Lebensdaten
1748 – 1822
Beruf/Funktion
Feldzeugmeister
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 14022243X | OGND | VIAF: 103762807
Namensvarianten
  • Vogelsang, Ludwig Freiherr von
  • Vogelsang, Ludwig von

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Zitierweise

Vogelsang, Ludwig Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd14022243X.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Vogelsang: Ludwig Freiherr v. V., k. k. Feldzeugmeister, geboren zu Brüssel am 12. December 1748, in Josephstadt am 28. Juni 1822. V. entstammte einer altadeligen Familie aus Mecklenburg; sein Vater war der k. k. Feldzeugmeister und Commandant von Luxemburg Christian Ritter v. V.; er erhielt seine Ausbildung in der Theresianischen Ritterakademie zu Wien und wurde am 1. Mai 1767 als Privatcadet zum 41. Infanterieregimente assentirt, woselbst er am 27. Juli desselben Jahres zum Fähnrich avancirte. Am 30. März 1770 wurde V. bei gleichzeitiger Ernennung zum Oberlieutenant zum 9. Infanterieregimente übersetzt; am 1. Februar 1774 zum Capitänlieutenant und am 4. Juni 1776 zum Hauptmann befördert, avancirte er am 19. Juni 1788 zum Major; als solcher zeichnete er sich in den niederländischen Unruhen, den Kämpfen gegen die sogenannten niederländischen Patrioten, derart aus, daß ihm in der 23. Promotion am 19. December 1790 das Ritterkreuz des Maria-Theresienordens zuerkannt wurde; er machte die Gefechte bei Nasonne am 1. Januar 1790 und bei Wippe am 18. Mai desselben Jahres mit, bei welch letzterer Affaire er den ihn mit sechs Stücken kanonirenden Feind den ganzen Nachmittag mit seinem Bataillon in echeque hielt; Feldmarschalllieutenant Graf v. Latour kann in seiner Relation die Standhaftigkeit Vogelsang's nicht genug loben, da er dadurch seine Expedition sehr erleichterte. Ebenso kämpfte er bei Hogne am 23. Mai, bei Bellemaison und Coutisse, und bei der Eroberung der feindlichen Batterie und des Lagers bei Andenne am 31. August 1790 trug er durch seinen kühnen und tapferen Ueberfall auf den linken Flügel des Feindes wesentlich zur vollständigen Niederlage der niederländischen Insurgenten bei. Am 11. Juli 1790 wurde er zum Oberstlieutenant, am 15. November 1791 zum Oberst befördert und machte an der Spitze seines Regimentes die Feldzüge gegen die Franzosen mit. Im J. 1792 griff er auf den Höhen zwischen Lamain und Marquain mit seinem Regiments und 6 Escadronen Latour-Chevauxlegers unter Oberst Pforzheim am 29. April den gegen Tournay marschirenden republikanischen General Dillon an und warf ihn in wilder Flucht gegen Lille. Zur Eroberung von Marchiennes am 30. October 1793 trug V. durch Ueberrumpelung|der feindlichen Vorposten wesentlich bei. Im Feldzuge des Jahres 1795 betheiligte sich das Regiment Clerfaye unter Führung seines tapferen Obersten V. in hervorragender Weise an der Erstürmung der Linien an der Pfrimm zwischen dem Donnersberge und Worms im November, woselbst alle Stellungen des Feindes mit dem Bajonnete genommen wurden. Am 4. März 1796 zum Generalmajor befördert, trug V. nicht wenig zum siegreichen Ausgange der Schlacht von Würzburg am 3. September desselben Jahres bei, indem er an der Spitze einer Grenadierbrigade den Gramschatzer Wald stürmte und den sich hartnäckig vertheidigenden Feind aus demselben hinauswarf. Am 16. September 1799 avancirte V. zum Feldmarschalllieutenant und machte den Feldzug in Italien mit; namentlich beim Angriff auf Novi am 6. November that er sich besonders hervor, indem er die vom französischen General St. Cyr bereits durchbrochenen Bataillone der mittleren Angriffscolonne rasch wieder sammelte und so die Verfolgung durch den Feind vereitelte. Im J. 1800 befehligte V. eine Division im Blokadecorps des Feldmarschalllieutenants Ott vor Genua und betheiligte sich an mehreren Affairen bis zur Capitulation am 4. Juni in hervorragender Weise. Als er hierauf in Eilmärschen nach Piacenza vorrückte, wurde er auf den Höhen von Casteggio von der französischen Division Chamberlhac angegriffen und zog sich erst gegen Montebello zurück, nachdem er fünf feindliche Angriffe erfolgreich zurückgewiesen hatte. In der Schlacht von Marengo am 14. Juni stürmte V. das von den Franzosen genommene Castell Ceriolo an der Spitze des Infanterieregimentes Stuart. — Nach dem Friedensschlusse von Luneville am 9. Februar 1801 übernahm er eine Division in Hermannstadt. Als der Krieg im J. 1805 wieder ausbrach, befehligte V. eine Division bei der Armee in Italien und war es besonders die Schlacht von Caldiero am 30. October 1805, wo er sich neue Blätter in seinen Ruhmeskranz flocht. Der Sieg war lange unentschieden; doch als er sich auf die Seite der Franzosen neigte, griff die zweite Brigade seiner Grenadierdivision in den Kampf ein, und dieser Angriff der Grenadiere war maßgebend für den Ausgang der Schlacht zu Gunsten der Oesterreicher. Erzh. Karl drückte schon auf dem Schlachtfelde dem Feldmarschalllieutenant V. seinen Beifall für das Beispiel persönlicher Tapferkeit aus, mit welchem derselbe seinen Truppen vorangegangen war. Auf Vorschlag des Erzherzogs wurde er auch in Anerkennung seiner vielen Verdienste, insbesondere für seinen Heldenmuth in der Schlacht von Caldiero als Commandant der Grenadierreserve mit Allerhöchster Entschließung vom 6. November 1805 zum Oberstinhaber des 47. Infanterieregiments ernannt. Beim Rückzuge der österreichischen Armee aus Italien wurde V. die Aufgabe zu theil Vicenza eine Zeit lang zu halten. Trotz der Aufforderung Salignac's, die Stadt sofort zu räumen und des auf die ertheilte Antwort: „Die Stadt werde sich bis zum letzten Mann halten“, eröffneten Bombardements, gelang es V., von Elementarereignissen unterstützt, am 3. November 1805 die Franzosen zu zwingen von der Belagerung Vicenzas abzulassen. Nach erfolgtem Frieden erhielt V. eine Division in Böhmen, und übernahm bei Ausbruch des Feldzuges 1809 das Commando des 1. Armeecorps bis zum Eintreffen des Gen. d. Cav. Grafen Bellegarde. In der Schlacht bei Aspern am 21. und 22. Mai 1809 befehligte V. eine Division in diesem Corps und entfernte sich trotz einer erhaltenen Contusion nicht von seinem Posten und bewirkte die ihm ausgetragene Vertheidigung von Aspern bis zum letzten Augenblicke der Schlacht; er wurde auch von seinem Corpscommandanten wegen seines besonnenen Muthes und seiner kaltblütigen Tapferkeit besonders hervorgehoben und mit Armeebefehl vom 27. Mai 1809 zum Feldzeugmeister befördert, und gleichzeitig in den Ruhestand versetzt. Jedoch schon am 5. Juli 1810 wurde V. zum Festungscommandanten, und am 22. Juli 1813 zum Gouverneur von|Josephstadt ernannt, woselbst er auch in der Nacht vom 27. zum 28. Juni 1822 an einem Schlagflusse starb. Sein damals in Neapel garnisonirendes Regiment veranstaltete zu Ehren des tapferen und hochverehrten Inhabers ein großes Trauerfest, an welchem die ganze Garnison sowie die Bevölkerung der Stadt theilnahm.

    • Literatur

      Acten des k. und k. Kriegsarchivs. — Acten der Fachrechnungsabth. des k. und k. Reichs-Kriegsministeriums. —
      Hirtenfeld, Der Maria-Theresienorden und seine Mitglieder. 1. Bd. —
      Wurzbach, Biogr. Lex., 51. Bd. — Amon, Geschichte des k. k. Infanterieregiments Nr. 47.

  • Autor/in

    Pallua-Gall.
  • Zitierweise

    Pallua-Gall, "Vogelsang, Ludwig Freiherr von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 40 (1896), S. 156-158 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd14022243X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA