Zacharias um Unterstützung bitten mußte. Während Aldebert nur seines Bischofsamtes verlustig ging und vom Papst mit dem Anathem bedroht wurde, wurden C. und seine Anhänger sofort gebannt. Aber auch diesem Spruch der römischen Synode fügten sie sich nicht, so daß der Papst 747 ein neues Verfahren anordnen mußte. Über den weiteren Verlauf der Verhandlungen wie über C. Leben fehlen jegliche Nachrichten, da sich nicht nachweisen läßt, daß jener Bischof Clemens, der gegen 772 Herzog Tassilo von Bayern und alle Bischöfe zum Heidenkrieg aufforderte, mit unserem C. identisch ist.

Literatur

Hauck;
J. F. Kenney, The Sources for the Early History of Ireland I, New York 1929, S. 522 f., 526 f.;
H. Vahle, Die Widerstände gegen d. Werk d. Bonifatius, Diss. Erlangen 1934, S. 41 f.;
Th. Schieffer, Winfried-Bonifatius u. die christl. Grundlegung Europas, 1954;
Dict. Hist. Géogr. XII, Sp. 1492 f. (unter C. Scot).

Autor/in

Zitierweise

Rieckenberg, Hans Jürgen, "Clemens" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 283-284 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135738385.html#ndbcontent