Lebensdaten
1812 – 1883
Geburtsort
Ratzeburg
Sterbeort
Tallinn
Beruf/Funktion
estnischer Kulturhistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116711558 | OGND | VIAF: 69689516
Namensvarianten
  • Rußwurm, Karl Friedrich Wilhelm
  • Rußwurm, C.
  • Russwurm, Carl
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Rußwurm, Karl Friedrich Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116711558.html [18.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Rußwurm: Karl Friedr. Wilh. R., geb. am 25. November 1812 zu Ratzeburg im Lauenburgischen als Sohn des dortigen Gymnasialdirectors R., studirte nach Absolvirung dieses Gymnasiums Theologie in Bonn und Berlin,|zog 1835 als Privatlehrer nach Esthland, wo er 1839 zum Inspector der Ritter- und Domschule zu Reval, der Hauptstadt Esthlands, ernannt wurde. Im J. 1841 siedelte er nach Hapsal über, der durch ihre Seeschlammbäder bekannten Kreisstadt der Provinz, woselbst er anfangs als Lehrer und später als Inspector der örtlichen Kreisschule thätig war. Nach seiner Pensionirung im J. 1868 privatisirte er einige Zeit in Hapsal, mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt, und kehrte alsdann nach Reval zurück, wo er diese Beschäftigungen fortsetzte und daneben die Stelle eines Archivars der esthländischen Ritterschaftscanzlei bekleidete. Am 5. Februar (22. Januar a. St.) 1883 starb R. am Magentyphus. Seine unermüdliche Arbeitskraft wandte R. verschiedenen Zweigen der Geschichte seiner zweiten, so lieb gewonnenen Heimath, den baltischen Provinzen, vornehmlich Esthland, zu, namentlich der Culturgeschichte, der Ethnographie des Landes und der Genealogie seiner Geschlechter. Rußwurm's Aufenthalt in Hapsal in der Nähe der dortigen schwedischen Strandbewohner gab ihm Anlaß zur Abfassung seines bedeutendsten Werkes: „Eibofolke oder die Schweden an der Küste Esthlands und auf Runö, eine ethnographische Untersuchung mit Urkunden, Tabellen und lithographirten Beilagen." Reval 1855. Dieses Werk trug ihm den Demidow-Preis ein. Seinem bereits 1842 herausgegebenen Buche „Nordische Sagen“ ließ er später mehrere kleinere Schriften und Aufsätze auf diesem Gebiete, namentlich über esthnische Volkssagen folgen. Zahlreich sind auch seine kleinen Schriften historischen und genealogischen Inhalts. Von seinen größeren Publicationen sind die „Geschichte Alt-Pernau's“ (Reval 1880) und drei umfangreichere genealogische Werke hervorzuheben, nämlich: „Nachrichten über das Geschlecht Ungern-Sternberg.“ Reval 1872—1875, „Nachrichten über das adeliche und freiherrliche Geschlecht Stael von Holstein esthländischer Linie.“ Reval 1873, sowie „Genealogia Lutherorum rediviva oder die Familie Luther in Esthland und Rußland.“ Reval 1883. Die Drucklegung des letzteren Werkes erlebte der Verfasser nicht.

  • Autor/in

    Nottbek.
  • Zitierweise

    Rottbek, "Rußwurm, Karl Friedrich Wilhelm" in: Allgemeine Deutsche Biographie 30 (1890), S. 19-20 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116711558.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA