Lebensdaten
erwähnt 838, gestorben 856
Beruf/Funktion
Abt von Lorsch ; Bischof von Worms
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 138100772 | OGND | VIAF: 88164507
Namensvarianten
  • Samuel
  • Samuel, von Lorsch
  • Lorsch, Samuel von
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Samuel, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138100772.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Folgt man dem Chronicon Laureshamense aus dem 12. Jh., dann wurde S. von Kindheit an im Kloster Lorsch erzogen. Hält man ihn allerdings, wie allgemein angenommen, für identisch mit einem Fuldaer Mönch gleichen Namens, dann wäre er nicht nur in Lorsch und Fulda ausgebildet worden, sondern auch bei Alkuin in Tours und hätte bei dieser Gelegenheit eine bleibende Freundschaft mit Hrabanus Maurus geschlossen, der diesem S. sieben kleine Gedichte widmete. Überzeugende Argumente für diese Gleichsetzung gibt es jedoch nicht. In der Liste Lorscher Mönche im ca. 824 angelegten Reichenauer Verbrüderungsbuch ist jedenfalls ein S. an erster Stelle nach dem Abt Adalung genannt, so daß seine Erhebung zum Abt nach dessen Tod am 24.8.837 als folgerichtiger Schritt erscheint.

    Wohl noch im selben Jahr, auf jeden Fall vor dem 24.2.838, wurde S. zum Bischof von Worms erhoben, behielt jedoch die Leitung des Klosters bis zu seinem Lebensende bei. Im karoling. Bruderkrieg bis 843 stand er auf Seiten Ks. Lothars I. und söhnte sich, zusammen mit dem Großteil des ostfränk. Klerus, erst 847 mit Kg. Ludwig d. Dt. aus. Obwohl dieser in der Folgezeit S. und seinem Kloster Lorsch mehrere Privilegien gewährte, mied er die Stadt Worms zu Lebzeiten S.s (im Gegensatz zu späteren Jahren), während der Bischof nicht im Reichsdienst nachzuweisen ist. Beides spricht für eine fortdauernde Distanz zwischen S. und dem König. In Worms ließ S. 852 den Dorn umbauen und gründete in Neuhausen nördl. der Stadt das Stift St. Cyriakus, dessen Kirche er 847 weihte. Nach seinem Tod wurde S. zunächst in Lorsch bestattet; eine von dort überlieferte Grabinschrift scheint freilich spätere Erfindung zu sein. 1273 wurden aus unbekanntem Anlaß seine Gebeine in die Stiftskirche von Neuhausen überführt, die in der Reformation säkularisiert und 1793 endgültig zerstört wurde.

  • Literatur

    ADB 30;
    H. Gensicke, in: Die Reichsabtei Lorsch, FS z. Gedenken an ihre Stiftung 764, hg. v. F. Knöpp, 1973, S. 253-55;
    E. Gierlich, Die Grabstätten d. rhein. Bischöfe vor 1200, 1990, S. 209 f.;
    R. Fuchs, Die Inschrr. d. Stadt Worms, 1991, S. 52 f. Nr. 48;
    A. U. Friedemann, Das Bm. v. d. Römerzeit bis ins hohe MA, in: Das Bm. Worms, Von d. Römerzeit bis z. Auflösung 1801, hg. v. F. Jürgensmeier, 1997, S. 13-43, hier S. 20 f.;
    B. Bigott, Ludwig d. Dt. u. d. Reichskirche im Ostfränk. Reich (826–876), 2002, passim.

  • Autor/in

    Roman Deutinger
  • Zitierweise

    Deutinger, Roman, "Samuel" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 411 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138100772.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Samuel, seit 838 Abt von Lorsch und Bischof von Worms war im Kloster Lorsch erzogen worden. An ihn richtete der berühmte Rhabanus Maurus, Abt von Fulda und später Erzbischof von Mainz, eine Anzahl Verse. 847 weihte er die von ihm zu Ehren des hl. Ciriacus erbaute Kirche in Neuhausen bei Worms, an der Stelle, wo früher die von König Dagobert erbaute Kirche des hl. Dionysius gestanden hatte. Er starb am 7. Februar 857 und wurde in Lorsch begraben. 1273 wurden aber seine Gebeine nach Neuhausen übergeführt und in einem bleiernen Sarg beigesetzt. Unter ihm erhielt die Kirche von Worms von König Ludwig dem Deutschen wichtige Privilegien (856), deren Aechtheit allerdings stark bestritten ist.

    • Literatur

      Handschriftliches aus dem Stadtarchiv Worms. Kirschgartner Chronik bei Ludewig, Rel. II, 32 f. — Boos, UB. der Stadt Worms I, 11. u. 12. — Chron. Lauresh. in SS. XXVI, 364 u. Necrol. Lauresh. bei Böhmer, Fontes III, 145. — Falk, Geschichte des ehemal. Klosters Lorsch. Mainz 1866, S.36 f., 181 f.

  • Autor/in

    Boos.
  • Zitierweise

    Boos, "Samuel" in: Allgemeine Deutsche Biographie 30 (1890), S. 326 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138100772.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA