Lebensdaten
1738 – 1808
Beruf/Funktion
Feldzeugmeister
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 138491518 | OGND | VIAF: 90025329
Namensvarianten
  • Staader von Adelsheim, Joseph Freiherr
  • Staader von Adelsheim, Joseph
  • Adelsheim, Joseph Staader von
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Staader von Adelsheim, Joseph Freiherr, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138491518.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Staader: Joseph St. Freiherr v. Adelsheim, k. k. Feldzeugmeister und Commandeur des Militär-Maria-Theresien-Ordens, geboren zu Königseggwald, einem Dorfe im württembergischen Donaukreise, im Jahre 1738, zu Wien am 12. November 1808, war im Jahre 1753 in kaiserliche Dienste getreten, hatte den siebenjährigen Krieg im Infanterieregimente Nr. 16 mitgemacht und war in dieser Zeit bis zum Capitänlieutenant vorgerückt, 1768 zum Major im Infanterieregimente Nr. 27 befördert, wurde 1769 Oberstlieutenant im steierischen Grenadierbataillon und 1777 Oberst und Commandant des Infanterieregiments Nr. 46. Als solcher machte er den baierischen Erbfolgekrieg mit und zeichnete sich im Gefechte bei Weißkirch am 26. November 1778 aus, indem er die beiden Compagnien, welche gerade im Momente des Aufmarsches vom Feinde angegriffen, ungeachtet der größten Tapferkeit nach Mösning weichen mußten, dort aufnahm und durch seine zweckmäßigen Maßregeln den Feind mit einem lebhaften Feuer empfing und zum Rückzuge nöthigte, so daß unsere Truppen ihre früheren Aufstellungen wieder beziehen konnten. In der Relation über dieses Gefecht sagte der Feldmarschalllieutenant Stein, daß St. durch seine Tapferkeit den Feind zum Rückzuge genöthigt. Am 21. December unternahm St. eine Recognoscirung gegen des Feindes Stellung, allarmirte die Vorposten und trieb sie bis Neustadt zurück, ihnen mehrere Gefangene abnehmend. Als dann am 12. Januar 1779 überlegene feindliche Streitkräfte seine Aufstellung bei Olbersdorf angriffen, wurden dieselben durch die von St. mit großer Umsicht getroffenen Vertheidigungsmaßregeln, sowie durch die Tapferkeit seiner Truppen vollkommen abgewiesen. St. erhielt für die bei dieser Gelegenheit, sowie für die in der Affaire von Mösning geleisteten ersprießlichen Dienste das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens. Am 15. Mai 1784 wurde er zum Generalmajor und Brigadier in Innerösterreich befördert und befehligte im Türkenkriege 1788—1789 eine Brigade in Siebenbürgen, nahm 1788 am 8. October an dem Gefechte bei Hátszég und 1789 am 7. und 8. October an jenem bei Porčenj (Waidenj) rühmlichen Antheil, so daß der commandirende General seiner „Thätigkeit und Klugheit“ lobend Erwähnung thun konnte. 1790 wurde St. zum Feldmarschalllieutenant und 1791 zum zweiten Inhaber des Infanterieregiments Nr. 3 ernannt. In den nun folgenden Revolutionskriegen commandirte 1793 der in diesem Jahre zum Reichs-Feldmarschall-Lieutenant ernannte St. den Truppencordon am rechten Rheinufer. Als die Franzosen am 15. September Alt-Breisach gegen allen Kriegsgebrauch bombardirten, ließ St., um Repressalien zu nehmen, das Fort Mortier am 8. October beschießen. Es fing fünfmal zu brennen an, allein das Feuer wurde immer wieder gelöscht, so daß St., welcher nur Feldgeschütze bei sich hatte, weiter nichts ausrichten konnte. Im J. 1794 befehligte derselbe die Truppen in Vorderösterreich und Breisgau und hatte den Rhein von Ottenheim bis Basel zu beobachten, Mitte April 1795 stand er bei der Reichsarmee zwischen der Lahn und dem Salzbach und commandirte die zur Offensive bestimmten Truppen der Besatzung von Mainz, später, Anfangs September, führte er den Oberbefehl über alle Truppen zwischen Main und Neckar und wurde als selbständig betrachtet. Beim Uebergange über den Main vertrieb er mit der unter seinen Befehlen stehenden Avantgarde die derselben begegnenden französischen Patrouillen bis hinter die Nidda und erkämpfte sich am 29. October bei Erstürmung der französischen Linien vor Mainz das Commandeurkreuz des Militär-|Maria-Theresien-Ordens. S. führte hiebei die 2. Angriffscolonne, welche, durch sein eigenes Beispiel angeeifert, dreimal stürmte und den Feind aus den Verschanzungen Vertrieb, focht dann bei Kirchheimbolanden am 10. November, wo er die die Höhen von Flörsheim besetzt haltende französische Avantgarde warf, und nahm am 14. November Lambsheim. Am 18. Juni des folgenden Jahres finden wir ihn bei der Kanonade zwischen Neuwied und Sayn, und am 24. August in der Schlacht bei Amberg in wirksamster Thätigkeit. 1797 stand S. im Centrum bei Mannheim, 1798 commandirte derselbe den linken Flügel der in Deutschland stehenden Armee, später übertrug ihm Erzherzog Karl den Beseht über die Reichstruppen, Reichsfestungen und alle auf die Gegenstände der Reichsarmee im engeren Sinne bezugnehmenden Geschäfte. 1801 trat S. mit Feldzeugmeister-Charakter in den Ruhestand und starb zu Wien im Alter von 70 Jahren.

    • Literatur

      Wurzbach, Biogr. Lex. d. Kaiserth. Oesterreich etc. 36. Th. Wien 1878. — Hirtenfeld, Der Militär-Maria-Theresia-Orden etc. Wien 1857. — Dietrich, Gesch. d. Tiroler Feld- und Land-, später 46. Lin.-Inf.-Regts. Krakau 1859.

  • Autor/in

    Sch.
  • Zitierweise

    , "Staader von Adelsheim, Joseph Freiherr" in: Allgemeine Deutsche Biographie 35 (1893), S. 331-332 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138491518.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA