Lebensdaten
erwähnt 1360, gestorben vermutlich 1400
Beruf/Funktion
Abt von Kastl
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136438636 | OGND | VIAF: 80781506
Namensvarianten
  • Nortweiner, Otto
  • Otto Nortweiner
  • Nortweiner, Otto
  • mehr

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Zitierweise

Otto Nortweiner, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136438636.html [27.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Für die Jahre 1360, 1368 und 1370 ist O. als Prior, 1374-76 als Spitalmeister und 1377/78 als Abt des Benediktinerklosters Kastl in der Oberpfalz nachgewiesen. Mit Antritt seiner Amtszeit (1378) übernahm er, unterstützt vom späteren Pfalzgf. und Kg. Ruprecht von der Pfalz, dem Vogt des Klosters, die innerklösterliche Reforminitiative durch wirtschaftliche Reorganisation (Sicherung der Güterverzeichnisse durch deren Adaption im „Liber testamentorum“), die schon 1381 zum Abschluß kam und bis 1389/90 durch den Erwerb von Fischweihern ausgeweitet wurde. Damit war der Grund für die Kastler Reform gelegt, die bis ins 17. Jh. mehr als 25 Klöster erfaßte. Im Rahmen dieser Erneuerungsbewegung veranlaßte O. die in enger Anlehnung an päpstl. Reformerlasse erfolgte Ausarbeitung der Brauchtexte der Reformobservanz, den Liber ordinarius (Breviarium) und die Consuetudines (Caeremoniae), die beide bis 1399 fertiggestellt wurden. Für letztere verfaßte er selbst den Prolog, mit dem er das Dokument als verbindlich für seine Abtei vorschrieb. Die dadurch hergestellte „geistlich ordnunge und gotsdienst“ fand das ausdrückliche Lob des Pfalzgf. Ruprecht und wurde u. a. übertragen auf Reichenbach (1394), Füssen (1397/1410), Mallersdorf (1410), Weltenburg (1413), Ensdorf (1413), Weihenstephan und St. Egidien in Nürnberg (1418), Prüfening (1423), Frauenzell (1426), Michelfeld (1436), Weißenohe (1438), St. Gallen und Heiligkreuz in Donauwörth (1440), Ottobeuren (1447), St. Emmeram in Regensburg (1452), Plankstetten (1458) und Münsterschwarzach (1466).

    O., der zu den bedeutendsten Reformäbten des Spätmittelalters zu zählen ist, resignierte am 26.11.1399 und starb spätestens im folgenden Jahr in Kastl.

  • Werke

    Consuetudines Castellenses, hg. v. Peter Maier, 2 Bde., 1995/96.

  • Literatur

    I. Brunner, Das Merkwürdigste v. d. Herrschaft, dem Gotteshause u. Kloster Kastel, im Regenkreise Bayern's, 1830, S. 208;
    K. Bosl, Das Nordgaukloster Kastl, Gründung, Gründer, Wirtschafts- u. Geistesgesch., Mit 2 Beill. u. 2 Karten, in: Verhh. d. Histor. Ver. f. Oberpfalz u. Regensburg 89, 1939, S. 3-186;
    Peter Maier, Ursprung u. Ausbreitung d. Kastler Reformbewegung, in: StMBO 102, 1991, S. 75-204;
    Lex. MA;
    LThK³ (jeweils unter Kastl).

  • Autor/in

    Manfred Heim
  • Zitierweise

    Heim, Manfred, "Otto Nortweiner" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 699 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136438636.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA